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Ralf Dümmel im GALA-Interview "Bei meinen Söhnen werde ich zum Kätzchen"

Ralf Dümmel
© Rieka Anscheit
Ralf Dümmel holt bei "Die Höhle der Löwen" nicht nur die meisten Deals. Der Familienvater bekommt auch jede Menge Liebesbriefe

Er hat was von einem Dandy. Sorgsam gewählte Garderobe, unerschrockener Blick, die Aura von Erfolg. Bei "Die Höhle der Löwen" (dienstags, 20.15 Uhr, VOX) schloss Ralf Dümmel in der letzten Staffel 23 Deals ab – so viel wie kein anderer Investor. Im Geschäftsleben gilt der 50-Jährige als alter Hase: Der Chef der Firmengruppe DS Produkte erfand vor 21 Jahren den Trinkwassersprudler Wassermaxx.

Privat gibt er sich normalerweise zugeknöpft. Mit seiner Ex-Frau hat Dümmel drei Söhne, seit vier Jahren ist er mit Moderatorin Anna Heesch, 45, liiert. Mit GALA jedoch kommt er regelrecht ins Plaudern.

Herr Dümmel, waren Sie schon als Kind ein kleines Genie?

Überhaupt nicht! Ich war ein sehr schlechter Schüler, vorsichtig ausgedrückt, weil mich Schule nicht interessiert hat. Mir war klar, dass ich im Beruf nie den Satz des Pythagoras anwenden werde. Nach dem Hauptschulabschluss wollte ich für den Rest des Lebens in dem Möbelhaus arbeiten, für das auch mein Vater tätig war. In Bad Segeberg wirst du entweder Winnetou – dafür waren meine Haare zu kurz – oder du gehst zu Möbel Kraft. Sie nahmen dort aber keine Hauptschüler. Ich war 15 und habe zum Personalleiter gesagt: "Ich mache meinen Realschulabschluss, und Sie sagen mir jetzt zu, dass Sie mich danach einstellen." Er fand das ganz schön frech, ließ sich aber darauf ein. Das war mein erster Deal.

Wie wird man als Möbelfachangestellter Super-Investor?

Durch Babysitting. Der Familienvater war Dieter Schwarz, Gründer von DS, der mein Ziehvater wurde. Er konnte nie verstehen, was ich an meinem Job im Möbelhaus so toll finde. Irgendwann sagte er: "Du wärst der Richtige für mich." Wir waren ein tolles Team – ich war der Jüngere, der auf dem Tisch getanzt hat, und Dieter hat fünf Jahre in die Zukunft geschaut. Ich fing als elfter Mitarbeiter bei ihm an.

Heute sind Sie geschäftsführender Gesellschafter mit 400 Mitarbeitern – immer noch zusammen mit Ihrem Ziehvater?

Nein, er ist leider verstorben. Heute führe ich mit Hanno Hagemann, dem Mann seiner Tochter, das Unternehmen in seinem Sinne weiter fort. Auch wir arbeiten fantastisch zusammen.

Hat "Die Höhle der Löwen" Ihren Alltag verändert?

Meinen Berufsalltag nicht, aber auf der Straße werde ich oft angesprochen. In Hannover hielt mal ein Van, und zwei Männer fragten nach dem Weg. Auf dem Rücksitz saß ein Typ mit Handschellen. Ich war irritiert, weil die Fahrer Waffen trugen. Zivilpolizisten. Die haben mich erkannt und fragten: "Können wir ein Selfie machen?" Ich nur: "Haben Sie keine Angst, dass Ihr Gefangener abhaut?" Aber die sind ausgestiegen.

Die Zuschauerinnen halten Sie für einen Herzensbrecher … Ist das so? 

Das müssen andere beurteilen. Aber stimmt, ich habe schon einige Liebesbriefe bekommen ...

Die Frauen lieben auch Ihren extravaganten Look ...

Ich wurde mal gefragt, ob ich die alten Anzüge von Thomas Gottschalk auftrage. Ich musste schon früh beruflich Anzug und Krawatte tragen. Vor langer Zeit hat mir dann aber jemand erzählt, dass ein Einstecktuch die Krawatte ersetzt, und da ich immer fand, dass eine Krawatte den Hals zuschnürt, habe ich das dankbar umgesetzt.Fragen Sie Ihre Freundin auch mal um Rat?

Die Löwen: V.l.: Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel
Die Löwen: V.l.: Carsten Maschmeyer, Judith Williams, Frank Thelen, Dagmar Wöhrl und Ralf Dümmel
© Robert Grischek/VOX

Nein. Ich kann mich alleine anziehen. (lacht) Und ich kann auch alleine entscheiden, was ich anziehe.

Sie sind also eitel?

Ich bin unglaublich eitel. Ein kleiner Pickel im Gesicht ist schon ein Drama, und ich überlege, ob ich auf die Intensivstation muss.

Was können Sie nicht leiden?

Ich kann nicht verlieren. Vermutlich bin ich einer der wenigen Väter, der seine Kinder beim Kartenspielen oder "Mensch ärgere dich nicht" nie hat gewinnen lassen. Erstens will ich gewinnen, wenn ich spiele, und zweitens bringt es meine Söhne nicht um, wenn sie verlieren. Mich aber schon. (lacht)

Und wann sind Sie kein Löwe, sondern ein Kätzchen?

Bei meinen drei Söhnen werde ich zum Kätzchen – außer beim Kartenspielen. Man denkt als Vater ja, dass man ganz viel entscheiden kann. Aber wenn sie es clever anstellen, haben die Kinder ihren Vater mehr im Griff als andersherum. Weil sie dich mit großen Augen um den Finger wickeln.

Haben Ihre Söhne Ihr Unternehmer-Gen geerbt?

Es ist noch zu früh, das zu beantworten. Die andere Frage ist auch: Wollen sie das überhaupt? Das wird sich noch zeigen. Mein Jüngster geht aufs Gymnasium. Darauf bin ich stolz. Denn vorher hat noch nie ein Gymnasium in Deutschland einen Dümmel gesehen. Ich weiß gar nicht, was mit ihm passiert ist, dass er so gut in der Schule ist.

Gala

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