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Frisch hapeziert Wimbledon für Sportmuffel

Hape Kerkeling verrät, warum Wimbledon auch für Sportmuffel vergnüglich ist
Liebe GALA-Freunde,

Sport ist nicht so ganz meine Welt. Nein, sorry, das war gelogen. Es muss heißen: Sport ist nicht meine Welt.

Wenn ich mich überhaupt für eine Körperertüchtigung begeistern müsste, dann wäre es gewiss das Eisstockschießen. Ist mir jedoch zu glatt. (Leider wird dort aus Prinzip nicht gestreut.) Selbst das orientalische Kamelreiten, eine Sitzsportart, bei der eindeutig das Tier die Höchstleistungen erbringt, ist mein Fall nicht. (Dort wird mir zu viel Sand gestreut.) 

Meine Lieblingssportarten bleiben nun einmal Billard und Mau-Mau. Gesellschaftlich gesehen haben die leider null Relevanz. Allein Prinz Harry würde ich eine gewisse Begeisterung für diese Randsportarten zutrauen. Hatte ich schon mal erwähnt, dass Harry und ich Facebook-Freunde sind!?

Tja. Und mit diesen knappen Worten könnte ich an dieser Stelle, mit einem fetten Ausrufezeichen dahinter, meinen schönen Kolumnisten-Gemischtwarenladen für diese Woche auch schon wieder schließen. Aber zum Glück gibt es ja diese schräge Insel in der Nordsee, wo verrückte Sportbegeisterung und der Grundsatz "no sports" gleichwertig nebeneinander stehen. Das ist meine Welt.

Ob Pferderennen in Ascot oder, so wie jetzt wieder, das Rasenturnier von Wimbledon – hier verbinden sich herrlich britisch Tradition und Moderne und haben auch noch jede Menge Spaß miteinander. Beide Events haben darüber hinaus mit Sport in etwa so viel zu tun wie ich höchstselbst.

Dafür ist es wunderbar bunt, man trinkt das eine oder andere leckere Gläschen, und es gibt ja so viel zu gucken: Am vergangenen Mittwoch gab es auf dem Centre Court eine Flugameiseninvasion. So manch gefülltes Champagnerglas und so einige Hochsteckfrisuren gerieten in die Einflugschneise. Wie gut, dass die Herzogin von Cambridge dort mit neuem Haarschnitt saß. Der Laie würde sagen: etwas kürzer und mit Stufen drin. Der Kolumnist sagt: Ihre königliche Hoheit trägt jetzt einen Long Bob.Übrigens: keine ungewöhnliche Wahl für angehende Herrscherinnen, denken wir nur an Kleopatra und ein paar Epochen später Jackie Kennedy. Im Moment ist dieser Hair-Style so hip wie seinerzeit die üppige Vokuhila-Matte, die Andre Agassi in den Achtzigern mit nach Wimbledon schleppte. (Ist es die jeweilige Zeit, die die Frisuren prägt, oder umgekehrt? Mit Andre Agassis strohgelber Haarmähne kam ein goldenes Zeitalter, geprägt von Luxus, Wirtschaftsboom und Mauerfall.)

Die Herzogin, der sympathische Sparfuchs, trug übrigens ein schwarz gepunktetes Kleid im Dalmatiner-Look von Dolce & Gabbana. Ein Schnäppchen. Von 1.530 auf 990 Pfund reduziert. Und die dazu passende Handtasche trug sie schon im vergangenen Jahr. Sie wird sich ja nicht die gleiche Tasche noch einmal gekauft haben.

Woher ich das alles weiß? Von meiner zweitbesten Freundin Gudrun. Kein einziges Wimbledon-Match verpassen wir dieser Tage. Letztens sitzen wir bei einem Glas Holunder-Schaumwein wieder vor dem Fernseher, Gudruns Kopf bewegt sich aufgeregt hin und her, und sie zählt laut mit. Leicht irritiert frage ich: "Gudrun, zählst du die Aufschläge?" "Nein, die Promis!" flötet sie ertappt in ihre Schaumweinschale.

Hoffentlich kommt demnächst noch einer dazu. Wenn Meghan Markle, Freundin von Prinz Harry, mit ihm gemeinsam auf der Tribüne säße, das wäre spektakulär! Ob Harry wohl seine Facebook-Freunde zur Hochzeit einladen wird? Und habe ich eigentlich erwähnt, dass es in Wimbledon um Tennis geht?

Ich drücke Sie!
Gala

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