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Experten-Interview Das bedeutet es für Meghan, eine Risiko-Schwangere zu sein

Herzogin Meghan
© Getty Images
Mit ihren 37 Jahren gilt Herzogin Meghan in Deutschland als potenziell Risiko-schwanger. Was das genau für sie bedeutet, wann eine Hausgeburt in Frage kommt und wann nicht – wir haben einen Frauenarzt gefragt

Lange dauert es bei Herzogin Meghan, 37, nicht mehr: Bei einem Termin im britischen Birkenhead verriet die Frau von Prinz Harry, 34, dass sie derzeit im sechsten Monat schwanger sei. Der royale Nachwuchs wird also ungefähr Ende April erwartet. Bis dahin laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. Einige Informationen rund um die bevorstehende Geburt der Herzogin sind bereits durchgesickert. So soll Meghan laut „Daily Mail“ bereits mit dem Gedanken gespielt haben, ihr Kind im „Frogmore Cottage“ zu gebären. Sie würde damit nicht wie Herzogin Catherine, 36, ihr Kind im berühmten „Lindo Wing“ des Londoner „St Mary’s Hospital“ zur Welt bringen. Ungeachtet dessen, wo Meghan ihr Baby gebären wird, steht natürlich die Gesundheit der Herzogin und ihres Babys an erster Stelle. Und wie die genau für Herzogin Meghan und für alle anderen Schwangeren, die älter als 35 Jahre sind, in der Regel sichergestellt wird, hat uns Dr. Albring, Präsident Berufsverband der Frauenärzte e.V. aus München, im Interview erklärt.

Meghans Alter sorgt für besondere medizinische Vorkehrungen

Herzogin Meghan wird mit 37 Jahren zunächst als Risiko-Schwangere eingestuft. Dies bedeute, dass in den nächsten Wochen vermehrt Kontrolltermine auf die ehemalige „Suits“-Schauspielerin zukommen werde, so Dr. Christian Albring.

„In diesem Alter treten Komplikationen einfach häufiger auf, weshalb die Schwangerschaft noch gründlicher überwacht wird.“

Generell sei es in Deutschland so geregelt, dass die Frau zu Beginn der Schwangerschaft auf einen Katalog mit Kriterien einer Risikoschwangerschaft überprüft werde, sagt er uns im Interview. Aber auch im Vereinigten Königreich gehöre Herzogin Meghan zu den sogenannten "Geriatric Mums" (Geriatric = Altenmedizin!),  wie uns die deutsche Bloggerin Uta Leyke-Hess, die seit 2013 in London lebt und selbst eines ihrer drei Kinder in England zur Welt brachte, erzählt. Auch hier gibt es einen solchen Fragenkatalog, "in dem alles zur eigenen und familiären Krankenvorgeschichte, über den Lebensstil, Ernährungsgewohnheiten sowie über vorherige Schwangerschaften, Geburt und Wohlbefinden der Kinder abgefragt wird." Die dreifache Mutter Uta Leyke-Hess schreibt auf ihrem Blog "BerLondon Mama" über ihr Familienleben zwischen ihrer Heimatstadt London und ihrer Herzensstadt Berlin. 

Kriterien einer Risikoschwangerschaft 

Eine Risikoschwangerschaft lässt sich mittlerweile an 52 Kriterien ermessen. Dazu gehören unter anderem: 

  • Alter der erstgebärenden Mutter über 35 oder unter 18 Jahren
  • Vorerkrankungen
  • Vorangegangene Frühgeburten oder Fehlgeburten 
  • Frühere Kaiserschnitten
  • Erbkrankheiten
  • Übergewicht
  • Bluthochdruck
  • Rhesus-Unverträglichkeit
  • Mehrlingsschwangerschaft

Diese und andere Merkmale können dann dazu führen, dass eine Schwangere als Risiko-schwanger klassifiziert wird. Es müssen laut der Zeitschrift „Eltern“ mindestens zwei dieser Umstände nebeneinander auftreten, damit eine Frau als Risiko-Schwangere gilt. Bei Frauen ab 35 Jahren sprechen Frauenärzte formal von einer Risikoschwangerschaft - das muss  jedoch nicht heißen, dass eine konkrete gesundheitliche Gefahr für Mutter und Kind besteht.

Was bedeutet es, wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt? 

„Sollte eine Risikoschwangerschaft bescheinigt werden, bedeutet dies nichts anderes, als dass die Schwangerschaft engmaschiger überwacht und die Schwangere noch eingehender beraten wird“, so Dr. Albring. Auch die Geburtsklinik kann aus den Hinweisen, die im Mutterpass vermerkt werden, ablesen, ob bei der Entbindung spezielle Vorsichtsmaßnahmen nötig werden. 

Experten-Einschätzung zum Thema Hausgeburt

Damit die Geburt so unkompliziert wie möglich abläuft, ist es wichtig, dass sich die Schwangere – egal ob risikobehaftet oder nicht – wohl und vor allem geborgen fühlt. Viele Frauen, so auch Herzogin Meghan, können sich daher vorstellen, ihr Kind in den gewohnten vier Wänden auf die Welt zu bringen. Im Gespräch rät Dr. Albring jedoch tendenziell von einer Hausgeburt ab, sollte kein komplettes ärztliches Team im Haus und während der Entbindung dabei sein. „Bei der Geburt handelt es sich um die gefährlichste Stunde eines Menschen in seinem Leben. Wenn das Baby nur drei Minuten lang keinen Sauerstoff bekommt, ist das Kind lebenslang geschädigt. Sollte sich aber im Falle der Herzogin ein komplettes ärztliches Team im Hause befinden, ändern sich die Umstände. Das entspricht dann einer klinischen Geburt.“

Sonst empfehle er sowie die deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe wie auch der Berufsverband der Frauenärzte eine ambulante Geburt in der Klinik: „Hier kann das Baby in der Klinik unter ärztlicher Aufsicht auf die Welt kommen. Die Mutter kann dann im Anschluss, wenn das Baby wohlauf ist und keine Nachblutungsgefahr mehr besteht, innerhalb weniger Stunden mit ihrem Neugeborenen nach Hause.“ 

Verwendete Quellen:Experteninterview mit Dr. Albring, Interview mit Uta Leyke-Hess, Eltern, Daily Mail

Gala

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