Walter Mitty (Ben Stiller) ist Chirurg, Pilot, Polarforscher und Frauenheld - zumindest in seinen (Tag-)Träumen. Im wahren Leben schafft er es nicht einmal, seine Traumfrau Cheryl (Kristen Wiig) auf einen Kaffee einzuladen. Sein Job im Fotoarchiv des Magazins "Life" ist mehr als eintönig, seine Kollegen nutzen seine verträumte, zurückhaltende Art aus. Doch als das Magazin eingestellt wird, weil es künftig nur noch eine Onlineausgabe davon geben soll, bekommt Walter seine große Chance: Das Cover der letzten Printausgabe der Zeitschrift soll ein Foto des Fotografen Sean O'Connell (Sean Penn) zieren. Doch das ist verschwunden. Walter reist kurzerhand nach Grönland, um den Fotografen aufzuspüren. Und kann so endlich seine geträumten Abenteuer in die Tat umsetzen.
Für "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" stand Ben Stiller fünf Jahre nach seinem letzten Einsatz als Regisseur in "Tropic Thunder" nicht nur vor, sondern auch hinter der Kamera. Mit aufwendigen Spezialeffekten schmückt er die Tagträume des Walter Mitty aus und zeigt so die Momente, in denen "er auf einem anderen Stern ist", wie sein Umfeld es nennt. Bereits jetzt, nach Veröffentlichung des ersten Trailers, ziehen viele Kritiker Vergleiche zu dem Drama "Life of Pi - Schiffbruch mit Tiger", das 2013 vier Oscars einheimste.
Der Stoff kursiert schon lange in Hollywood: Das Drehbuch basiert auf der Kurzgeschichte "Walter Mittys Geheimleben" des Schriftstellers und Zeichners James Zhurber aus dem Jahr 1939. Bereits 1947 wurde diese mit Danny Kaye und Boris Karloff verfilmt. In den 90er Jahren gab es erste Pläne, den Film neu aufzulegen. 1994 wollte Produzent und Regisseur Samuel Goldwyn Jr. – Sohn des Produzenten des Films von 1947 – die Geschichte mit Jim Carrey als Hauptfigur auf die Leinwand bringen. Nach Streitigkeiten mit der Produktionsfirma "New Line Cinema" über mögliche Regisseure, das Budget und die kreative Ausrichtung des Films verkaufte Goldwyn die Rechte an "Paramount Pictures".
Diese kündigten 2003 eine Verfilmung an, für die Steven Spielberg als Regisseur gewonnen wurde. Der wiederum weigerte sich, mit Jim Carrey zusammenzuarbeiten. Bis 2010 lagen die Pläne für "Walter Mitty" auf Eis. Dann waren erst Sacha Baron Cohen und Johnny Depp für die Hauptrolle im Gespräch, schließlich ging der Part an Ben Stiller. Weil der eigentlich vorgesehene Regisseur Gore Verbinski zur gleichen Drehzeit mit "Lone Ranger" beschäftigt war, übernahm der Schauspieler auch gleich noch dessen Funktion. Ob sich die insgesamt 20 Jahre der Planung von "Das erstaunliche Leben des Walter Mitty" gelohnt haben? Ab 1. Januar 2014 können sich die Kinobesucher in Deutschland davon ein endgültiges Bild machen.