Die einen freuen sich über angenehme Temperaturen im zweistelligen Bereich und Sonne satt, die anderen können den Frühling kaum genießen, denn sie kommen aus dem Niesen gar nicht mehr heraus. Für Allergiker bedeutet der Frühlingsanfang nämlich eins: triefende Nase, ständiges Niesen und Kopfschmerzen. Der Pollenflug ist in vollem Gange.
Pollenflug: Die Pollensaison ist eröffnet
Der Pollenflug setzt sein, sobald der Frühling sich ankündigt, meistens im Februar und März. Besonders Frühblüher wie Hasel und Erle sind dann im Anmarsch. Im April und Mai nimmt der Pollenflug stark zu, die Pollenbelastung ist besonders hoch, wenn Birke, Eiche, Eibe, Flieder und Rotbuche blühen. Dringt der Blütenstaub in die Nase oder die Atemwege, reagiert der Körper bei Allergikern besonders heftig.
Darum ist der Pollenflug dieses Jahr so früh dran
Mit den ersten frühlingshaften Tagen waren die Pollen in diesem Jahr allerdings ungewohnt früh dran. Grund dafür ist der Klimawandel. "Im Zuge des Klimawandels müssen wir uns darauf einstellen, dass viele Pollenarten früher fliegen", warnt der Freiburger Medizin-Meteorologe Andreas Matzaraki gegenüber "RTL". Auch der milde Winter förderte die besonders frühe Verbreitung der Pollen. Besonders Hasel- und Erlenpollen sind im Moment stark verbreitet. Wer allergisch darauf reagiert, der dürfte keine Freude an den Frühlingstagen haben.
Um die Symptome einzudämmen, ist es sinnvoll, den Allergenen aus dem Weg zu gehen. Das lässt sich im Alltag allerdings nur bedingt umsetzen, weil viele Allergene sehr weit verbreitet sind und es nahezu unmöglich ist, ihnen vollständig auszuweichen. Daher sollte es aber zumindest im Ermessen eines Allergikers liegen, die Pollenbelastung so gering wie möglich zu halten. Pollenflug-Vorhersagen geben zuverlässige Daten.
Was für Pollen fliegen heute?
Welche Pollen fliegen heute? Diese Frage lässt sich am schnellsten mit einem Pollenflug-Kalender beantworten. Ein Pollenflug-Kalender zeigt, ob und wo erhöhte Konzentrationen von Pollen erwartet werden. Hier können Sie die aktuelle Pollenvorhersage abrufen.
Pollenflug: die besten Tipps
Wie lassen sich während des Pollenflugs Allergiebeschwerden effektiv mildern?
Generell gilt:
- In ländlichen Regionen ist der Pollenflug morgens besonders schlimm, in Städten ist die Pollenbelastung am Abend am größten.
- Je nach Stadt- oder Landleben gibt es verschiedene Regeln beim Lüften zu beachten. In der Stadt sollten Sie am besten stoßweise in der Zeit zwischen sechs und acht Uhr morgens die Fenster öffnen. Auf dem Land empfiehlt sich das Lüften zwischen 19 und 24 Uhr abends.
- Meiden Sie längere Aufenthalte im Grünen.
- Halten Sie den Rasen vorm Haus kurz, aber mähen Sie nicht selbst.
- Bringen Sie Pollen nicht mit ins Schlafzimmer, da Sie ihnen sonst die ganze Nacht über ausgesetzt sind. Waschen Sie daher jeden Abend die Haare und lassen Sie getragene Kleidung nicht im Schlafzimmer liegen.
Pollenschutzgitter vor den Fenstern und ein Pollenfilter im Auto fangen 85 Prozent der Pollen ab.
Ist der Pollenflug schuld an meinen Beschwerden oder habe ich nur eine Erkältung?
Im Frühjahr ist die Ursache für die Symptome nicht immer klar. Haben meine Beschwerden wirklich etwas mit dem aktuellen Pollenflug zu tun oder leider ich vielmehr unter einem grippalen Infekt? Wie unterscheide ich überhaupt zwischen einer klassischen Erkältung und Heuschnupfen?
Eine Erkältung kommt meist plötzlich, wird begleitet von Halsschmerzen, Fieber und eitrigem Sekret. Eine Allergie hingegen kommt meist nur saisonal vor, der Schnupfen ist eher dünnflüssig und weißlich, es kommt zu heftigen Niesattacken, draußen verstärken sich die Symptome. Husten und Fieber gehören eher nicht zu einer Allergie. Leiden Sie darunter, dürfte sie wohl eher eine klassische Erkältung erwischt haben – was bei den derzeitigen Temperaturschwankungen von morgens unter Null bis mittags im höheren zweistelligen Bereich ja durchaus nicht unwahrscheinlich ist.
Verwendete Quelle:rtl.de