Im Sommer ist eine Erkältung vermutlich das Letzte, an das Sie denken. Aber man braucht keine Kälte, um sich zu erkälten – das klappt auch bei sommerlicher Wärme und Hitze! Im Sommer wie im Winter ist es einer von über 200 Erkältungsviren, der die Erkrankung auslöst. Wie unterscheidet sich eine Sommererkältung von anderen grippalen Infekten und wie können Sie vermeiden, dass es Sie erwischt?
Wie verläuft eine Erkältung im Sommer?
Der grippale Infekt, den wir besonders oft im Winter haben, macht sich oft zuerst durch Frösteln bemerkbar, aber im Sommer fällt Ihnen das bei sommerlichen Temperaturen womöglich gar nicht auf. Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, eine verstopfte Nase und ein Kratzen im Hals sind jedoch auch im Hochsommer untrügliche Zeichen, dass Sie sich eine Erkältung eingefangen haben. Mit etwas Glück und wenn Sie sich sofort Ruhe gönnen, lässt sich das Schlimmste noch vermeiden. Wenn Sie sich so bald wie möglich hinlegen und schlafen, geben Sie Ihrem Immunsystem die Chance, die Viren-Angreifer in die Flucht zu schlagen.
Doch gerade im Sommer, wenn wir unternehmungslustig sind und immer etwas vorhaben, ist es leicht, die Warnsignale zu ignorieren. Dann müssen Sie da einfach durch – zum Glück dauert eine Erkältung in der Regel nicht länger als zehn Tage und ist oft schon noch ein paar Tagen ausgestanden. Spaß macht das nie, aber im Sommer fühlt es sich irgendwie „falsch“ an: Auf das Frösteln und die laufende Nase folgt oft ein dicker, heißer Kopf, Schnupfen, Halsschmerzen und Husten. Wenn die Sonne Sie dabei blendet, sind diese Symptome besonders unangenehm und lästig. Mancher denkt da, dass es sich um eine Sommergrippe handelt.
Sie fühlen sich während Ihrer Erkältung geschwächt und ruhebedürftig – hören Sie auf die Signale Ihres Körpers, denn dann haben Sie es schneller hinter sich und verringern das Risiko von Komplikationen und Sekundärerkrankungen, die sich an Ihren grippalen Infekt anhängen. Wenn Sie leichtes Fieber haben, das an eine echte Grippe erinnert, sollten Sie Acht geben – das könnte ein grippaler Infekt sein.
Auch wenn die Sonne lockt: Legen Sie sich hin und schlafen Sie viel. Meiden Sie dabei Zugluft, die ist gerade in der warmen Jahreszeit gefährlich. Symptome wie Kopfschmerzen und Halsschmerzen können Sie mit Hausmitteln, zum Beispiel mit einem Halswickel, und rezeptfreien Medikamenten lindern – lesen Sie vorher jedoch immer die Packungsbeilage.
Warum erkälten wir uns im Sommer?
Vielleicht lässt uns die Lebenslust des Sommers ein wenig leichtsinniger werden und weniger auf uns achtgeben. Tatsächlich sind Erkältungskrankheiten oft hausgemacht und die passende Vorbeugung wäre gar nicht so schwer. Los geht‘s mit dem ausreichenden Trinken. Heißes Wetter lässt uns schwitzen und trocknet die Schleimhäute aus, sodass diese rissig werden und Viren eine bessere Angriffsfläche bieten.
Ein weiterer Punkt sind Temperaturschwankungen, Zugluft oder ganz besonders Klimaanlagen, die ebenfalls für trockene Schleimhäute sorgen können. Auch Stress spielt eine große Rolle – nicht nur negativer Stress, sondern auch ein übervoller Terminkalender, der uns im Sommer von einer Vergnügung zur nächsten hetzen lässt. Schließlich wollen wir nichts verpassen. Auch Amüsierstress kann das Immunsystem schwächen, wenn wir nicht genug Schlaf und Regenerationsgelegenheiten bekommen. Biergartenbesuche und der abendliche Wein auf dem Balkon tun auch das ihre dazu, denn Alkohol beeinträchtigt unsere Abwehrkräfte ebenfalls.
Es ist also oft eine Mischung aus Nachlässigkeit und geschwächtem Immunsystem, die dazu führt, dass wir mitten im herrlichsten Sommer von Viren erwischt werden und eine Erkältung die Folge ist.
Erkältung im Sommer vorbeugen und Immunsystem stärken
Wenn Sie es möglichst vermeiden möchten, dass Sie sich im Sommer erkälten, dann sollten Sie Ihr Immunsystem stärken und einige Verhaltensregeln beachten. Dann können Sie einer Erkältung vorbeugen – meistens jedenfalls.
