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Schüttelfrost Erklärung, Ursache und was beim Kältezittern hilft

Frau mit Fieber im Bett (Symbolbild)
Schüttelfrost geht häufig mit Fieber einher
© Shutterstock
Ein Schüttelfrost ist keine eigenständige Krankheit, sondern tritt häufig als begleitendes Symptom in Verbindung mit Fieber auf. Schüttelfrost kann jedoch auch ganz ohne einen Fieberschub verlaufen. Die wichtigsten Infos auf einen Blick

Schüttelfrost ist ein typisches Symptom bei Infektionskrankheiten, die mit heftigem Fieber einhergehen. Schüttelfrost entsteht meist durch eine abrupte Kälteeinwirkung auf den Körper. Eine ausgemachte Erkältung oder Grippe können beispielsweise ein solches Kältegefühl hervorrufen. Warum Sie bei Schüttelfrost sofort handeln sollten und was im Akutfall zu tun ist, lesen Sie bei GALA.

Was ist Schüttelfrost?

Bei einem Schüttelfrost durchfährt den Körper urplötzlichein Kältegefühl, das unkontrollierbares Zittern nach sich zieht. Die Ursache dafür sind Infektionen. Der Körper aktiviert dann seine Immunzellen, die eine Reihe von Reaktionen auslösen. Fiebererzeugende Botenstoffe ("Pyrogene") sorgen dafür, dass die Kerntemperatur des Körpers von 37°C (Sollwert) auf einen höheren Wert anhebt. Sie sind dann fiebrig. Dem Versuch dagegen anzukämpfen, sind allerdings natürliche Grenzen gesetzt – und so fährt das Gehirn seine letzten Geschütze auf und aktiviert die zentrale Zitterbahn: Alle Muskeln im Körper beginnen nun, sich zusammenzuziehen und wieder zu entspannen. Sie schütteln sich. Weil dieser Effekt meistens von einem frostigen Kältegefühl begleitet wird, spricht man von Schüttelfrost

Die Schüttelfrost-Symptome im Überblick:

  • Muskelzittern am ganzen Körper (Schütteln)
  • Starkes Kältegefühl
  • Großflächige Gänsehaut
  • Zähneklappern
  • Fieber
  • Kopf- und Gliederschmerzen

Was sind die Ursachen von Schüttelfrost?

Schüttelfrost tritt im Normalfall als Begleitsymptom unterschiedlicher Krankheiten auf. Oft liegt die Ursache von Schüttelfrost an einer fieberhaften Erkrankung, wie Malaria oder Influenza. Die Symptomatik beschränkt sich aber nicht nur auf diese Ursachen. Es gibt viele Gründe die ursächlich für einen Schüttelfrostanfall sind:

  • Entzündungen wie Lungen-, Hoden-, Nierenbecken- oder Wundentzündungen
  • Scharlach
  • Pilzvergiftungen
  • Blutvergiftungen
  • allergische Reaktion
  • Mastitis (Brustdrüsenentzündung)

Daneben kann ein Schüttelfrost auch auf rein physiologische Gründe zurückgeführt werden: 

  • Plötzliche, große oder langanhaltende Kälteeinwirkung kann ein solches Kältezittern hervorrufen.
  • Schüttelfrost kann aber auch das Ergebnis eines ausgiebigen Sonnenbades sein; bei einem Sonnenstich kann es zu ähnlichen Anzeichen kommen. 

Gerade diese Ursachen-Diversität macht den Schüttelfrost so gefährlich – und sollte für Sie (spätestens) ein Grund zum Handeln sein. 

Schüttelfrost mit Fieber

Eine wichtige Frage in diesem Zusammenhang ist, wie sich Schüttelfrost mit Fieber eigentlich äußert. Oft werden vier Stadien des Schüttelfrostes unterschieden:

  • Temperaturanstieg (typisches Muskelzittern und Zähneklappern)
  • Fieberhöhe (Hitzezeichen wie trockene, heiße Haut und Durst)
  • Entfieberung (starke Schweißausbrüche)
  • Erschöpfungsschlaf (tiefer Schlaf zur Regeneration/Erholung)

In jedem dieser Fälle stellt der Schüttelfrost eine starke Beanspruchung für Herz und Kreislauf sowie den Stoffwechsel dar. Sie sollten an diesem Punkt einen Arzt aufsuchen und entsprechend behandeln lassen. Da der Körper auf extreme Art und Weise versucht, gegen die Bakterien im Blut anzukämpfen und es in der Folge zu neuen Krankheitsherden (Sepsis) kommen kann, sollten Sie sich beim Arztbesuch Blut abnehmen lassen.

Schüttelfrost ohne Fieber

Ein Schüttelfrost kann auch ohne Fieber auftreten. Dahinter stecken möglicherweise ein krankhafter Mangelzustand oder Grunderkrankungen. Häufige Ursachen für Schüttelfrost ohne Fieber sind:

  • psychische Erkrankungen (zum Beispiel ADHS, Angststörungen)
  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Wechseljahresbeschwerden
  • Niedriger Blutdruck
  • Eisenmangelanämie
  • Untergewicht
  • Unterkühlung
Bei einem Virus-Infekt helfen allerdings nur Medikamente (Antibiotika) um das Fieber zu mindern und dem Schüttelfrost beizukommen.
Bei einem Virus-Infekt helfen allerdings nur Medikamente (Antibiotika) um das Fieber zu mindern und dem Schüttelfrost beizukommen.
© Jeshoots/Pexels.com

Was tun bei Schüttelfrost?

Was hilft gegen Schüttelfrost? Tritt Schüttelfrost in Kombination mit starkem Fieber auf, das in den meisten Fällen von einer Grunderkrankung ausgeht, ist eine Therapie erforderlich. In der Regel bedeutet das eine Antibiotikabehandlung. Zusätzlich kann, bei einem heftigen Schüttelfrostanfall, durch die intravenöse Gabe eines Opiates oder Opioides (beispielsweise Tramadol) Linderung verschafft werden. Außerdem können fiebersenkende Maßnahmen wie Wadenwickel oder fiebersenkende Medikamente (Paracetamol) eingesetzt werden. 

Hausmittel gegen Schüttelfrost

Es gibt aber auch Hausmittel, zu denen Sie greifen können. Neben der Anwendung von Wärmedecken ist ein heißes Bad sinnvoll. Letzteres schafft schnelle Abhilfe und ist im Notfall die naheliegendste Lösung der alten Hausmedizin. Haben Sie jedoch mit einer Grippe zu kämpfen, helfen keine Antibiotika, da eine Grippe durch Viren ausgelöst wird. Sollte diese durch Schüttelfrost begleitet werden, können Sie stattdessen beispielsweise mit Kamillentee gurgeln oder Salzlösungen inhalieren, um die vorhandenen Symptome zu lindern und das Fieber zu senken.

Was bei einer einfachen Erkältung hilft, kann bei Schüttelfrost ebenfalls helfen.
© Ed Gregory/Stokpic.com

Für den Fall, dass Sie sich zu lange in der Sonne aufgehalten haben und nun aufgrund eines Sonnenstichs oder Hitzschlags von Schüttelfrost geplagt werden, kann es helfen, den Körper mit kalten Tüchern zu bedecken oder ihn mit einem kalten Bad herunterzukühlen. Denken Sie immer an eine ausreichende Flüssigkeitsaufnahme, um einen möglichen Wasser- und Elektrolytverlust auszugleichen.

Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen, weshalb wir Ihnen dringend ans Herz legen, einen Spezialisten aufzusuchen. Gute Besserung wünscht Ihr GALA.de-Team.

pca / cba Gala

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