Neidisch blicken viele Frauen
- und vermutlich auch Männer - auf Michelle Obama. Ob im ärmellosen Abendkleid oder im Shirt: Was von ihrem Body zu sehen ist, ist durchtrainiert. Bizeps, Trizeps, alles top, ohne dass die Präsidentengattin wie ein Bodybuilder wirken würde. Verantwortlich für den Powerlook ist Cornell McClellan, Personal Trainer, Träger des schwarzen Gürtels in Karate, Veganer aus Überzeugung und sechsfacher Vater. So nah wie er kommt der First Lady - und ihrem Ehemann - sonst kaum jemand.
Als die Obamas noch in Chicago lebten, besuchten sie regelmäßig sein Studio "Naturally Fit". Erst war Michelle allein dort, dann kam Barack mit. Mittlerweile lässt der Präsident den Vorturner zwei- bis dreimal pro Woche nach Washington einfliegen. Im Weißen Haus hat Obama extra ein Studio eingerichtet. Dort schwitzt das First Couple mindestens eine Stunde täglich, oft schon morgens um halb sechs.

Cornell McClellan ist kein Mann der großen Worte, doch jetzt verriet er sein Job-Credo. "Ich will die Leute so hart wie möglich trainieren, aber auch so höflich wie möglich", sagte er der "New York Times". Und weiter: "Ich verstehe es als eine Pflicht, dem Präsidenten zu dienen."
Sein ausgeklügeltes Programm geht auf jedes Bedürfnis individuell ein. So stärkt Michelle Obama ihre Arm- und Beinmuskulatur vor allem durch ein Boxtraining. Ihr Mann verausgabt sich während der Fitnessstunde auf dem Laufband oder macht Kraft- und Cardio-Work-out. Zudem joggt er oft und versucht sich Zeit freizuschaufeln für Basketball und Golf. McClellan fördert das alles intensiv. Zudem kann er sich auch noch zugutehalten, dass er den Präsidenten vom Rauchen abbrachte.
Die Obamas betrachten Fitness nicht allein als persönliche Angelegenheit, sondern als politische Aufgabe. Die First Lady wirbt für gesunde Ernährung und kämpft gegen Fettleibigkeit bei Kindern, der Präsident rief ein Komitee für Fitness, Sport und Ernährung ins Leben, dem McClellan angehört. Nicht alle lassen sich jedoch von dem Eifer anstecken. Hinter vorgehaltener Hand mosern einige Mitarbeiter, der Präsident bedränge sie, Stunden bei seinem tollen, taffen Trainer zu belegen.

Für den wiederum hat die deutlich wachsende Kundenzahl einen spannenden Nebeneffekt: Cornell McClellan kennt vermutlich mehr Geheimnisse aus dem Weißen Haus als der Staatschef selbst ...
Stefanie Richter