Das Beste kommt zum Schluss.
Dieser Satz passt perfekt zu dem Jahr, das hinter der deutschen Sängerin Schmidt liegt. Erst vor rund sechs Monaten erschien das Debütalbum der 22-Jährigen, die mit Vornamen Elisa heißt, aber von allen nur Schmidt genannt wird. Und jetzt begleitete sie Elton John bei seiner Australien-Tour, heizte das Publikum als Opener mit ihrem treibenden Noir-Pop an. Große Showbühne, Zigtausende Zuschauer - für "Gala" beschreibt die Berlinerin, wie sie diese aufregende Zeit erlebt hat:

So war Elton John
"Das Management von Elton hatte mich im April bei einer Musikmesse in L. A. gesehen und wollte mich als Vorband für Australien. Was für ein Wahnsinn! Mein erstes Treffen mit Elton war kurz vor seinem Auftritt im 'Canberra Stadium'. Ich stand nach unserem Gig draußen vorm Backstage-Bereich und rauchte eine Zigarette, als Keith, der Tour-Director, rauskam und meinte: 'Junge Dame, Elton will dich sehen.' Puh, da musste ich schon tief durchatmen. Aber wir haben uns toll verstanden. Elton und seine Crew haben meine Jungs und mich total herzlich aufgenommen. Er ist ein Superstar, trägt immer Sonnenbrille, was die Leute auf Distanz hält. Aber wenn er dich mag, hat er auch etwas von einem netten Daddy. "Vorsicht, diese Lady ist meine", hat er immer zu seinem Fahrer gesagt, der ebenfalls Deutscher ist." Alles ist mega-groß
"Bei fünf Konzerten waren wir dabei, in Canberra, Sydney, Melbourne. Canberra war open air - ich bin gerade auf die Bühne, als die Sonne unterging. Wunderschöner Moment! Unsere Auftritte sind generell sehr gut angekommen Down Under. Der Tour-Betrieb von Elton ist gigantisch. Alles vom Feinsten, an einem Tag gab es sogar Austern für die Crew. Elton John trinkt auf der Bühne Wasser mit Eis, sein riesiger Backstage-Raum ist voller Lilien und Rosen. Die liebt er. Sein Mann David Furnish war nicht dabei, aber dafür ihr Sohn Zachary. Er kickte mit seinem Fußball durch die Gänge, die zwei Nannys immer hinter ihm her. So süß!"


Party mit Chris Martin
"Am vierten Tag in Sydney hatten wir frei und sind abends mit Elton und seiner Crew zum Coldplay-Konzert gefahren. Später stieg noch eine Aftershowparty im 'Loft', einem coolen Club am Hafen, im Zwanzigerjahre-Look. Ich saß am Tisch der Band zwischen Chris Martin und dem Musiker Beck. Chris und ich kannten uns schon ein bisschen, weil ich während meiner Zeit in London die gleiche Gesangslehrerin hatte wie er. Ich habe mir einen Wodka Soda bestellt und alles auf mich wirken lassen. Zwischendurch war ich eine rauchen, und als ich zurückkam, meinte Chris: 'Wo warst du, hast du gleich neun Zigaretten weggequalmt?' Er hat meine Musik gelobt. Das ist natürlich schön, so etwas von einem wahnsinnig berühmten - ja! - Kollegen zu hören. Beck habe ich übrigens zuerst gar nicht erkannt. Ich drehte mich irgendwann zu ihm um und fragte: 'Was machst du so?' Und er: 'Oh, ich trete auch auf. Ich bin Beck.' Peinlich!"
Jetlag und Rückkehr
"Die ersten Tage spürt man den Jetlag kaum, und dann schlägt er ziemlich durch. Wir haben ja neben den Konzerten noch einige PR-Termine absolviert. Abends ging es immer spät ins Bett. Ich bin halt eine Nachteule. Jetzt bin ich zurück in Berlin. Meinen Hund Balu habe ich vermisst. Viel Zeit zum Ausspannen bleibt allerdings nicht. Als Nächstes stehen ein Konzert mit Lionel Richie in Paris und ein Videodreh auf dem Programm. Bin gespannt, wann ich zum ersten Mal von meiner Zeit in Australien träume."

Aufgezeichnet von Hauke Herffs