Anzeige
Anzeige

Brrrr... Droht im Juni wieder die Schafskälte?

Ein Schaf steht auf einer Wiese im Wind
© Florian / Adobe Stock
Wird es im Juni nochmal kalt? Was die Schafskälte eigentlich ist und wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Temperatursturz ist.

Wir finden: Wir haben in diesem Frühling schon genug gefroren. Dennoch droht wie jedes Jahr im Juni die sogenannte Schafskälte. Zwischen dem 4. und 20. Juni (meistens um den 11. Juni herum) wird es häufig nochmal kalt. Durch kühle und feuchte Luft aus Nordwesten kann die Temperatur innerhalb weniger Stunden um bis zu zehn Grad abfallen. Die gute Nachricht ist: Die Schafskälte tritt nicht in jedem Jahr auf und vielleicht kommen wir in diesem ja drumherum.

Warum eigentlich "Schafskälte"?

Das regelmäßig wiederkehrende Wetterphänomen wurde nach Schafen benannt, weil die flauschigen Vierbeiner im Juni meist schon geschoren sind und weil der Kälteeinbruch für sie bedrohlich werden kann – zumindest in den Bergen. Das ist auch der Grund, warum die Muttertiere erst in der zweiten Junihälfte geschoren werden. Während der "Schafskälte" fällt in den Alpen durchaus nochmal Schnee.

Wie häufig tritt sie ein?

Laut Wetteraufzeichnungen trat die Kälteperiode in den letzten 100 Jahren 61 Mal auf. Wegen des Klimawandels wurde sie in jüngster Zeit jedoch seltener: In den vergangenen 30 Jahren wurde es nur noch in gut jedem dritten Juni kalt. Laut Deutschem Wetterdienst (DWD) liegt die Wahrscheinlichkeit für eine unterdurchschnittliche Lufttemperatur zwischen dem 10. und 12. Juni bei etwa 80 Prozent, für überdurchschnittliche Regenfälle bei rund 55 Prozent.

Warum gibt es die Schafskälte überhaupt?

Die Schafskälte entsteht durch die unterschiedlich schnelle Erwärmung von Land und Meer. Während das Land im Juni meist schon ziemlich warm ist, ist die Luft über dem Meer noch relativ kalt, weil es länger dauert, bis sich große Wassermassen erwärmen. Durch den Temperaturunterschied entsteht in der Luft ein Druckgefälle: Die wärmere Luft über dem Land dehnt sich stärker aus als die Luft über dem Meer, ihre Dichte wird im Vergleich geringer – ein Tiefdruckgebiet entsteht. Das wiederum zieht kalte Polarluft aus westlicher bis nordwestlicher Richtung an.

Welche Wetterphänomene kennen wir noch?

Neben der Schafskälte kennen wir in Deutschland auch noch die Eisheiligen (11. - 15. Mai), den Siebenschläfer (27. Juni - 1. Juli), die Hundstage (so werden die heißen Tage zwischen Ende Juli und Ende August genannt) und den Altweibersommer (die warmen Tage Ende September bis Mitte Oktober).

sar Gala

Mehr zum Thema

Gala entdecken

VG-Wort Pixel