Als Michelle Myers eines Abends mit Kopfschmerzen ins Bett ging, ahnte sie noch nicht, dass sich ihr Leben am nächsten Morgen komplett verändern würde. Denn die Amerikanerin sprach auf einmal mit einem britischen Akzent.
Sie war nie außerhalb der USA
Was sich im ersten Moment total lustig anhört, ist eigentlich genau das Gegenteil. Denn die Mutter wurde sofort ins Krankenhaus gebracht mit Verdacht auf einen Schlaganfall. Doch ihr Fall geht weitaus über das hinaus, wie "Fox News" berichtet. Zuerst konnte sie nur einzelne Wörter sagen: "Ich wollte sagen ‚Mein Name ist Michelle‘, aber es kamen nur Dinge heraus wie ‚Hase, Fuchs‘", erzählte die Amerikanerin.
Als die Frau es schließlich schaffte, einen klaren Satz zu formulieren, klang sie aber überhaupt nicht so wie sonst. Sie sprach nicht mit ihrem Heimatakzent aus Oklahoma, sondern feinstes britisches Englisch. Dabei sei sie niemals außerhalb der USA gewesen, erzählt sie in einem Video auf ihrem YouTube-Kanal. Tests und Untersuchungen haben dann gezeigt, dass Michelle an dem äußerst seltenen "Foreign Accent Syndrome" (übersetzt Fremdsprachen-Akzent-Syndrom) leidet.
Dieser Vorfall ereignete sich bereits 2015, aber noch heute spricht die Mutter von sieben Kindern mit einem britischen Akzent. Aber schon Jahre bevor die Krankheit diagnostiziert wurde, machte sich das Syndrom bei Michelle bemerkbar: 2011 hat sie zum Beispiel acht Tage lang mit einem irischen Akzent gesprochen; 2014 war es zeitweise ein australischer Akzent.
Nur 60 bekannte Fälle
Seit 1970 gibt es nur 60 bekannte Fälle dieser Krankheit. Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Sprachstörung von kleinen Verletzungen in der linken Gehirnhälfte verursacht wird. Dennoch ist das Syndrom bisher ein nicht eindeutig geklärtes Phänomen.