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Sabin Tambrea Ein neuer Kino-König

Sabin Tambrea
© laif
Was für ein Start! Newcomer Sabin Tambrea spielt in seinem ersten großen Film Ludwig II.

Uwe Ochsenknecht hält ein Nickerchen,

Hannah Herzsprung knipst Erinnerungsfotos, auf der Bühne groovt sich Edgar Selge auf die Rolle als Richard Wagner ein. Doch als ein groß gewachsener Jüngling mit wilden Locken und wirrem Blick seine Loge im Münchner Residenztheater betritt, verstummt das Auditorium - und alle Blicke fliegen dem neuen, diesem unverschämt attraktiven und charismatischen König zu.

Wieder mal wird das Leben von Märchenkönig Ludwig II. verfilmt. Natürlich samt Sisi-Liebelei, erstmals an Originalschauplätzen wie Neuschwanstein, aufwendiger denn je, mit einem Budget von 18 Millionen Euro. Und das mit dem Risiko eines Kino-Neulings in der Hauptrolle, der manchmal auch in Drehpausen als Monarch angesprochen wird. Weil er so aristokratisch anmutet, mit seinen scharfen Wangenknochen und der noblen Blässe. Und weil noch kein Mensch weiß, wer dieser Sabin Tambrea ist.

Die Traumrolle der Sisi in "Ludwig II." spielt Hannah Herzsprung.
Die Traumrolle der Sisi in "Ludwig II." spielt Hannah Herzsprung.
© Bavaria Film / Warner Bros.

"Keine Sorge", sagt der 28-Jährige beim Frühstück in seiner Wahlheimat Berlin, "ich hab mich nie in der Rolle verloren, auch wenn das Gerücht aufflackerte. Vielmehr sehe ich mich als Handwerker und schärfsten Kritiker meiner selbst - da wären irgendwelche Allüren völlig fehl am Platze." Viel Anlass zur Selbstkritik bietet "Ludwig II." dem gebürtigen Rumänen auch nicht. Während der Film arg pompös geraten sein mag, herrscht branchenweit bereits Einigung über die Entdeckung eines Ausnahmetalents für die Leinwand. Denn in der Theaterszene kennt man ihn gut, seit Langem arbeitet Tambrea unter der Leitung von Claus Peymann am Berliner Ensemble. Schon vor zwei Jahren war Hannah "Sisi" Herzsprung in einer seiner Vorstellungen und traf sich hinterher mit Tambrea in der Kantine. "Wir beide alberten herum, dass man unbedingt mal zusammen drehen müsste", sagt er. "Aber dass es nun wirklich geklappt hat, wirkt auf mich noch immer ziemlich surreal. Niemals hätte ich mit einer Rolle wie Ludwig gerechnet - und darf plötzlich auf den roten Teppich, wo ich vor Kurzem noch nicht mal ein Ticket für die Vorführung bekommen hätte."

Jetzt im Kino: Mit Luchino Viscontis und Helmut Bergers legendärem "Ludwig II." kann sich diese deutsche Produktion zwar nicht m
Jetzt im Kino: Mit Luchino Viscontis und Helmut Bergers legendärem "Ludwig II." kann sich diese deutsche Produktion zwar nicht messen, Bilder und Kostüme laden dennoch zum Schwelgen ein. Und mit Sabin Tambrea, hier mit Paula Beer als Sophie von Bayern, gibt es ein Ausnahmetalent zu entdecken.
© Bavaria Film / Warner Bros.

Schon Monate vor Drehbeginn ordnete Tambrea, der aus 400 Bewerbern ausgewählt wurde, sein Leben der begehrten Märchenrolle unter, vom Reitunterricht bis zum Ludwig-Intensivstudium. "Seine Fähigkeit zu träumen und zu wissen, dass er einfach nie erwachsen geworden ist" bewundert der Schauspieler. "Denn ich selbst möchte mir auch eine gewisse Kindlichkeit und Unschuld bewahren, solange es das Geschäft erlaubt." So denkt Tambrea bislang weder an eine eigene Familie, noch hegt er kühne Karrierepläne, sondern schreibt im Privaten lieber an zwei Romanen, findet "Geborgenheit in meiner Theaterfamilie". Aber zugegeben, ein wenig Blut hat Sabin Tambrea vor der "Ludwig II."-Kamera ganz bestimmt geleckt. Und für einen Moment weicht sein stets sanftes Lächeln blitzender Angriffslust: "Ich hätte nichts dagegen, den überschaubaren Pool deutscher Kinodarsteller mit aufzumischen!" Roland Huschke

gala.de

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