Für viele Männer ist der Termin gesetzt: Wenn der Vatertag ansteht, geht es mit den männlichen Freunden in die Natur. Egal ob zu Fuß bei einer kleinen (bis größeren) Wanderung oder mit dem Fahrrad, eines darf nicht fehlen: das obligatorische Bier zur Erfrischung. Doch wie kommt es eigentlich, dass Männer traditionell eher mit den Kumpels einen heben, statt den Tag gemütlich mit der Familie zu verbringen?
Am Vatertag sind Bollerwagen und Bier schon fast Pflicht
Bollerwagen, Bier und die besten Freunde – natürlich ist das nicht flächendeckend die Regel an Vatertag, Männertag, Herrentag oder Christi Himmelfahrt, wie der Tag bei Christen heißt. (Immerhin feiern gläubige Christen an diesem Tag primär die Rückkehr Jesus' zu seinem Vater in den Himmel.) Doch der Brauch ist durchaus üblich. Woher diese Tradition kommt? Laut "Augsburger Allgemeine" soll der ganze Spaß auf die heidnische Flurbegehung zurückzuführen sein. Das "Hamburger Abendblatt" ergänzt, "Volkskundler (wüssten heutzutage), dass der Aufstieg des Vatertags vor 200 Jahren mit der wachsenden Kneipenkultur einherging, begleitet von einem romantisierenden Bild der Natur."
Wie kam es zu dieser "Tradition"?
Der erste offizielle Vatertag (ob mit oder ohne Bier und Wanderung) wurde jedenfalls Anfang des 20. Jahrhunderts in den USA gefeiert. Damals kam Sonora Smart Dodd, Tochter eines Witwers, der seine fünf Kinder ohne seine Frau aufziehen musste, während eines Gottesdienstes für Mütter die Idee, ihren Vater für seinen Einsatz danken zu wollen. Schnell schlossen sich Gemeinden und Landstriche an und der Gedenktag etablierte sich. In Deutschland, so wurde es überliefert, erhielt der Vatertag durch einen Herrenausstatter tatkräftige Unterstützung. Mit dem Werbeslogan "Kauft Krawatten" kurbelte er nicht nur seine eigenen Geschäfte an. 1934 wurde der Vatertag dann offiziell zum Feiertag.Verwendete Quellen: Augsburger Allgemeine, Hamburger Abendblatt