Acht Goldmedaillen und sieben Weltrekorde - nicht nur Schwimmer Michael Phelps sorgte bei der Olympiade in Peking für großes Staunen. Auch andere Sportler wuchsen über ihre Kräfte hinaus, zeigten fast übermenschliche Leistungen und überraschten mit ihren Erfolgen.
Um zunächst einmal beim Schwimmen zu bleiben. Dara Torres hatte ihre erste Olympiade 1984 in Los Angeles gewonnen und darf auch aus Peking, 24 Jahre später und zwei Jahre nach der Geburt von Töchterchen Tessa, drei Silbermedaillen mit nach Hause nehmen. Mit ihren 41 Jahren ist Torres die älteste Madaillengewinnerin bei olympischen Schwimm-Wettbewerben. "Es ist bizarr", sagte Dara, "ich bin wahrscheinlich älter als die Eltern einiger Gegnerinnen. Aber wenn du im Wasser bist, kennt das Wasser dein Alter nicht."
Ebenfalls ein inzwischen alter Hase ist Oksana Tschussowitina. Die 33-jährige deutsche Turnerin nahm am Wochenende mit sehr bewegtem Gesichtsausdruck die Silbermedaille im Sprungwettbewerb entgegen. Nur die 19-jährige Koreanerin Hong Un Jong war besser. Allein schon mit der Teilnahme an den Olympischen Spielen ist Oksana in ihrem Alter eine absolute Ausnahme. Doch sie sagt dazu nur: "Wenn man auf dem Podium steht, fragt einen keiner, ob man 15 oder 30 Jahre alt ist. Was zählt ist, wer großartig turnen kann." Die Medaille widmet die Sportlerin ihrem krebskranken Sohn, dem sie vor dem Turnier versprechen musste, richtig gut zu sein.
Er ist zwar jung, aber einen unglaublichen, beinahe surrealen Anblick lieferte der Jamaikaner Usain Bolt trotzdem, als er beim 100-Meter-Laufen nach gerade mal 9,69 Sekunden die Ziellinie überquerte und damit einen neuen Weltrekord ausstellte. Dabei sah "Blitz-Bolt" keineswegs angestrengt aus, eher gelassen und als sei er mit angezogener Handbremse gerannt. Trotzdem hängte er seinen unmittelbaren Verfolger um 0,2 Sekunden ab.
Nach dem Sieg, tanzte der 21-Jährige Reggae-Schritte und küsste seine goldenen Schuhe, die er vor dem Rennen nicht einmal richtig zugebunden hatte.
rbr