Mithilfe eines Allergietests lässt sich herausfinden, ob möglicherweise eine Allergie vorliegt. Um eine Allergie festzustellen, stehen dem Arzt je nach Symptom verschiedene Testverfahren zur Verfügung. Ein Allergietest ist häufig nicht schmerzhaft, kann aber leichte Nebenwirkungen wie eine Hautrötung, Juckreiz, Schwellungen oder auch Atembeschwerden hervorrufen. Welche Allergietests kommen infrage? Eine Übersicht.
1. Pricktest
Ein Pricktest verhärtet entweder den Verdacht auf eine erhöhte Allergiebereitschaft gegen bestimmte Stoffe oder entkräftet ihn. Dieser Allergietest wird bei Typ-I-Allergien (zum Beispiel Heuschnupfen und Nahrungsmittel-Allergien) angewandt. Der Pricktest wird – wie alle anderen Allergietests – von einem Allergologen oder Hautarzt durchgeführt.
Wie läuft der Pricktest ab?
Bei einem Pricktest wird eine wässrige Lösung mit Allergenen (Pollen, Milben, Tierhaare, Schimmelpilze) auf eine markierte Hautstelle an der Unterarminnenseite des Patienten getropft. An dieser Stelle wird die Hautoberfläche ein wenig eingepiekst (ohne Blutaustritt), um den allergieauslösenden Stoff die Möglichkeit geben, einzudringen. Nach fünf Minuten wird die Testlösung abgetupft. Eine allergische Reaktion wird nach zehn bis 15 Minuten durch Rötung und Quaddelbildung sichtbar. Um die Stärke der allergischen Reaktion bewerten zu können, werden an anderen Hautstellen Vergleichslösungen injiziert: eine Lösung, die nie eine Reaktion auslösen sollte (Kochsalzlösung) und eine, die immer eine Reaktion zeigt (Histamin). Sollten sich keine Symptome an der Stelle des Histamintropfens zeigen oder sollte die Haut beim Kochsalz reagieren, können die Allergietestergebnisse nicht bewertet werden.
2. Intrakutantest
Ebenso wie der Pricktest dient auch der Intrakutantest zur Abklärung von Typ-I-Allergien. Bei letzterem wird die mit Allergenen besetzte Testlösung allerdings unter die Haut gespritzt. Eine Allergie zeigt sich mit Rötung und Schwellung. Da dieser Allergietest schmerzhaft ist, kommt er nur selten zum Einsatz.
3. Epikutantest (Pflastertest)

Ein Pflastertest kommt infrage, wenn sich die Symptome erst bis zu drei Tage später zeigen (bei Typ-IV-Allergien). Bei diesem Allergietest wird dem Patienten ein Pflaster mit möglichen Allergenen für einen Tag auf den Rücken geklebt. Ist auch nach 24 Stunden noch keine Reaktion zu erkennen, werden noch ein oder sogar zwei weitere Tage abgewartet. Schwillt die Haut an, ist gerötet, juckt und bildet Bläschen, könnten Medikamente, Kosmetika oder Schmuck eine Kontaktallergie ausgelöst haben.
4. Scratchtest
Eine etwas schmerzhafte Methode zum Nachweis von Typ-I-Allergien ist der Kratztest. Dazu wird die Haut am Unterarm (oder Rücken) etwa einen Zentimeter lang geritzt. Danach wird die Testlösung auf die eingeritzte Stelle getropft. Machen sich nach etwa 20 Minuten Rötungen oder Schwellungen sichtbar, ist eine Allergie auf die getestete Substanz wahrscheinlich. Da der Pricktest exaktere Ergebnisse liefert, wird der Scratchtest heute nur noch selten angewandt.
5. Reibetest
Der Reibetest ist der Allergietest, der am ungefährlichsten ist und am besten vertragen wird. Der Hautarzt oder Allergologe wird dafür das Allergen (die natürliche Substanz und keine Testlösung) durch kreisförmiges mehrfaches Hin- und Herreiben auf die Innenseite des Unterarmes geben. Zur Kontrolle wird auf der anderen Unterarmseite eine Kochsalzlösung auf der Haut gerieben, die keine Hautreaktion bewirkt. Nach 20 Minuten kann das Testergebnis abgelesen werden. Der Reibetest ist nur bei Typ-I-Allergien anwendbar.
6. Provokationstest
Dieser Allergietest ist nicht ungefährlich und muss dabei immer von einem Arzt durchgeführt werden. Ein Provokationstest dient dazu, den Patienten bewusst dem Allergen auszusetzen. Mit diesem Allergietest wird man einen Allergiker also zu einer körperlichen Reaktion auf das vermutete Allergen provozieren. Das kann schlimmstenfalls einen anaphylaktischen Schock zur Folge haben. Meistens ist bei der Durchführung eines Provokationstests daher sogar ein stationärer Aufenthalt im Krankenhaus notwendig.
7. Bluttest
Ein Bluttest (beispielsweise der IgE-Test) ist dann sinnvoll, wenn die herkömmlichen Allergietests kein eindeutiges Ergebnis hervorgebracht haben. Auch für Menschen mit Angst vor Hauttests ist der Bluttest eine Alternative. Manchmal werden Pricktest und Co. auch aus medizinischen Gründen (zum Beispiel bei Hautkrankheiten) abgelehnt. Bluttests werden im Labor durchgeführt und nicht am Patienten selbst.
Allergietest – Wer übernimmt die Kosten?
Ist der Verdacht auf eine Allergie begründet, übernehmen in der Regel die gesetzlichen und privaten Krankenkassen die Kosten für die gängigen Allergietests (Pricktest, Epikutantest, Scratchtest, IgE-Bluttest, Provkationstest). Um sicher zu gehen, sollten Patienten vorab mit dem zuständigen Arzt und der Krankenkasse abklären, wer für die Kosten aufkommt.
Günstige Alternative zum Allergietest: der Selbsttest
Es gibt auch Testverfahren für zu Hause. Deren Kosten belaufen sich auf 20 bis 50 Euro. Bei Allergietests, bei denen Patienten die Blutprobe ans Labor weiterschicken, können auch höhere Kosten (bis 100 Euro) zustande kommen.