Sie kommen zu Aldi oder Lidl und wollen frisches Obst und Gemüse kaufen. Doch was finden Sie stattdessen? Einzelne Salatköpfe in Plastik, Äpfel in Styroporschalen und Verpackungsmüll soweit das Auge reicht. Aber ist das wirklich nötig? Nein, das ist es nicht - und genau das wollen die Discounter jetzt ändern.
Aldi und Lidl reagieren auf Kunden
Auf Twitter und anderen sozialen Netzwerken haben sich schon oft Kunden darüber ausgelassen, ob es wirklich nötig sei, alles in Plastik zu verpacken - vor allem Obst und Gemüse. Gegenüber der "Wirtschaftswoche" teilte ein Lidl-Sprecher mit, dass das Unternehmen diesen Anteil weiter ausbauen wolle. Und auch Aldi Nord äußerte sich ähnlich: "Generell ist es unser Ziel, den Anteil unverpackter Obst- und Gemüseartikel sukzessive zu erhöhen, um einen Beitrag zur Reduktion von Verpackungsmaterial zu leisten."
Auch das Schwesterunternehmen Aldi Süd springt auf den Zug auf. Es heißt, man wolle Graspapier- und Zuckerrohrschalen für die Bio-Tomaten als Verpackungsalternativen testen. Das sind Maßnahmen, die viele Deutsche begrüßen dürften. Denn eine Untersuchung der Unternehmensprüfer von PricewaterhouseCoopers (PwC) zeigt, dass 82 Prozent der Bürger in Deutschland sich vorstellen können, ihre Lebensmittel auch ohne Verpackungen zu kaufen.
Wenige Unverpackt-Vorreiter
Bisher gibt es nur wenige Möglichkeiten, um komplett verpackugsfrei einzukaufen. Erst kürzlich hat in den Niederlanden der erste Supermarkt ohne Verpackungen eröffnet und auch in Hamburg gibt es mit "Stückgut" einen Laden, der Lebensmittel ohne Plastik und Co. drumherum verkauft. Hier bringen die Kunden einfach ihre eigenen Dosen und Gefäße mit. Der erste "Unverpackt"-Laden Deutschlands war allerdings "Original Unverpackt". Er wurde 2014 von Milena Glimbovski in Berlin eröffnet. Der "Zero Waste"-Store ist unter anderem bekannt aus der VOX-Sendung "Die Höhle der Löwen".