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Charlotte Casiraghi Monacos schöne Squaw

Jenseits des Protokolls: Bei einem Reitturnier in Paris zeigte Charlotte Casiraghi, wofür ihr Herz wirklich schlägt. "Gala" war exklusiv dabei

Mit festem Schritt und konzentriertem Blick geht Charlotte Casiraghi, 26, den Parcours ab, macht hier und da eine abgehackte Bewegung.

Sie prägt sich alle Hindernisse ein. Nachher, beim Wettkampf "Style & Competition" im Rahmen der Pariser Gucci Masters, will sie mit ihrem Pferd alles richtig machen. "Am Gang kann man sie immer erkennen", sagt eine Organisatorin des Turniers zu "Gala". Charlottes Reiterstiefel sind abgewetzt, der schwarze Lack an ihren Fingernägeln blättert an einigen Stellen ab. Eine Schönheit ist die Monegassin, die sonst auf dem roten Teppich Glamour versprüht, auch hier - aber hier hat sie wenig von einer typischen Prinzessin. Springreiten ist etwas für Mutige. Und ein bodenständiger Sport. Die Organisatorin sagt: "Charlotte ist erfrischend nahbar!"

Den großen Auftritt auf dem roten Teppich beherrscht die Gucci-Muse mühelos, doch auch mit Federschmuck und Kriegsbemalung ist C
Den großen Auftritt auf dem roten Teppich beherrscht die Gucci-Muse mühelos, doch auch mit Federschmuck und Kriegsbemalung ist Charlotte Casiraghi betörend schön.
© Reuters

Ihre Ausstrahlung und natürlich ihre Herkunft sorgten dafür, dass sie von klein auf unter Beobachtung stand. Der Reitsport bot ihr seit dem fünften Lebensjahr Fluchtpunkte. So einer ist auch das Villepinte-Messezentrum im Norden von Paris. Zwar hat die Tochter von Prinzessin Caroline, 55, einen Bodyguard dabei, einen kleinen blonden Mann mit finsterem Gesichtsausdruck, doch sie kann sich frei bewegen und genießt das ganz offensichtlich.

Als "Gala" ihr auf dem Weg zu den Ställen eine Frage stellt, lächelt sie charmant und sagt auf Französisch: "Es tut mir leid, jetzt passt es gerade nicht." Sie wirkt hibbelig - ruhiger wird sie erst, als sie im Sattel sitzt. Jetzt ist Charlotte, die passionierte Amateurreiterin, die insgesamt sieben Pferde besitzt und exklusiv von Gucci mit Reitkleidung ausgestattet wird, in ihrem Element. Zu "Style & Competition" gehört, dass die Teilnehmer sich verkleiden. Charlottes blaue Augen leuchten unter einem Federschmuck, die rote Farbe der Kriegsbemalung betont ihre Lippen - auch als Squaw ist sie bezaubernd. Die Hindernisse nimmt sie mutig und sicher, wenn auch nicht besonders schnell ...

Ehrgeizig: Da kamen ihr die Tränen: Beim Amateurwettbewerb schied Charlotte früh aus, weil ihr Pferd verweigerte.
Da kamen ihr die Tränen: Beim Amateurwettbewerb schied Charlotte früh aus, weil ihr Pferd verweigerte.
© Reuters

Die Idee zu diesem Wettbewerb hatte sie vor drei Jahren selbst. Hier treten jeweils ein Profi und ein Amateur gemeinsam an; Punkte gibt es sowohl für die Leistung als auch für das beste Kostüm. In der Kategorie "Style" hat Charlotte schon mehrfach gewonnen, auch diesmal landen sie und Profireiterin Edwina Tops-Alexander, derzeit Platz acht der Weltrangliste, auf dem Siegertreppchen. Das Besondere an diesem Wettbewerb: Der Erlös - 180 000 Euro - geht an Amade, die Kinderhilfsorganisation von Prinzessin Caroline. "Es ist ein großes Glück, dass Charlotte Casiraghi die Stiftung unterstützt und gemeinsam mit ihrer Mutter etwas für das Wohl benachteiligter Kinder tun will", sagt Pieter Bogaardt, Mitglied des Vorstands, zu "Gala". Auch Prinzessin Caroline zeigt sich hocherfreut. An einem Stand zwischen Stall und Tribüne hat sie zum Cocktail geladen. Freunde des Hauses Grimaldi, Sponsoren und Reiter genießen Champagner, Fingerfood und Plaudereien. Endlich kommt auch Charlotte von den Ställen herüber. Von hinten schlingt sie die Arme um ihre Mutter. Diese dreht sich um und lächelt. Man spürt, dass diese beiden eine sehr herzliche Liebe verbindet.

Beim "Style & Competition"-Wettbewerb am Wochenende in Paris trat Charlotte Casiraghi mit ihrem Pferd Rubins Quibelle an. Verkle
Beim "Style & Competition"-Wettbewerb am Wochenende in Paris trat Charlotte Casiraghi mit ihrem Pferd Rubins Quibelle an. Verkleidet als Squaw belegte sie Platz eins in der Kategorie "Style".
© Reuters

Es war Caroline, die ihre Tochter dazu ermunterte, ihren eigenen Weg zu gehen, jenseits des Protokolls. Sie wollte, dass ihre Kinder möglichst frei von den Zwängen des monegassischen Hofs aufwachsen, daher legte sie auch Wert darauf, dass die drei keine Titel tragen. Schon oft hat Charlotte betont, dass sie keine Prinzessin sei und sich - anders als ihre vielen Fans - auch nicht als solche sehe. "Ich fühle mich immer ein wenig unwohl, weil ich Teil einer Fürstenfamilie bin", sagte Charlotte, die in Paris Philosophie studiert hat, kürzlich.

Vom Druck, der auf ihrem Onkel Fürst Albert und ihrem ältesten Bruder Andrea lastet, weil einer von ihnen die monegassische Thronfolge wird sichern müssen, hat sie sich emanzipiert. Neben dem Reitsport begeistert sich die Gucci-Muse für Literatur, Kunst und Musik. Sie gibt eine Zeitschrift für nachhaltige Mode heraus, und dieses Jahr gründete sie mit Freunden die Musikproduktionsfirma Swoon Productions. Ihr Credo: "Ich fühle mich frei, wenn ich etwas erreiche." Dass sie immer mit ganzem Einsatz dabei ist, war auch bei den Masters zu spüren. Als sie beim regulären Amateurspringen frühzeitig ausscheidet, kommen Charlotte die Tränen. Doch sie braucht in dieser Situation kein spitzenbesetztes Taschentuch. Sie wischt sich die Tränen einfach mit dem Lederhandschuh weg. Andrea Schumacher
Stefanie Richter

gala.de

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