Circus Roncalli geht seit einer Weile neue Wege. Statt auf echte Tiere setzt der Traditionszirkus auf moderne Hologramme. Die Begeisterung der Zuschauer scheint ihnen dennoch sicher zu sein. Denn schon seit Jahren diskutiert man in Deutschland immer wieder über ein Verbot von (Wild)tieren in den Manegen.
Der Circus Roncalli verbannt alle Tiere
Roncalli-Gründer Bernhard Paul begründete seine Entscheidung gegenüber dem Tagesspiegel mit den Worten: "Wir machen das aus Liebe zu den Tieren". Es hat aber auch mit dem Zeitgeist zu tun, denn immer mehr Zuschauer hinterfragen den Sinn von Kunststücken, die mit der Peitsche erzwungen werden. Bereits in den Neuzigerjahren trennte sich das Unternehmen von allen Wildtieren, inzwischen folgten also auch die restlichen tierischen Stars der Manege.
Verstöße gegen das Tierschutzgesetz
Immer wieder stehen Zirkusse wegen mutmaßlicher Verstöße gegen das Tierschutzgesetz in der Kritik und haben im Laufe der Jahre ein zusehends schlechteres Image bekommen. Tierschützer laufen Sturm und auch viele Städte und Bundesländer wollen mit Auftritts-Verboten auf kommunalen Flächen gegensteuern. Trotzdem ist Deutschland eines der letzten EU-Länder, das noch kein offizielles Verbot oder Teilverbot für Tiere in Zirkussen eingeführt hat.
PETA kämpft seit Jahren
PETA fordert sogar ein vollumfängliches Verbot von Tieren in der Manege. "Mittlerweile verliert der Zirkus mit Tieren mehr und mehr Akzeptanz, denn der breiten Öffentlichkeit ist zunehmend bewusst, dass die Tiere rücksichtslos behandelt, in absoluter Beengtheit gehalten und oft bis zum letzten Atemzug ausgenutzt werden." Noch bevor ein Verbot kommen konnte, hat Roncalli den Trend der Zeit erkannt und sich für die nicht weniger eindrucksvolle Technik entschieden. Seit Freitagabend (7. Juni) machen sie in Hamburg Station, bevor es weitergeht nach Lübeck, Hannover, München und Bremen. Verwendete Quellen:Circus Roncalli