Unser Schlafbedürfnis ist sehr individuell – manche Menschen kommen mit nur sechs Stunden Schlaf aus, andere brauchen neun bis zehn. Aber in der Regel sind sieben bis acht Stunden Schlaf optimal, damit wir fit und gesund sind.
Wir spüren es meist sofort, wenn wir eine Nacht nicht gut geschlafen haben. Dann fühlen wir uns müde und energielos, auch Stimmungsschwankungen sind ein häufiges Symptom. Da ist es kein Wunder, dass unsere Gesundheit stark darunter leiden kann, wenn wir über einen längeren Zeitraum zu wenig schlafen.
Das passiert, wenn Sie zu wenig Schlaf bekommen
1. Die Konzentration lässt nach
Körper und Geist regenerieren während der Nacht. Schlafen wir zu wenig, leidet unser Gehirn, weil es nicht genug Erholung bekommt. Die Folgen: Konzentrationsschwierigkeiten und Vergesslichkeit. Unsere Erinnerungen, also auch alles Gelernte, speichern wir während der Tiefschlafphase. Haben wir davon nicht genug oder sind die Phasen zu kurz, hat das Folgen für die Leistungsfähigkeit unseres Hirns. Ein typisches Symptom für Schlafmangel sind daher auch Satzbaufehler oder das Vergessen von Wörtern.
2. Sie sind leichter reizbar
Wer zu wenig schläft, reagiert empfindlicher auf Sinnesreize und kann so wichtige und unwichtige Reize schlechter auseinanderhalten. Laute Geräusche wie Signaltöne können Sie daher deutlich stärker stressen, wenn Sie zu wenig Schlaf bekommen. Tatsächlich ähnelt das dem Verhalten von Schizophrenie-Patient:innen, deren Gehirn Schwierigkeiten hat, Wichtiges von Unwichtigem zu trennen.
3. Das Risiko für verschiedene Krankheiten steigt
Schlafmangel erhöht die Gefahr für diverse Erkrankungen. Wenn Sie zu wenig schlafen, steigt der Puls und die Körpertemperatur sinkt. Das schwächt Ihr Immunsystem. Auch das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Arteriosklerose, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt, wie eine Meta-Analyse verschiedener Studien bestätigt.
Weitere Gesundheitsrisiken bei zu wenig Schlaf sind ein erhöhter Blutdruck sowie eine extreme Verlangsamung des Blutzuckerabbaus und damit ein größeres Risiko, an Typ-2-Diabetes zu erkranken. Aber auch die Gefahr für psychische Krankheiten wie Depressionen steigt.
4. Ihre Haut altert frühzeitig
Wenn Sie nicht genug schlafen, setzt Ihr Körper einen Überschuss des Stresshormons Cortisol frei. Dieses greift die Hautstruktur an, macht sie dünner und trocknet sie aus. Das trägt zur frühzeitigen Hautalterung bei, sorgt für weniger Elastizität und verstärkte Faltenbildung.
5. Sie können an Gewicht zulegen
Während des Schlafs schüttet unser Körper Sättigungshormone aus, etwa Leptin. Ansonsten würden wir vor lauter Hunger aufwachen – schließlich ist die Nacht die längste Phase des Tages, in der wir keine Nahrung zu uns nehmen. Wenn wir also nicht schlafen, schüttet der Körper diese sättigenden Stoffe nicht aus, sondern stattdessen appetitanregende Hormone wie Ghrelin – und wir haben mehr Hunger.
Besonders auf fett- und kohlenhydratreiche Lebensmittel hat unser Körper bei Schlafmangel Appetit, weil sie am schnellsten den Hunger stillen. So kann zu wenig Schlaf zur Gewichtszunahme führen und das Risiko für gesundheitsgefährdendes Übergewicht erhöhen.
Verwendete Quellen: diabetes-deutschland.de, geo.de, quarks.de