Giovanninos Schicksal bewegt ganz Italien. Der kleine Junge wurde im August im "Sant'Anna"-Krankenhaus von Turin geboren. Seitdem liegt er auf der Intensivstation des Hospitals, denn Giovannino hat eine schwere Hautkrankheit. Aber das ist noch nicht alles. Das Schicksal meinte es noch viel schlimmer mit dem Kleinen, denn seine Eltern ließen das Neugeborene einfach alleine im Krankenhaus zurück. Waren sie überfordert mit der schlimmen Krankheit ihres Nachwuchses?
Giovannino muss alleine kämpfen
Harlekin-Ichthyose, so die Diagnose, die Ärzte Giovannino unmittelbar nach der Geburt stellten. Die Hauterkrankung ist sehr selten – auf eine Million Neugeborene kommt weniger als ein Fall – verläuft nicht selten tödlich. Sie äußert sich mit extrem trockener und brüchiger Haut. Der Körper Erkrankter wirkt wie ein Panzer. Wird die Haut nicht immerzu befeuchtet, reißt sie. So können Infektionen entstehen. Ein Kind mit einer solchen Krankheit großzuziehen ist eine Mammutaufgabe, derer sich Giovanninos Eltern offenbar nicht annehmen wollten. Sie ließen ihn im Krankenhaus zurück. "Das muss ein unsäglich schmerzvoller Entscheid gewesen sein", sagt Daniele Farina, der Oberarzt in der Geburtsabteilung des Sant'Anna, in einer Pressekonferenz. Und dennoch: Giovannino lebt und die Krankenschwestern tun alles, um es dem vier Monate alten Baby so angenehm wie möglich zu machen.
Krankenschwestern kümmern sich um Giovannino
Wie "Süddeutsche" schreibt, kümmern sich insgesamt vierzig Pfleger im Schichtbetrieb um das Baby. Und trotz seines schweren Schicksals habe er Spaß am Leben. Wenn er Musik hört, lächelt er. Mittlerweile esse er "wie ein Wolf", erklärt Farina. Wie es für Giovannino weitergeht? Das steht aktuell in den Sternen.
Ganz Italien vom Schicksal bewegt
Giovannis dramatische erste Lebensmonate versetzen ganz Italien in kollektive Anteilnahme. Alle wollen helfen, Spenden gingen zuhauf ein. Spielzeug und Kleider sowie Geld für seinen Unterhalt habe das Krankenhaus mittlerweile erhalten. Auch Adoptionsanfragen sind schon eingegangen. Doch eine Familie zu finden, die sich Giovannino langfristig annimmt, sei nicht gerade einfach. Denn die Krankheit des Kleinen bringt diverse Hürden mit sich. "Wer bereit ist, sich um Giovannino zu kümmern, der nimmt eine sehr beschwerliche Verantwortung auf sich", weiß auch Farina. Trotzdessen sind sich alle sicher, dass der kleine Kämpfer es schaffen wird, eine liebevolle Familie zu finden, denn nach einem solch holprigen Start ins Leben kann es ja eigentlich nur einfacher werden.
Verwendete Quelle:Süddeutsche, La Stampa