In Deutschland werden stündlich 1,9 Millionen Einweg-Plastikflaschen verbraucht, das sind etwa 45 Millionen Flaschen am Tag. Nochmal: Diese Zahlen, die von der Verbraucherschutzorganisation "Deutsche Umwelthilfe" herausgegeben wurden, beziehen sich allein auf den Verbrauch in Deutschland. Die Produktion der besagten Einweg-Plastikflaschen geht nicht nur verschwenderisch mit Ressourcen um, sondern wirkt sich auch noch negativ auf das Klima aus.
Zero Waste: "Refill Deutschland" ermöglicht kostenloses Auffüllen von Wasserflaschen
"Die Herstellung von Plastikflaschen verschlingt jährlich etwa 480.000 Tonnen Rohöl und Erdgaskondensate. Mit dieser Menge könnten fast 400.000 Einfamilienhäuser ein Jahr lang beheizt werden", schreibt die "Deutsche Umwelthilfe" auf ihrer Website. Zudem sind die Transportwege der Flaschen deutlich länger als die der Mehrweg- oder Glasflaschen. Ein Umstand, der Stephanie Wiermann zuwider war. Um Plastikflaschen zu vermeiden, gründetet Wiermann die Bewegung "Refill Hamburg" und spannte ein Netz aus Cafés und Geschäften, die Menschen ihre mitgebrachten Flaschen kostenlos mit Leitungswasser auffüllen.
Die Bewegung nahm immer mehr Fahrt auf. Mittlerweile wurde sie von "Refill Hamburg" in "Refill Deutschland" umgenannt und ist in vielen deutschen Städten bekannt. Wer mitmacht bekommt von lokalen Ansprechpartnern einen Aufkleber, der ins Schaufenster oder an die Theke eines Cafés geklebt werden kann. So sind Teilnehmer der Refill-Aktion auf den ersten Blick erkennbar. Nicht nur Cafés, auch immer mehr Geschäfte, Organisationen und Behörden engagieren sich für das nachhaltige Projekt. Apotheken, Stadtbüchereien, Banken, Versicherungen und Ladenlokale unterstützen die Initiative ebenfalls.
Leitungswasser als beste Alternative zu Mineralwasser
Leitungswasser trinken ist praktisch und klimafreundlich. Das Umweltbundesamt bezeichnet das Trinkwasser in Deutschland als das "umweltfreundlichste Getränk". Auch "Stiftung Warentest" gibt an, dass Leitungswasser "weniger als ein Prozent der Umweltbelastungen, die Mineralwasser verursacht" erzeugt. Wer Wasser aus dem Hahn trinkt, der lebt nicht nur nachhaltig, sondern auch gesund. Tatsächlich ist Leitungswasser das am besten kontrollierte Lebensmittel der Bundesrepublik. Spätestens seitdem die Trinkwasserverordnung im Januar 2018 in Kraft trat und im Bundesgesetzblatt veröffentlicht wurde, kann man sich sicher sein, dass das Wasser ohne Bedenken zu genießen ist. Günstiger ist es übrigens auch noch: "Stiftung Warentest" errechnete, dass Leitungswasser 34 Mal günstiger als das preiswerteste Mineralwasser ist.
Zahlreiche Gründe, die für das Trinken von Wasser aus dem Hahn und das Mitnehmen einer wiederverwendbaren Flasche sprechen. Gerade wenn man mit Rucksack oder Tasche unterwegs ist, ist das Transportieren einer Flasche zum Auffüllen eine gute und kostengünstige Alternative zur gekauften Einweg-Flasche.
Verwendete Quellen: Stiftung Warentest, Deutsche Umwelthilfe, Refill Deutschland, Geo, Umweltbundesamt, DVGW