Amy Schumer, 38, geht wegen ihrer künstlichen Befruchtung momentan durch ein emotionales Wechselbad der Gefühle. Auf Instagram dokumentiert sie ungeschönt den Kinderwunsch-Prozess und fragt ihre Community nach Hilfe. Das ist selten, denn Kinderwunschbehandlungen werden immer noch als Tabuthema abgestempelt. Dabei können viele Frauen nicht auf normalem Weg schwanger werden.
Doch wie funktioniert die IVF-Methode, wie teuer ist sie und wie hoch sind die Chancen für eine Schwangerschaft? GALA hat mit einer Expertin von eltern.de gesprochen und für Sie die wichtigsten Fragen zur In-vitro-Befruchtung (IVF-Methode) - inklusive Amy Schumers Tipps - zusammengefasst.
Künstliche Befruchtung: Was ist die IVF-Methode?
"IVF" bedeutet übersetzt: In-vitro-Fertilisation. Sie ist eine Methode der künstlichen Befruchtung. Dabei wird die weibliche Eizelle nicht im Körper der Frau durch männliche Spermien befruchtet (Fertilisation), sondern in einem Reagenzglas (in vitro). Nach erfolgreicher Befruchtung werden eine oder mehrere Eizellen in die Gebärmutter einer Frau überführt (transferiert).
Künstliche Befruchtung: 5 Schritte der IVF-Methode + Tipps von Amy Schumer
1. Hormonelle Stimulation der Eierstöcke
Zuerst werden die Eierstöcke der Frau durch Hormongabe (Gonadotropin) zur Eizellreifung angeregt. In diesem ersten Stadium der In-vitro-Befruchtung befand sich auch Amy Schumer kürzlich. Auf Instagram dokumentiert sie die blauen Flecken der Hormonspritzen, die sie in ihren Unterbauch injizieren musste.Die Schauspielerin spricht offen über die für sie schwierigen Nebenwirkungen. Sie fühle sich ausgelaugt und sehr emotional. Christine Brasch, Medizinredakteurin von eltern.de, erklärt Schumers Zustand wie folgt:
Die blauen Flecken sind ebenfalls eine Nebenwirkung der Hormonbehandlung. Laut Christine Brasch können beim Spritzen "feine Blutgefäße verletzt werden", die blaue Flecken zur Folge haben.
2. Auslösen des Eisprungs
Nach circa zwei Wochen, wenn die Eizellen gereift sind, wird der Eisprung künstlich (also wieder durch Hormongabe) ausgelöst.
3. Eizellentnahme durch Eizellenpunktion
Im dritten Schritt werden bestenfalls zwischen fünf und 15 Eizellen aus der Vagina entnommen. Dabei punktiert der Arzt die Eibläschen und legt die Eizellen anschließend in eine Nährflüssigkeit. Die Patientinnen werden während des Eingriffs narkotisiert.
4. Künstliche Befruchtung der Eizellen
Das gewonnene Sperma des Mannes wird erst aufbereitet und dann in einem Glasschälchen mit den Eizellen zusammengebracht. Dort kann beides miteinander verschmelzen. Laut Embryonenschutzgesetz dürfen drei gesunde "Vorkerne", also befruchtete Eizellen, die sich noch nicht geteilt haben, weiterreifen.
Die restlichen “überzähligen” befruchteten Eizellen können tiefgefroren und für weitere Embryotransfers aufbewahrt werden. Diesen Schritt geht auch Amy Schumer wie sie auf Instagram zeigt.
Amy Schumers Tipps während der Behandlung
In ihrem Post gibt sie Erfahrungswerte ihrer Behandlung weiter: Währenddessen sollte man salzig essen, isotonische Getränke zu sich nehmen, den Bereich nach der Eizellenentnahme gut kühlen und vor allem sich selbst gut behandeln, da diese Zeit besonders für einen selbst sehr nervenaufreibend sein kann.
5. Einsetzen des Embryos in die Gebärmutter
Ungefähr drei Tage nach der Befruchtung sind achtzellige Embryonen entstanden. Diese werden anschließend in die Gebärmutter eingepflanzt. Der Erfolg der Einnistung wird durch Hormongaben unterstützt.
Wann wird die IVF-Methode durchgeführt
Die künstliche Befruchtungsmethode IVF kommt für folgende Frauen oder Paare infrage:
- bei denen ein Eileiterverschluss vorliegt. Hier sind die Eileiter durch Verwachsungen nicht mehr durchgängig.
- die an einer Endometriose leiden. Wir erklären Ihnen, was genau das ist und wie Endometriose und Kinderwunsch zusammenhängen können..
- die Antikörper gegen die Samenzellen ihres Partners aufweisen
- bei erfolgloser Insemination, also künstlicher Besamung. Dabei werden die Samen des Mannes mit oder ohne ärztliche Hilfe in den weiblichen Genitaltrakt übertragen.

Künstliche Befruchtung: Kosten
Die Kosten der Kinderwunschbehandlung können sich, je nach notwendigen Behandlungszyklen und Medikamentengabe, stark voneinander unterscheiden. In Deutschland muss man pro Zyklus mit 2.000 bis 3.000 Euro rechnen.
Schwanger werden: So hoch sind die Chancen
Die IVF-Behandlung ist heute um einiges erfolgreicher als noch vor ein paar Jahren. Nach einer In-vitro-Befruchtung werden circa 25 Prozent aller Frauen schwanger. Wenn mehrere befruchtete Eizellen in die Gebärmutter übertragen werden, erhöhen sich die Chancen schwanger zu werden sogar auf bis zu 60 Prozent.
Dennoch muss beachtet werden: Schwangerschaftsrate ist nicht gleich Geburtsrate. Letztere fällt aufgrund von Fehlgeburten geringer aus. Zwischen 15 bis 20 Prozent der Frauen bringen nach einer künstlichen Befruchtung ein Baby auf die Welt. Vielen Paaren teilen dasselbe Schicksal, doch nur die wenigsten sprechen offen darüber. Wie gut, dass es das Kinderwunsch-Paar von eltern.de gibt. Im Video teilt es seine Erfahrungen mit der IVF-Methode.Was Sie tun können, wenn die In-vitro-Befruchtung nicht geklappt hat, können Sie bei eltern.de nachlesen.
Verwendete Quellen: eigene Recherche, Instagram