Selten waren die Ausmaße des Klimawandels so ersichtlich. Das Bild, das der Kopenhagener Klimaforscher Steffen M. Olsen vom Dänischen Meteorologischen Institut aufgenommen hat, geht seit gestern um die Welt. Der "Guardian" hatte es zuerst gepostet, seitdem macht es die Runde. Dass es so viel Aufmerksamkeit bekommt, ist dabei kein Wunder, denn es veranschaulicht genau das, wovor Klimaexperten wie Olsen seit Jahren warnen: Die Erderwärmung hat bereits dramatische Ausmaße angenommen.
Klimaforscher dokumentiert die Problematik
"Ich habe versucht, eine problematische Situation zu dokumentieren, in die wir während unserer Arbeit hineingelaufen sind, und fand sie auch persönlich etwas surreal“, zitiert die dänische Nachrichtenagentur Ritzau" Steffen M. Olsen. Der hatte das Bild mit seinem Smartphone vor der Stadt Qaanaaq im Nordwesten Grönlands geschossen. Darauf zu sehen: Acht Schlittenhunde, die einen Schlitten über das Meereseis ziehen. Während eigentlich eine komplett mit Eis bedeckte Landschaft zu sehen sein sollte, waten die Hunde durch knöchelhohes Schmelzwasser. Es sieht fast aus, als würden die Tiere über Wasser laufen.
Ewiges Eis schmilzt dramatisch schnell
Die Wissenschaftler um Steffen M. Olsen waren gerade dabei, Messgeräte einzusammeln, als Olsen die riesige Pfütze über dem Meereis entdeckte. Sie verdeutlicht, wie außergewöhnlich warm es auf Grönland schon ist. Wie "Bild" berichtet, beobachten die Forscher seit Anfang Juni einen dramatischen Temperaturanstieg. Binnen einer Woche stiegen die Temperaturen von minus 20 auf Plusgrade. So kommt es zu einer besonders frühen Schmelze. Innerhalb eines einzigen Tages verlor Grönland vergangene Woche zwei Gigatonnen Eis (also zwei Milliarden Tonnen bzw. zwei Kubikkilometer). Dass im Sommer das Eis schmilzt, ist normal, nicht allerdings in diesem Ausmaß.
Verwendete Quelle:Guardian, Twitter, Bild