Migräne gehört zu den schlimmsten Schmerzzuständen, die uns heimsuchen. Sie taucht urplötzlich aus dem Nichts auf und kann uns dann den ganzen Tag ruinieren. Von jetzt auf gleich können wir nur noch liegen, sogar das Nichtstun fällt uns schwer. Um die Trigger zu vermeiden, müssen wir sie zunächst identifizieren.
Auch Jessica Biel ist nicht vor Migräneattacken gefeit. Das Leben im Rampenlicht hat seine Schattenseiten. Besonders Fotografen stressen den Hollywood-Star. "Ich bekomme Bauchschmerzen und wahnsinnige Migräneanfälle", sagte die 37-Jährige vor einigen Jahren der "Welt am Sonntag". Die ständige Präsenz und Verfolgung geht an die Psyche der Schauspielerin. Paparazzi lösen bei Jessica Biel Migräneanfälle aus. Ungewöhnlich. Doch es gibt noch weitere überraschende Auslöser. Kennen Sie die unbekanntesten Migräne-Auslöser? GALA macht den Ursachen-Check.
Was verursacht Migräne?
Die genauen Ursachen für die Entstehung einer Migräne sind bis heute nicht vollständig geklärt. Jeder Migränepatient reagiert allerdings auf bestimmte Faktoren, die eine Migräneattacke auslösen können. Wir haben sechs sogenannte Migränetrigger für Sie zusammengefasst, die den Schmerzzustand vorantreiben können.
Das sind die 6 unbekanntesten Migräne-Auslöser
1) Veränderter Schlaf-Wach-Rhythmus
Migräne-Auslöser Nummer eins dürfte für viele Patienten überraschend sein. Forscher haben herausgefunden, dass eine Veränderung der Schlafroutine unseren Tagesrhythmus beeinflusst und eine Stressreaktion im Körper auslöst. Schuld daran ist unsere "innere Uhr“. Sie kontrolliert unsere Gesundheit. Wer nicht auf seine "innere Uhr“ hört, kann langfristig krank werden. Sowohl Schlafmangel als auch zu viel Schlaf könnten demnach zu einer Migränettacke. Verantwortlich dafür ist der Botenstoff Serotonin, der unseren Schlafrhythmus reguliert. Ein Serotoninmangel kann Migräne auslösen, da die fehlerhafte Serotoninproduktion das Schmerzempfinden beeinflusst.
Kennen Sie die sogenannte Wochenendmigräne? Sie kommt dadurch zustande, dass die Betroffenen am Samstag oder Sonntag länger schlafen als in der Woche. Betroffene sollten sich bemühen, ihrem gewöhnlichen Schlaf-Wach-Rhythmus auch am Wochenende beizubehalten. Übrigens: Schlaf selbst schützt nicht vor Migräne.
2) Emotionen
Emotionen wie Trauer, Anspannung und Stress gehören zu den häufigsten Migräne-Auslösern. In solchen emotional belastenden Situationen schüttet der Körper vermehrt Cortisol aus. Ein schwankender Cortisol-Spiegel könnte demnach zur Migräne beitragen.
Besonders spannend: In Entspannungsphasen nach Stressmomenten ist das Risiko für eine Migräneattacke besonders hoch. Das Nachlassen des Stressniveaus lässt die Häufigkeit der Migräne-Beschwerden nämlich besonders stark ansteigen. Daher treten die Schmerzen vermehrt am Wochenende auf, wenn alle Anspannung von uns abfällt. Migränepatienten sollte daher ganz gezielt ihr Stressniveau während der Woche im Blick behalten.
3) Koffein
Traurig aber wahr: Anstatt unsere Kopfschmerzen zu heilen, kann ein hoher Kaffeekonsum auch eine Migräne begünstigen. Eine Studie beweist: Mehr als drei Tassen täglich können Kopfschmerzen sogar fördern. An Tagen, an denen die Personen fünf oder mehr koffeinhaltige Getränke konsumiert hatten, kam es sogar mehr als doppelt so häufig zu Migräne-Anfällen. Das Risiko ist jedoch nicht bei alle Migräne-Geplagten gleich hoch. Bei Patienten, die nur sehr wenig Kaffee am Tag konsumieren, erhöhen bereits ein bis zwei koffeinhaltige Heißgetränke die Wahrscheinlichkeit einer Migräne.
4) Hormonelle Veränderungen
Der weibliche Hormonhaushalt kann schuld an Migräneattacken sein. Dafür verantwortlich sind die Hormone Östrogen und Progesteron. Sie spielen eine zentrale Rolle bei der Pubertät, Menstruation, in der Schwangerschaft und den Wechseljahren. So kann ein sinkender Östrogenspiegel während der Periode und der Schwangerschaft eine Attacke auslösen. Während der Wechseljahre steigt und fällt der Hormonspiegel hingegen unregelmäßig. Diese Schwankungen können ebenfalls eine Migräne verursachen. Auch die Einnahme der Anti-Baby-Pille könnte der Grund für Kopfschmerzen sein. Nicht alle Pillensorten sind für Migräne-Patientinnen geeignet. Suchen Sie sich Rat bei Ihrem Frauenarzt.
5) Lebensmittel
Was viele Migräne-Geplagte nicht wissen, auch Lebensmittel kommen als Auslöser infrage. Nicht nur bestimmte Inhaltsstoffe spielen eine Rolle bei der Ausprägung einer Migräne, sondern auch Mengen, Kombinationen, die Tageszeit der Aufnahme und die allgemeine körperliche Verfassung. Besonders histaminhaltige Lebensmittel (zum Beispiel Käse und Salami und alkoholische Getränke wie Rotwein) stehen im Verdacht, Migräneattacken auszulösen. Schuld daran ist das sogenannte biogene Amin, ein versteckter Reizstoff im Histamin. Besonders die Kombination zweier Lebensmittel die Histamin enthalten, können die Histaminwirkung auf das Drei- bis Vierfache verstärken.
Diese Lebensmittel begünstigen eine Migräne:
- Alkohol
- Zitrusfrüchte
- Schokolade
- Bananen
- Eis
- Käse
- Schwarzer und grüner Tee
- Frittierte Nahrungsmittel
- Getreideprodukte
Regelmäßige Mahlzeiten (drei Mal am Tag) und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr (mindestens 1,5 Liter Wasser am Tag) helfen dabei, einer Migräne vorzubeugen.
6) Unterzuckerung
Die Ernährung spielt also eine entscheidende Rolle bei einer Migräne. Tatsächlich kann auch der Konsum von Zucker die Migräne beeinflussen. Wird zu viel Zucker konsumiert, reagiert die Bauchspeicheldrüse, indem sie bei der Aufnahme von Zucker zu viel Insulin produziert. Dadurch steigt der Blutzuckerspiegel kurzzeitig an, um dann jedoch rapide abzufallen. Das Gehirn regiert zuerst auf diese Unterzuckerung. Dieses Organ verbraucht bei seiner Arbeit viel Zucker. Ist nicht ausreichend Zucker für eine reibungslose Funktion vorhanden, können sich die Migräne-Symptome wie Kopfschmerzen und Übelkeit bemerkbar machen.
Sie können Ihre Migräneattacke nicht mehr stoppen? Diese Kopfschmerzen-Hausmittel können den Schmerz ein bisschen lindern.
Verwendete Quellen: Ärzteblatt