Es sind für uns schier unbegreifliche Szenen, die eine Überwachungskamera im indischen Kaithal aufzeichnete. Die verwackelten, recht unscharfen Bilder zeigen ein grausames Verbrechen, für das man in Deutschland mit Freiheitsentzug bestraft werden würde. Und auch in Indien droht der Frau eine hohe Strafe. Zwar hat die Geschichte ein vorläufiges Happy End, schwer zu ertragen sind die Bilder dennoch.
Frau entsorgt ihr neugeborenes Mädchen
Wie "Times of India" schreibt, sei die Polizei aktuell mit der Auswertung der Bilder beschäftigt. Darauf zu sehen ist eine Frau, die ein weißes Bündel im hohen Bogen in Richtung eines Abflusses wirft.
Vermutlich wollte sie ihr Frühchen dort entsorgen. In Indien gelten neugeborene Mädchen teilweise noch immer als finanzielle Last, während männliche Nachkömmlinge in einigen Teilen auch heute noch begehrter sind. Während Söhne nämlich als Ernährer der Familie gelten, fürchten ärmere Familien mitunter die hohe Mitgift, die man für Töchter bei ihrer Heirat bezahlen muss.
Durch seine Schreie kann das Baby auf sich aufmerksam machen. Doch nicht etwa Menschen nähern sich dem Bündel, vielmehr nimmt ein Rudel Straßenhunde Notiz von dem schreienden Etwas. Sie nähern sich ihm, umkreisen es – und dann passiert das Unfassbare.
Straßenhunde retten Baby
Die Hunde scheinen durch die Schreie angelockt worden zu sein. Ganz vorsichtig ziehen sie das Bündel zurück auf die Straße und schlagen dann Alarm. Sie bellen so lange, bis Passanten auf sie aufmerksam werden, und das Kind retten. Dann geht alles ganz schnell.
Mädchen kommt ins Krankenhaus
Im Krankenhaus stellen Ärzte fest, dass es sich bei dem Findling um ein weibliches Frühchen handelt. "Sie ist wahrscheinlich ein Frühchen, das nach sieben Monaten Schwangerschaft geboren wurde. Wir haben beschlossen, sie unter Beobachtung zu halten, da eine Verlegung für sie lebensbedrohlich sein könnte", sagt Dinesh Kansal, Chefarzt des Zivilkrankenhauses in einem ersten Statement gegenüber "Times of India". Aktuell ist noch nicht klar, ob das Baby überleben wird.
Verwendete Quelle:Mirror, Tag24, Times of India, India Today