Der leider etwas konstruierte Plot vom "Tatort: Borowski und das dunkle Netz" richtet die Aufmerksamkeit trotzdem unwillkürlich auf ein Netz-Phänomen der Gegenwart. Im Zusammenhang mit krimineller Energie ist immer wieder vom Darknet die Rede. Wir haben uns dieses interaktive Netzwerk mit Imageproblemen mal genauer angesehen.
Darknet: Fluch oder Segen?
Der sogenannte Tor-Browser öffnet die Tür zum Darknet. Dort können Kriminelle ihren strafbaren Machenschaften weitestgehend ungestraft nachgehen - weil sie im verzweigten Netzwerk nicht zu identifizieren sind. Der Drogen- und Waffenhandel floriert, zudem sind vielen verbrecherischen Geschmacklosigkeiten Tür und Tor geöffnet. Auch gehackte Nacktbilder von Stars tauchen zumeist zuerst im Darknet auf. Doch dies ist nur Teil der Wahrheit.
Studien klären auf
Nach einer Studie vom King’s College in London aus dem Jahr 2016, wird der Tor-Browser tatsächlich überwiegend für illegale Inhalte gebraucht - allerdings "nur" zu 57 Prozent. Legale Inhalte machen immerhin 37 Prozent aus und der Anteil an unbekannten Inhalten beläuft sich auf 6 Prozent. Zudem ist das Darknet vor allem in Ländern mit zensierter Kommunikation ein wichtiges Instrumentarium für Whistleblower, Dissidenten, Oppositionelle oder Aktivisten.
Unter dem Strich bleibt festzuhalten: Das Darknet ist besser als sein Ruf.
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