Mein Leben und meine Leidenschaften bewegen sich zwischen den Extremen, höre ich oft. Mir hingegen kommt es gar nicht so abwegig vor, sich zwischen Latein und HTML, zwischen Mittelalter und neuester Technik je nach Bedarf hin- und herzubewegen. Ich mag es eben abwechslungsreich. Mit einer Ausnahme: Meine Leidenschaft fürs Dunkle und ein sehr nachtaktives Leben haben keine sonnige Entsprechung. Hier also meine Tipps für Dunkelmunkel und Nachtwesen:
Wir Kellerkinder - ein Gothic-Wimmelbuch
Dieses faszinierende Buchprojekt kommt 2020 auf den Markt und will - in Form eines kindertauglichen Wimmelbuchs - die schönen, vielfältigen Seiten der Schwarzen Szene zeigen. Denn die meist schwarz gekleideten Menschen, die sich demnächst beim WGT, dem "Wave-Gotik-Treffen", in Leipzig versammeln, sind weder schlecht gelaunt noch dauertraurig. Sondern so vielfältig wie ganz viele andere Gruppen auch.

"Wir Kellerkinder" zeigt in Zeichnungen des Künstlers Gotikatur Menschen, die sich mit der Szene identifizieren, an den typischen Orten des WGT. Einige prominente Goth-Bands sind dabei, aber auch viele ganz normale Leute. Meine Familie hat mitgemacht und ich freue mich schon sehr darauf, dieses Buch im Regal stehen zu haben, selbst wenn meine Kinder eigentlich aus dem Wimmelbuch-Alter rausgewachsen sind. Doch so ein familienfreundlicher Blick auf eine ganz schön bunte und vor allem unglaublich friedfertige Szene, gegen die viele Vorurteile bestehen, hat bisher definitiv noch gefehlt.
> mehr über das Buchprojekt "Wir Kellerkinder - Everyday is Halloween" im Facebookprofil
Lieblings-Lakritz
Lakritz mag man ja in der Regel - oder eben nicht. Dazwischen ist nicht viel Raum. Den erkundet allerdings die dänische Luxuslakritzmarke "Lakrids by Bülow", wenn sie leckeres Lakritz in ebenso leckere Schokolade hüllt und das in saisonal wechselnden Geschmacksrichtungen anbietet. Fast schmerzhaft teuer, aber ein fabelhaftes Geschenk an liebe Menschen - oder sich selbst. Weil es Lakritz so schmeichelnd verkauft, wie es sonst nicht dargeboten wird. Ich kann davon jedenfalls ganz schlecht die Finger lassen - zum Beispiel von der Sorte Salzkaramell.
Leise und zeitsparend: mein Saugroboter
Seit letztem Sommer wohnt er bei uns, ist grau-schwarz, ziemlich leise und somit sogar abendtauglich und ich frage mich, warum ich ihn nicht schon viel früher gekauft habe - unser Saugroboter ist toll. Ich muss seitdem deutlich seltener einen klassischen Staubsauger in die Hand nehmen. Während ich Homeoffice oder Musik mache, die Kinder ins Bett bringe oder nachts Serien gucke, fährt das liebevoll "Staubo" genannte Wesen durch gerade unbenutzte Bereiche der Wohnung und tut das, was mich eh langweilt: putzen. Unser Exemplar kann sogar Böden wischen. Was will man mehr?
Folkmusik für Nachtstunden (geht auch tagsüber)
Musik ist mir sehr wichtig - viel zu wichtig, um sie dem Radio oder dem Zufall zu überlassen. In den richtigen Klängen kann ich versinken. Gerade die Nachtstunden, in denen der Rest der Welt schön still ist, sind großartig dafür. Ein aktueller Favorit von mir ist die Hallenser Band "Bube Dame König" mit ihren Alben - wie passend - "Nachtländlein" und "Traumländlein". Da gibt es klassische Schlaflieder, groovende Neuinterpretationen bekannter Volkslieder, eigene Songs rund um alte Sagen, das alles wunderbar und fesselnd instrumentiert von dreien, denen Musik erkennbar am Herzen liegt.
Ich höre das ja alles rauf und runter, aber ein Song flasht mich ganz besonders: "Blasse Mary". Die 28 Sekunden nach der zweiten Strophe finde ich einfach perfekt und bekomme wirklich jedesmal Gänsehaut. Am besten kauft man solche CDs natürlich auf den Konzerten der Bands und unterstützt diejenigen, die kein großes Label im Rücken haben, so gleich doppelt. Aber man kann auch einfach mal mit der CD starten.
Programmieren für Kinder mit Calliope Mini
Dieser Minicomputer macht so viel Spaß, dass er noch viel bekannter sein sollte. Meine Kinder haben einen zu Hause und dazu noch manchmal in der Schule Gelegenheit, mit einem zu arbeiten. Blinksignale, kleine Melodien und andere Projekte vermitteln ein gutes erstes Verständnis davon, wie man beim Programmieren vorgeht. Braucht wenig Platz und kaum mehr als einen angeschlossenen Rechner, um damit zu arbeiten, hält viel aus und kostet viel weniger als einige der sonst so am Markt beworbenen Programmierprojekte für Kinder.
Weil es echt Spaß macht, hab ich mir den Minicomputer im Platinenformat häufiger selbst schon nachts geschnappt und damit gespielt. Ich darf mich nur nicht ertappen lassen.