Bitte, Danke, Entschuldigung - drei Wörter, die leider nicht zum Sprachgebrauch eines jeden Erwachsenen gehören. Dabei könnte es so leicht sein: Würden wir schon unseren Kindern beibringen, sie richtig anzuwenden, könnte unsere Gesellschaft freundlicher, respektvoller und besser kommunizieren. In der Schule stehen hingegen Mathe, Erdkunde und Physik auf dem Stundenplan.
Die Schule des Lebens
Für jemanden wie mich, der Kommunikation und Sprache zu seinem Beruf gemacht hat, sind verbale Fähigkeiten selbstverständlich. Aber sind sie heute, morgen, in zehn Jahren auch auf dem Arbeitsmarkt gefragt? Und werden sie eine Familie ernähren können? Das weiß wohl niemand.
Wir zerbrechen uns den Kopf darüber, welche Karrierechancen unsere Kinder in Zeiten von Globalisierung, Digitalisierung und Einsparmaßnahmen an allen Ecken und Enden noch haben werden. Dabei ist die viel wichtigere Frage doch eigentlich: Was müssten wir ihnen beibringen, damit sie später ein glückliches Leben führen - und nicht nur ein erfolgreiches.
Dieses Zitat von John Lennon begleitet mich schon viele Jahre durchs Leben. Doch erst jetzt, als Mutter, habe ich wirklich verstanden, was damit gemeint ist. Bildung - das ist nichts, was man in der Schule oder der Universität lernt. Nicht ausschließlich jedenfalls.
Glück statt Erfolg als höchstes Gut
Bildung macht uns zu unabhängigen, empathischen Menschen. Menschen, die arbeiten, um zu leben, und nicht leben, um zu arbeiten. Die einen "Stairway to Heaven" nicht mit der Karriereleiter gleichsetzen. Wenn wir schon heute beginnen, unseren Kindern Werte wie Menschlichkeit, Hilfsbereitschaft, Anpassungsfähigkeit, Offenheit, Toleranz und Loyalität zu vermitteln, dann werden sie sich in jeder Welt zurechtfinden. Ganz egal, wie diese Welt dann aussieht.