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Charlène + Albert von Monaco Wem können sie noch trauen?

Wie gut kennen Charlène und Albert den mutmaßlichen Mörder der Milliardärin Hélène Pastor? Der mysteriöse Kriminalfall erschüttert Monaco – und kratzt am Image des Glamourstaats

Eigentlich könnte es der Fürstin rundum blendend gehen. Dank ihrer Schwangerschaft spricht niemand mehr von einer möglichen Ehekrise, keiner nimmt Charlène übel, wenn sie bei offiziellen Terminen in Monaco schlecht gelaunt guckt oder gar nicht erst auftaucht. Als "Mom to be" darf man das! Doch ausgerechnet jetzt gibt es Stress von ganz anderer Seite.

Der aufsehenerregende Mord an Monacos steinreicher Immobilienbesitzerin Hélène Pastor im Mai zieht immer weitere Kreise. Erst jetzt kommt ans Licht, wie eng Charlène mit dem mutmaßlichen Täter Wojciech Janowski, 64, verbunden ist. Der gebürtige Pole wird verdächtigt, den Mord an der Mutter seiner langjährigen Partnerin Sylvia Pastor, 53, in Auftrag gegeben zu haben. Mutmaßliches Motiv: Habgier, möglicherweise verstärkt durch Schulden in Millionenhöhe.

Nachdem er die Tat vor einer Woche zunächst gestanden hatte, widerrief er seine Aussage wenige Tage später komplett und berief sich auf sein angeblich zu schlechtes Französisch. Eine Finte? Jedenfalls lebt Janowski seit 25 Jahren in Monaco. Dass er eine angesehene Größe in der Monte-Carlo-Society war und bei offiziellen Anlässen oft mit dem Fürstenpaar gesehen wurde, ist für die Grimaldis schlimm genug.

Fast noch schwerer wiegt jedoch, dass ausgerechnet sein bester Freund der wichtigste Mitarbeiter des Fürsten ist: Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte Albert den Sohn des Bürgermeisters von Toulon, Emmanuel Falco, zu seinem persönlichen Berater ernannt.

Und: Falcos Frau Agnès ist seit Ende 2012 Generalsekretärin und Vorstandsmitglied von Charlènes Stiftung. Die Bankerin begleitet die Fürstin bei vielen Terminen, ist ihr eine wichtige Stütze. Die Falcos wohnen nicht nur im selben Gebäude wie Wojeciech Janowski und Sylvia Pastor, dem Pastor-eigenen Luxus-Hochhaus „Schuylkill“ am Hafen von Monte Carlo. 2012 gründeten Falco und Janowski gemeinsam die Stiftung Monaco Against Autism (MONAA). Falco wurde Präsident, Janowski Vize.

Fürstin Charlène gewannen sie als Schirmherrin. Auf der Gala der Stiftung im November 2013 sah man Janowski mit dem Fürstenpaar am Ehrentisch sitzen. Bilder, die man in Monaco jetzt am liebsten verschwinden lassen würde. Überhaupt fragen sich jetzt viele, wie ein Mann wie Janowski es überhaupt so weit bringen konnte. In Monaco erhielt er viele einflussreiche Posten, unter anderem wurde er Honorarkonsul Polens und Präsident der neu gegründeten polnischen Handelskammer. Erst am Vorabend des Mordes an seiner Schwiegermutter hatte er die Handelskammer feierlich eröffnet. "Solche Positionen bekommt man in Monaco nur durch gute Verbindungen", versichert ein monegassischer Insider gegenüber GALA. Gerade wurde bekannt, dass Janowski seinen Lebenslauf zu großen Teilen frei erfunden hat. "Er hat das Profil eines Gauners auf höchstem Niveau", sagte ein französischer Ermittler. "Ein krankhafter Lügner, der noch viele Geheimnisse für sich behält. Er hat ein großes Talent, seine Umwelt hinters Licht zu führen."

Weder hat Janowski, wie behauptet, einen Abschluss der renommierten University of Cambridge, noch hat er je als Hoteldirektor gearbeitet, sondern lediglich in der Presseabteilung des monegassischen Hotelverbands. Nicht nur Charlène und Albert wird diese Entwicklung Sorgen bereiten – ganz Monaco ist durch den Fall schwer geschädigt. Jahrelang hatte Albert gegen das alte Image angekämpft, sein Staat sei ein Ort, an dem zwielichtige Leute unter dem Schirm der Fürstenfamilie krumme Geschäfte machen können. Nun sieht es so aus, als sei an diesem Ruf immer noch etwas dran. Die Verstrickung von Alberts Vertrauten mit dem Gauner und mutmaßlichen Mörder werfen zu viele Fragen auf. In Monaco erwartet man jetzt, dass sich das Fürstenpaar positioniert und die Beziehung zu Janowski offenlegt. Manche fordern sogar, dass sich Albert von seinem Berater Falco trennen sollte, Charlène möglicherweise auch von der Generalsekretärin ihrer Stiftung.

Harte Zeiten für die Fürstin, die doch eigentlich nur ihre Schwangerschaft genießen sollte.

Stefanie Richter; Mitarbeit: Martina Ochs Gala

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