Einer der wichtigsten Tipps: Ihre Abwehrkräfte sollten Sie ganzjährig in Form bringen. Dafür eignen sich beispielsweise Wechselduschen und kalte Güsse, die Ihnen im Sommer vielleicht sogar leichter fallen. Wenn Ihr Körper trainiert ist, mit Kältereizen umzugehen, werfen ihn nächtliche Temperaturschwankungen beispielsweise weniger aus der Bahn. Der Wechsel zwischen heiß und kalt sorgt dafür, dass Ihre Blutgefäße sich erweitern und auch Ihre Schleimhäute besser durchblutet sind – so sind auch Ihre Nasenschleimhäute als erste Abwehr gut aufgestellt, um angreifenden Erkältungsviren standzuhalten, wenn Sie damit in Kontakt kommen. Bakterien spielen bei einer Erkältung im Sommer eher keine Rolle.
Trinken und Ernährung im Blick haben
Gesunde Ernährung macht im Sommer richtig viel Spaß, denn der Tisch ist reichlich gedeckt, wenn es um frisches saisonales und regionales Obst und Gemüse geht. Besonders die Vitamine A, C und E sollten auf Ihrem Speiseplan stehen, außerdem braucht Ihr Körper ausreichend Proteine, um sich vor Krankheitserregern besser schützen zu können. Also nichts wie her mit Erdbeeren, Himbeeren, Blaubeeren und Co.! Und mediterrane Kost mit magerem Fisch und Fleisch, frischem Salat und Gemüse sowie wertvollem Olivenöl schmeckt im Sommer nicht nur noch besser, sie kann auch helfen, Ihre Abwehrkräfte in Form.
Trinken Sie reichlich, am besten Wasser, um Ihre Schleimhäute zu befeuchten. Zurückhalten sollten Sie sich jedoch beim Alkohol – auch wenn‘s Ihnen im Sommer besonders gut schmeckt. Genießen sie Ihren Wein oder Ihr Bier lieber nur in Maßen. Verzichten Sie möglichst komplett auf Nikotin, da das Rauchen Ihr Immunsystem ebenso wie Alkohol schwächt. Ein schwieriges Thema, aber wert, darüber nachzudenken.
Wie bereits erwähnt, sollten Sie auch Ihren Stress in verträglichen Maßen halten. Statt rastlos von einem Highlight zum nächsten zu jagen, sollten Sie lieber die Kunst des Chillens und Relaxens pflegen und die eine oder andere Siesta einplanen. Ein entspannter Geist gibt dem Körper Kraft.
Genug Schlaf ist wichtig
Dazu können Sie auch beitragen, indem Sie darauf achten, dass Sie stets genug schlafen. Auch wenn die kürzeren Nächte Sie dazu verführen mögen, sich weniger Ruhe zu gönnen – versuchen Sie, möglichst mehr als sieben Stunden Schlaf pro Nacht zu schaffen. Damit unterstützen sie die T-Zellen, die dafür zuständig sind, Virenangriffe zu erkennen und an die Rezeptoren zu melden, die sie dann abwehren. Menschen, die dauerhaft weniger als sieben Stunden schlafen, haben wissenschaftlichen Studien zufolge ein dreimal höheres Erkältungsrisiko als solche, die länger schlafen.
Machen Sie Sport
In Ihren wachen Stunden sollten Sie immer etwas Zeit für Sport einplanen, denn körperliche Anstrengung stimuliert das Immunsystem. Gerade sommerliche Aktivitäten an der frischen Luft, zu denen man jetzt ohnehin mehr Lust hat, reichen dafür schon aus: Schwimmen, Radfahren und Joggen sind als sanfte Ausdauersportarten ideal. Oft Sport zu treiben, sich dabei aber nicht extrem zu überanstrengen, das ist die beste Art, Ihr Immunsystem gleich mit zu trainieren – so sind Sie nicht nur fitter, sondern auch besser vor Grippe und Erkältung geschützt.
Um speziell im Sommer das Erkrankungsrisiko nicht zu erhöhen, sollten Sie darauf achten, dass Sie stets geeignete Kleidung tragen oder mitnehmen. Kühle Sommerabende, an denen Sie frierend im Park sitzen oder nach Hause radeln, oder zu langes Herumsitzen in nasser Badekleidung können schon die Chancen für ein paar vorwitzige Erkältungsviren erhöhen und rächen sich rasch mit Halsschmerzen und Schnupfen.
Wie viele Erkältungen im Jahr sind normal?
Falls Sie Ihr Bestes gegeben haben und Sie trotzdem eine Erkältung im Sommer erwischt hat, dann grämen Sie sich nicht. Erstens ist der Spuk ja in der Regel schnell wieder vorbei, zweitens ist es nicht ungewöhnlich, wenn auch gesunde, immunstarke Menschen sich zwei oder drei Mal pro Jahr einen grippalen Infekt einfangen. So ungewöhnlich ist ein viraler Sommerschnupfen also nicht.
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen, weshalb wir Ihnen dringend ans Herz legen, einen Spezialisten aufzusuchen. Gute Besserung wünscht Ihr GALA.de-Team.