Dieser Mund!
Diese Augen! Dieser sinnliche Blick! Man kann sich Charlotte Casiraghis Aura in der neuen Gucci-Kampagne einfach nicht entziehen. Dass die italienische Modefirma die 25-jährige Monegassin als Testimonial gewinnen konnte, ist ein Coup. Weil Charlottes Schönheit nun zwei Jahre lang die Kampagnenfotos des Unternehmens schmückt. Doch auch deshalb, weil die Tochter von Prinzessin Caroline und Nichte von Fürst Albert, Chef des Hauses Grimaldi, damit ein neues Kapitel in ihrem Leben aufschlägt. Bislang hatte sie sich der Öffentlichkeit meist entzogen. Nur von Zeit zu Zeit sah man sie bei offiziellen Anlässen in Monaco, bei ausgewählten Mode-Events, und vor allem bei Springreitturnieren. Mit ihrem ersten großen Werbeshooting tritt sie nun quasi aus der Deckung.
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Nicht nur in Monaco, wo die Menschen stolz auf sie sind, ist das Interesse riesig. Wie denkt sie? Was bewegt sie? Was macht sie heute beruflich? Darauf gibt Charlotte, die in Paris Philosophie studiert hat und sich zwischendurch als Herausgeberin eines Magazins für Mode und Nachhaltigkeit versuchte, nun selbst Antworten. "Seit ich ein kleines Mädchen war, habe ich auf Pferden gesessen. Jetzt wird das Reiten immer mehr zum Fulltime-Job", sagte sie vergangene Woche einem Reporter, als sie in Paris offiziell die Gucci-Kampagne vorstellte. "Es ist viel Arbeit und ein hohes Investment - ich habe einen Stall mit sieben Pferden außerhalb von Paris."
Bei Turnieren tritt Charlotte meist mit ihrem braunen Hengst Troy oder ihrem grauen Wallach Tintero an. "Sie trainiert sehr viel. Sie reitet fast jeden Tag zwischen drei und vier Stunden", verriet ihr Trainer, der französische Springreiter Thierry Rozier, dem Magazin "Point du Vue". "Wir sind ein kleines Team um sie herum. Wir versuchen sie so weit zu bringen wie möglich." Bislang reitet Charlotte in der Klasse M, das heißt, die Hindernisse sind etwas niedriger als in der höchsten Klasse, wo sie bis zu 1,60 Meter hoch sein können. Ihr Trainer hält es aber für denkbar, dass Charlotte bei den Olympischen Spielen in fünf Jahren für Monaco antreten könnte. Angst vor großen Tieren kennt sie nicht. "Man darf nicht daran denken, was alles passieren kann. Man muss seinem Pferd absolut vertrauen", sagte sie dem Londoner "Telegraph". Mittlerweile dreht sich bei ihr fast alles um den Reitsport. Vom Haus Gucci, das sich traditionell in diesem Bereich engagiert, wird sie seit zwei Jahren mit Sportkleidung ausgestattet - nur für sie entworfen, nirgendwo zu kaufen. In Frida Giannini, 39, der Kreativchefin des Labels, hat Charlotte eine Gleichgesinnte gefunden: "Charlottes Wille, die Welt des professionellen Springreitens zu erobern, ist inspirierend. Wenn man ihr zusieht, merkt man sofort, wie reif und selbst bewusst sie ist."


Auch Cartier unterstützt Charlotte in ihrem sportlichen Engagement. Vor zwei Wochen reiste die Monegassin nach Dubai, um bei der Cartier International Polo Challenge einen Preis zu überreichen. "Seit einem Jahr besteht eine Verbindung zwischen Cartier und Charlotte Casiraghis sportlichem Engagement", erläutert die französische Schmuck- und Uhrenfirma gegenüber "Gala". "Sie ist ein großer Fan der klassischen Designs unserer Tank-Uhrenkollektion, die sie auch bei ihren Turnieren trägt." Die Luxus- und Modewelt lag den schönen Grimaldi-Frauen immer schon zu Füßen. Auch Charlottes Mutter Caroline, 55, ist eine Stil-Ikone. Sie ließ sich für große Modestrecken inszenieren, zierte 1979 den Titel der "Vogue". Heute sieht man Caroline, wie ihre Tochter eine passionierte Reiterin, bei Turnieren oft in der ersten Reihe sitzen. So auch vergangenes Jahr bei der Monaco Horse Show, für die Charlotte die Schirmherrschaft übernommen hatte. Für Monaco ist Charlotte Casiraghi die schönste Botschafterin. Wie ihre Brüder Andrea und Pierre - Vater der drei war der 1990 tödlich verunglückte italienische Unternehmer Stefano Casiraghi - besitzt auch sie keinen Adelstitel; ihre Mutter hat es so bestimmt. Charlotte strahlt durch ihren Einsatz und ihre stetig wachsende Präsenz in der Fashion-Branche, und das weit über die Grenzen des kleinen Fürstentums am Mittelmeer hinaus. Sie selbst gibt sich bescheiden. Der "Vogue" sagte sie mal: "Ich bin keine Prinzessin. Meine Mutter ist eine, ich aber nicht. Ich bin die Nichte eines Staatschefs, und ich nehme einige Repräsentationsaufgaben wahr, aber nichts Großes." Das ändert sich jetzt gerade. Stefanie Richter
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