Es war einer dieser Momente,
die das Leben verändern. Als sie Tracy Anderson erstmals die Tür ihres New Yorker Apartments öffnete, ahnte Gwyneth Paltrow nicht, was in den nächsten Monaten auf sie zukommen würde. Dass sie sich unter dem prüfenden Blick der Fitness-Ikone nicht wirklich wohl fühlte, bemerkte sie allerdings sofort.
Sieben Kilo zu viel hatte Gwyneth für ihren Geschmack (und den der Filmstudios) im Januar 2007 auf den Rippen. Und auch wenn die Blondine für ihre Fans nie zu moppelig war - sie wollte den überzähligen Speck eliminieren. Fast ein Jahr nach der Geburt von Sohn Moses kämpfte Gwyneth allerdings noch immer mit strenger Diät, Yoga und Pilates.

"Ich war schon immer oben herum flach gewesen, von den Hüften abwärts dagegen, nun ja ... da hatte ich etwas mehr zu bieten", beschreibt Gwyneth Paltrow ihren Körper. Eine typische Birnenfigur eben, mit ebenso hartnäckigen wie störenden Reiterhosen-Fettpölsterchen. Genau die versprach Tracy Anderson in knackige Rundungen zu verwandeln. Und das hat ja auch geklappt - siehe Gwyneth heute. Mittlerweile sind die beiden eng befreundet, und Gwyneth schrieb sogar das Vorwort zu Tracys neuem Buch.
Der Weg zur Traumfigur, schreibt die Schauspielerin, sei lang und steinig gewesen: "So schlimmen Muskelkater habe ich zuvor noch nicht erleiden müssen." Beim Training blieb Tracy ihrem Ruf als wahre Stahlfeder treu. "Wer nicht dranbleibt, mit dem verschwende ich nicht meine Zeit. Ich gebe in meinem Job das Beste, und das erwarte ich auch von meinen Kunden", erklärt sie im Gespräch mit Gala. Was jedem ihrer Klienten klar sein sollte: Eine Spitzenfigur muss man sich verdienen. "Sport kann man mit Familie oder Freunden in der Freizeit treiben. Ich hingegen biete ein effektives Work-out, das strategisch aufgebaut ist und auf das man sich konzentrieren muss."
Auch Klientinnen wie Jessica Simpson, Jennifer Lopez, Karolina Kourkova, Christy Turlington, Nicole Richie und Ashley Greene strampeln sich auf dem Weg zur Wunschfigur nach Tracys Kommando ab. Gegen das strenge Fitness-Regime aufmucken? Absolut unerwünscht. "Manche haben deshalb vielleicht ein wenig Angst vor mir", gibt Tracy zu. Und so sieht ihr Erfolgsprogramm aus: Trainiert wird an sechs Tagen die Woche. Um die im Alltag wenig strapazierten kleinen Muskelgruppen anzusprechen, hat Tracy spezielle Bewegungen entwickelt, die möglichst oft wiederholt werden. Dazu kommt ein Cardio-Work-out - etwa Laufen oder Dance-Aerobic -, das gleichfalls mindestens eine halbe Stunde pro Tag absolviert werden muss.
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Gerade dieses Training hat es in sich: "Bis ich damit anfing, war mir überhaupt nicht klar gewesen, wie unkoordiniert ich im Grunde bin", gibt Gwyneth Paltrow heute zu. Deshalb habe ihr erstes Tanz-Cardio-Work-out nur aus simplen Schritten zur Seite und leicht unbeholfenen Trampolinsprüngen bestanden. Auch das zahlte sich aus: Bereits nach zehn Tagen unter Tracys Fuchtel habe sie etliche Zentimeter an Umfang verloren.

Die Work-out-Abfolgen übt Tracy Anderson selbst mit ihren Kundinnen ein - oder sie schickt ihnen alle zehn Tage eine DVD mit neuen, verschärften Übungen.
Dazu kommt ein ausgeklügelter Ernährungsplan, für den sie viele Rezepte entwickelt hat. Er enthält vor allem Obst, Gemüse und kaum Zucker. An einem Tag in der Woche darf allerdings geschlemmt werden! "Gwyneth und ich stehen auf Desserts, Käse und Wein. Wir lieben es, zu essen und zu kochen", versichert Tracy. Überhaupt sei Gwyneth heute ihre beste und am meisten motivierte Schülerin. Diesen Punkt würden auch andere gern erreichen, etwa Jessica Simpson: Die wird bald den Footballspieler Eric Johnson heiraten und hat die Trainerin gebucht, weil sie sich vorher unbedingt in Top-Form bringen will. Wie es Jessica dabei geht? "Sie strengt sich unheimlich an", findet Tracy Anderson. Wenn sie will, kann sie also auch ganz nett und diplomatisch sein.