Da wusste der Beamten vermutlich nicht, ob er lachen oder weinen sollten. Geschäftsmann Matthew Lemm, 39, konnte sich nur schwer damit abfinden, eine - seiner Meinung nach - ungerechte Strafe zahlen zu müssen. Kurzerhand überlegte er sich eine Möglichkeit, um das Geld zu zahlen UND trotzdem eine gewisse Genugtuung zu empfinden. Die 1200 Pfund (rund 1325 Euro) ließ er sich von seiner Bank in Pennys auszahlen. So berichtet es unter anderem die britische Tageszeitung "Mirror". Mit einem Kofferraum voll Geld trifft er sich daraufhin mit einem Gerichtsvollzieher, der zuvor die Zahlung forderte. Ansonsten, so kündigten er dem Restaurantbesitzer an, würden sie unverzüglich damit beginnen, sein Eigentum zu pfänden.
1200 Pfund sind jede Menge Pennys
Vorausgegangen waren rund sechs Jahre, in denen sich der Fall hinzog. Alles begann 2013, als Matthew Lemm eines seiner Autos verkaufte. Auf den Papieren unterlief ihm ein Fehler. Die Behörden versuchten ihn daraufhin wenig später zu erreichen, um den Fehler zu beheben. Doch Lemm war inzwischen weggezogen. Die Nachricht über die fehlerhaften Papiere erreichten ihn damals nicht.
Die Post der Behörde soll ihn nie erreicht haben
Die Höhe der Strafe wuchs daraufhin mehrere Jahre an. Säumniszuschläge machten schließlich 1300 britische Pfund daraus. Doch noch immer soll Lemm nichts davon gewusst haben. Erst der Gerichtsvollzieher machte ihn schließlich ausfindig und drohte ihm direkt mit einer Pfändung. "Ich erhielt den Anruf eines Gerichtsvollzieher völlig aus dem Nichts. Sie sagten mir, sie würden im Auftrag des Gerichts handeln und erklärten mir am Telefon, dass ich 1200 Pfund Strafe zahlen müsste. Er sagte, wenn ich nicht zahlen würde, dann würde er sich noch heute zu meiner Adresse begeben, die gar nicht mehr meine war, und anfangen wertvolle Gegenstände auszuräumen."
Seine Strafe hat er damit nicht beglichen
Also schmiedete der Geschäftsmann einen Plan. Er versprach "jeden Penny" zurückzuzahlen, telefonierte mit seiner Bank und ließ sich später die 1200 Pfund auszahlen - in Pennys. Mit seinem gutgefüllten Kofferraum ging es dann zu einem Treffen mit dem Gerichtsvollzieher. Der nahm es zwar mit Humor, weigerte sich allerdings, die Summe mitzunehmen. Laut Lemm kommen nun weitere Kosten auf ihn zu, denn laut Akte konnte er die Schulden an jenem Tag erneut nicht begleichen.
Das Netz aber feiert den 39-Jährigen für seine Aktion. Bei dem Mitarbeiter, der sich aus seiner Sicht umsonst auf den Weg machte, sind wir uns nicht so sicher.
Verwendete Quellen:Mirror, YouTube