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NY Minute Squash unter Kronleuchtern

Squash ist ein Hallensport, so viel ist klar. Für das richtige Flair betreibt man ihn derzeit aber in festliches Licht getaucht

Freitagnachmittag in der New Yorker Grand Central Station: Pendler und Reisende lauschen den Zugdurchsagen, verliebte Pärchen fotografieren sich auf den Marmortreppen in der Haupthalle. Doch im Hintergrund ist immer wieder das gleiche knallende, peitschenartige Geräusch zu hören, das jeden neugierig macht. Was ist das nur? Von überall her hallt es im Bahnhof und dann ist die Ansage eines Schiedsrichters zu hören: 7:3! Nanu?

Für sechs Tage wurde die Vanderbilt Hall im Grand Central Terminal in ein Squash-Feld verwandelt, wo das "Tournament of Champions Squash 2008" stattfindet. Viele betiteln diese Veranstaltung als das "Grand Slam des Squash". In der Mitte ein hypermoderner übergroßer Glaskasten, indem die Athleten ihr Bestes geben und welches speziell hierfür errichtet wurde. An drei Seiten Tribunen-Sitzplätze für 550 Squash-Fans, alle bis auf den letzten Sitz ausgebucht.

Und: 150.000 zufällige Passanten. Denn die Grand Central Station hat jeden Tag 500.000 sogenannte "Commuters", die mit den Zügen nach Upstate New York und Long Island fahren. Immer gestresst und immer in Eile. Doch nicht dieser Tage. Fast jeder, der vorbeikommt, bleibt stehen und schaut den unwahrscheinlich schnellen und knallenden Gummibällen zu. Squash-Fans können sie fast fühlen - so dicht darf der Zuschauer an den Court aus Glas herantreten.

Das schnelle Spiel wirkt in diesem Ambiente extrem spannend. Viele nehmen sogar freiwillig einen Zug später nach Hause und fiebern lieber noch eifrig bei einem Spiel mit. Denn über dem riesigen Glaskasten hängen die berühmten Kronleuchter der Halle an den hohen Decken, die eine romantische Stimmung verbreiten. Das Ganze wirkt so gar nicht wie eine Sportveranstaltung. Anna, eine Touristen aus London, die zufällig auf das Turnier stieß, ist begeistert: "Es ist so aufregend, wirklich großartig. Ich kann gar nicht wegschauen". Zwei deutsche Touristen aus Hannover loben die Amerikaner: "Die Amis machen es richtig und bringen den Sport zu den Menschen und nicht umgekehrt".

Das Turnier findet in New York bereits seit 1995 statt, und wird von den Spielern genauso gelobt. Diese können nämlich den Trubel außerhalb des Kastens nicht hören und bekommen fast nichts mit. Somit sind sie nur auf das Gewinnen konzentriert.

Übrigens: Für alle Sportmuffel, die im neuen Jahr aktiver und fitter werden wollen: Das "Forbes"-Magazin nannte Squash den gesündesten Sport in der Welt - bemessen an Ausdauer, Muskelstärke, Beweglichkeit und Kalorienverbrauch. Na dann, Toi Toi Toi für ein gesundes 2008!

Vanda Bildt

gala.de

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