Roman Polanski Missbrauchsopfer schreibt Memoiren

Roman Polanski wurde 1977 beschuldigt, die damals 13-jährige Samantha Geimer vergewaltigt zu haben. Nun will sie die Geschichte aus ihrer Sicht darstellen und schreibt ihre Memoiren

Der Regisseur Roman Polanski wurde 1977 wegen Vergewaltigung eines damals 13-jährigen Mädchens angeklagt. Nun wird das Opfer Samantha Geimer nach Auskunft des US-Verlags "Atria Books" ihre Memoiren schreiben. Das Buch mit dem Titel "The Girl: Emerging From the Shadow of Roman Polanski" soll im Herbst 2013 erscheinen und "einen Einblick in viele Dimensionen der Geschichte geben, die noch nie zuvor enthüllt worden sind", heißt es in einer Mitteilung des Verlags.

Der Missbrauchsprozess um Roman Polanski war ein großer Skandal in Hollywood. Der Regisseur von "Ghostwriter" und "Der Gott des Gemetzels" hatte sich vor 35 Jahren des Missbrauchs schuldig bekannt und verbrachte zunächst 42 Tage in Untersuchungshaft. Weil ihm in den USA bis zu 50 Jahre Gefängnis drohten, setzte sich Polanski nach Frankreich ab.

2009 wurde Polanski dann in der Schweiz festgenommen und später unter Hausarrest gestellt. Die US-Justiz hatte seine Auslieferung verlangt, doch die Schweizer Behörden entschieden sich dagegen.

Samantha Geimer leidet seit dem Vorfall unter den ständigen Verfolgungen durch Reporter. "Sie standen - und stehen - vor meiner Tür, belästigen meine Kinder, meine Nachbarn. Mein Telefon klingelt rund um die Uhr. Seit Jahren immer wieder dasselbe. Man lässt mich einfach nicht in Ruhe", sagte sie 2009 im Gespräch mit "Gala". Schon mehrmals hatte die heute 47-jährige daher Geimer versucht, eine Einstellung des Verfahrens gegen Polanski zu erwirken.

Laut "hollywoodreporter.com" wolle Geimer mit ihrem Buch nun beweisen, dass sie mehr als "das Missbrauchsopfer" sei. Sie erzähle ihre Geschichte ohne Wut. "Ich bin kein Strichmännchen. Und ich weiß, wie es ist, eine Frau und ein Opfer zu sein."

sbu

gala.de

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