Das Auktionshaus Christie's vermeldete eine Rekordversteigerung: Ein Hase wurde bei der Auktion für insgesamt 91,1 Millionen US-Dollar, das sind umgerechnet etwa 81,2 Millionen Euro, verkauft. Wer das Tier erstanden hat, ist nicht bekannt. Doch wie kommt es dazu, dass ein Hase für eine solche Millionensumme gehandelt wird?
Jeff Koons erobert eigenen Rekord zurück
Bei dem Kaninchen handelt es sich selbstverständlich nicht um ein gewöhnliches Tier, sondern um ein Kunstwerk des Künstlers Jeff Koons. Die silberne Skulptur, die den einfachen Namen "Rabbit" trägt, kam am Mittwoch, den 15. Mai 2019, unter den Hammer, so verrät es Christie's auf seiner Homepage. Mit der Verkaufssumme von über 81 Millionen Euro ist "Rabbit" damit das teuerste Kunstwerk eines lebenden Künstlers, das jemals verkauft wurde. Damit stieß Koons den Maler David Hockney vom Thron, dessen Gemälde "Portrait of an Artist (Pool with two figures)" im November 2018 für umgerechnete 80,5 Millionen Euro versteigert wurde.

Jetzt eroberte sich Knoos diesen besonderen Rekord zurück, denn vor Hockney hatte der 64-Jährige diesen Titel fünf Jahre für sich beansprucht. 2013 wurde seine Skulptur "Balloon Dog (Orange)" für 52,06 Millionen Euro verkauft. Mit dem 1,04 Meter hohen "Rabbit" blieb Koons seinem Stil treu. Wie auch beim "Ballon Dog" handelt es sich bei dem Hasen um ein gesichtsloses Tier aus glänzendem Material. Während der Ballonhund ohne Beiwerk auskommt, hat der Hase eine Möhre in der Hand. Was es damit genau auf sich hat, bleibt offen. Koons erklärt das Tier gegenüber Christie's so: "Er hat eine Möhre am Mund. Was ist das? Ist es ein Masturbator? Ist es ein Politiker bei einer Bekanntmachung? Ist es der 'Playboy'-Hase? ... Es ist all das."
"Rabbit" stammt aus dem Besitz von Samuel Irving Newhouses

Die am Mittwoch verkaufte Skulptur entstammt der Sammlung Samuel Irving Newhouses (†89). Der ehemalige Eigentümer des Verlags "Condé Nast", der unter anderem die Zeitschriften "Vogue" und "Vanity Fair" herausgibt, verstarb am 1. Oktober 2017 in New York. Wie lange sich die Skulptur, die Koons im Jahre 1986 erschuf, im Besitz des Verlegers befand, ist nicht bekannt. Insgesamt gibt es den "Rabbit" nur viermal auf der Welt: Während Koons ein Exemplar als Künstler einbehält, gehört ein zweites der "Broad Foundation" in Los Angeles. Ein Drittes soll auf Wunsch der Besitzer bald im Museum of Contemporary Art in Chicago zu bewundern sein, so berichtet es unter anderem der "Spiegel".
Verwendete Quellen: christies.com; Spiegel