Bei Rosinen hört der Spaß für viele Menschen auf. In der Weihnachtszeit verderben sie einem die Freude am Stollen. Studentenfutter wird zum Minenfeld: Bloß keine Rosine erwischen. Und für alle Müslisorten scheint es ein ungeschriebenes Gesetz zu geben, das Rosinen immer die Basis bilden. Rosinenhasser sind die Meister im Pulen. Während Rosinen beim einen die Mahlzeit veredeln, verzieht der andere beim Anblick angeekelt das Gesicht. Warum mögen so viele Menschen keine Rosinen? Bereits die Definition der Rosine könnte abschrecken.
Was sind Rosinen?
Rosinen sind nichts anderes als getrocknete Weintrauben: Die Trauben werden reif geerntet und zum Trocknen aufgehängt, bis sie kaum noch Wasser enthalten. Es gibt verschiedene Sorten, von den hellen Sultaninen bis hin zu den kleinen dunklen Korinthen. Vom Trocknen sind die Weintrauben stark geschrumpft und haben eine dunkle Färbung angenommen.
Warum können viele Menschen Rosinen nicht leiden?
Die Rosine ist also nichts anderes als eine tote Traube, die weder ansprechend heißt noch lecker aussieht. Das könnte viele Menschen abschrecken. Hinzu kommt der süßliche Geschmack der Rosine, die so manchem Käsekuchen von Oma untergejubelt wurde.
Der Hass auf Rosinen liegt aber womöglich nicht nur am Geschmack und am Optischen. Auch die Konsistenz spielt eine große Rolle. Die Textur ist zentral für den Geschmack. Bestimmte Lebensmittel müssen einfach knacken. Verschrumpelte, trockene Lebensmittel sind da klar im Nachteil. Ernährungspsychologe Christoph Klotter erklärt die Abneigung noch deutlicher: "Die Rosine ist der Totenkopf der Weintraube. Sie deutet den Übergang in die Verwesung an. Alles, was in Richtung Tod geht, ekelt uns." Ein Wunder, dass überhaupt jemand Rosinen mag.
Verwendete Quelle: blogs.faz.net