Ein Kind stirbt und nichts ist mehr, wie es einmal war. Im Fernseh-Drama "Uns trennt das Leben" spielen Julia Koschitz und Jasmin Schwiers ungewohnt schwere Rollen.
, vor allem als verdrehte Ärztin aus "Doctor's Diary" bekannt, verkörpert eine ehrgeizige Kinderpsychologin. Ihr aktueller Fall nimmt sie besonders mit: Es ist ein kleiner Junge, der ein anderes Kind getötet hat. Schwiers, sonst eher in komödiantischen Rollen etwa bei "Danni Lowinski" zu sehen, übernimmt die schwierige Rolle der Mutter des getöteten Mädchens.


Keine leichte Kost, doch das Drama von Jung-Regisseur Alexander Dierbach nimmt sich Zeit, die unterschiedlichen Facetten dieser Tragödie behutsam zu beleuchten. Am Mittwoch, 4. April zeigt die ARD den Film um 20.15 Uhr.
Mit Gala.de sprechen die Hauptdarstellerinnen Julia Koschitz und Jasmin Schwiers über den intensiven Dreh, was sie mit ihren Rollen verbindet und ihre Pläne für die Zukunft.
Bei solch einem schweren Thema war die Stimmung am Set bestimmt eher bedrückend, oder?
Julia Koschitz: Am Theater sagt man, dass bei der Erarbeitung von Komödien ernstere Stimmung herrscht, als bei Dramen. In unserem Fall war es einfach eine sehr konzentrierte Stimmung aber nicht bedrückend. Ich war froh, dass wir nicht im Studio, sondern in einer stillgelegten Klinik gedreht haben. Dieser Ort hat eine gewisse Schwere mitgebracht.
Jasmin Schwiers: Es war trotz des schweren Themas ein sehr schöner Dreh mit tollen Kollegen. Sogar lustig mitunter, das ist mir auch ganz wichtig, dass man zwischendrin immer wieder kurz aus der Rolle aussteigen kann. Jeder Mensch hat dieses schwärzeste Schwarz irgendwo in sich, aber es ist nicht so leicht, da ranzukommen, weil es Verdrängungsmechanismen gibt.
Ist es Ihnen gelungen, sich in die schwierige Situation ihrer Rollen hineinzuversetzen?
Schwiers: Es ist schwierig vorauszusagen, wie man selbst in so einer Extremsituation reagieren würde. Ich denke, es gibt einen Überlebenssinn, der sich einschaltet. Man sieht in unserem Film, dass die eigenen Muster und Strukturen - oder die der Partnerschaft - nach so einem Ereignis wie dem Tod des eigenen Kindes, außer Kraft gesetzt sind. Ich bin aber Botschafterin des Deutschen Kinderhospizvereins und habe mich deshalb auch persönlich schon mit dem Thema auseinandergesetzt.
Koschitz: Meine Rolle Nora ist ein eher stiller Typ, jemand, der Gefühle oft unterdrückt. Sie liebt ihre Arbeit, für die sie viel investiert. Da gibt es gewisse Ähnlichkeiten zu mir. Ich leide regelrecht darunter, wenn ich mal längere Zeit nicht arbeite. Trotzdem sind mir Ruhepausen sehr wichtig.
Was macht Ihnen eigentlich mehr Spaß: Komödie oder Drama?
Koschitz: Ich mag definitiv beides, Drama und Komödie. Ich kann weder in meinen Rollen, noch in den Genres genug Abwechslung bekommen. Ich könnte auch nicht sagen, was mir leichter fällt. Aber es gibt eine Form von Komödie, wo es auf Schnelligkeit und Timing ankommt, die mir scheinbar liegt.
Schwiers: Ich lasse mich nicht gerne in eine Schublade stecken. Ich möchte Chamäleon bleiben, das ist für mich das Schönste an diesem Beruf, wenn man die ganze Spielwiese bespielen darf. Dieses Privileg weiß ich sehr zu schätzen.
Und was steht als nächstes bei Ihnen an?
Koschitz: Da mein kommender Film wieder ein Drama sein wird, wünsche ich mir bald wieder eine Komödie. Ich hätte auch Lust auf etwas Experimentelles, Drastisches.
Schwiers: Bei mir hat sich gerade etwas Tolles ergeben. Ich gehe demnächst auf Verbrecherjagd und bereite mich momentan darauf vor. Es wird viel geschossen! Aber mehr möchte ich noch nicht verraten.
Sarah Stendel