Ein herrlicher Sommernachmittag. Im schicken Hamburger East-Hotel auf St. Pauli haben es sich Stefanie Heinzmann, Bella Garcia und Miss Platnum auf einer kuscheligen XXL-Couch bereits gemütlich gemacht. Man merkt sofort, dass sich die Drei auch privat super verstehen und auf einer Welle schwimmen. Kleine Insider-Scherze werden ausgetauscht und es wird viel gelacht. Alle freuen sich über ihren neuen Job: Sie sind die aktuelle Popstars-Jury, die ab heute Abend um 20.15Uhr auf RTL 2 Deutschlands nächste Top-Mädchenband finden will. Gala.de hat die Mädels vorab zum Interview getroffen und erfahren, welche der drei Musikerinnen am strengsten mit den Kandidatinnen ist, wie ihre Traum-Girlgroup aussehen würde und was die Zuschauer von der Castingshow erwarten können.
Drei Damen in der Jury, die eine Mädchenband suchen. Das klingt nach Girlpower pur! Wie ist eure gemeinsame Arbeit, wie versteht ihr Drei euch?
Stefanie Heinzmann: Wir sind alle sehr unterschiedlich und damit ein cooles Trio! Wir kannten uns vorher alle nicht und mit der Zusammenarbeit wird es immer spannender. Wir entscheiden gemeinsam, wer weiterkommt und wer nicht. Unsere Geschmäcker sind wahnsinnig unterschiedlich. Das zeigt eben, wie sehr Musik Geschmacksache ist.
Bella Garcia: Genau. Und es geht ja auch nicht nur um die Musik, sondern auch die Performance der Mädels auf der Bühne, die gesamte Ausstrahlung ist sehr wichtig. Da gehen unsere Meinungen schon mal auseinander. Trotzdem schaffen wir es immer, eine gute Mitte zu finden und sachlich zu diskutieren.
Findet ihr es gut, dass mal nur Frauen in der Jury sind, oder fehlt euch ein Hahn im Korb?
Bella: Wir wurden gesucht, gefunden und das passt einfach! Wir machen unser Ding.
Miss Platnum: Ich kann den Kandidatinnen meine Erfahrungen ja nur aus meiner Sicht weitergeben und die ist auch weiblich. Gerade für so junge Mädchen, die noch nicht wissen, wo die Reise hingeht, sind Bezugspersonen wichtig. Wir sprechen dieselbe Sprache und ich sehe mich als Freundin und Gleichgesinnte.
Bella: Vor allem haben wir schon so viel Zeit miteinander verbracht, man bekommt da eine ganz emotionale Bindung. Das ist sehr schön!
Wenn ihr euch die perfekte Girlgroup ausmalen würdet – wie sähe die aus?
Miss Platnum: Für mich sind es tatsächlich noch die Sugababes. Das war eine Girlband, zu der ich hingeschaut habe und aufmerksam geworden bin.
Warum?
Miss Platnum: Weil es sehr nah an dem war, wie ich mich gefühlt habe, mich angezogen habe und das die Musik war, die ich selbst machen wollte. Diese unaufgeregte Art hat mir total gefallen, die waren einfach cool. Trotzdem ihrer Zeit voraus.
Stefanie: Sehr unterschiedliche Charaktere, aber trotzdem eine tolle Einheit. Das ist die Herausforderung: Mädchen zu finden, die besonders sind, durch ihr Talent strahlen, aber auch teamfähig sind. Und das erarbeiten wir in der Akademie. Die Mädchen sind richtig am Ackern und wohnen gemeinsam in einem Bandhaus.
Miss Platnum: Es ist keine schablonenartige Suche. Ich kann nur offen und unvoreingenommen rangehen.
Stefanie: Wir wissen noch nicht mal, wie viele Mädchen in die Band kommen werden. Das macht es für uns ja auch spannend.
Bella: Manchmal wissen die Mädels gar nicht, wie gut sie sind. Da sind total viele Rohdiamanten dabei.

Habt ihr auch hinter den Kulissen viel Zeit, um mit den Kandidatinnen zu sprechen?
Stefanie: Das ist super aufgeteilt, weil die Mädels einen richtigen Akademie-Stundenplan haben. Neben uns als Jury haben wir auch noch drei ganz tolle Coaches dabei. Die Kandidatinnen haben da richtig zu tun. Das fängt beim Workout an, geht zum Gesangs-Coaching über, dann gibt es jede Woche besondere Themen, die wir angehen. Wenn die Kandidatinnen mal eine Pause haben, tauschen wir uns auch über Persönliches aus. Wir wollen ja wissen, wer die Kandidatinnen sind.
Miss Platnum: Der Weg zum Popstar ist ja nicht nur: Licht an, alles glitzert, alles ist super – es gibt auch Momente, in denen die Mädchen einfach nicht mehr weiter wissen. Ich höre Ihnen dann zu und helfe wo ich kann. Es ist aber auch wichtig, dass die Mädchen eigenständig sind und für sich wissen wann es zu viel ist. Mittlerweile haben die Mädchen auch die Kameras vergessen und sind sehr locker.
Stefanie: Die Kameras sind aber auch eine gute Schule, schlussendlich muss man später ja auch einfach daran gewöhnt sein.

Wenn ihr mal nicht einer Meinung seid - geratet ihr manchmal aneinander?
Miss Platnum: Du meinst Zickenzoff? Nee! Es sind eher Diskussionen auf professionellem Niveau. Ich bin den unkonventionellen Weg gegangen, habe meine Karriere selbständig aufgebaut und so gehe ich auch an die Kandidatinnen ran. Wir legen auf unterschiedliche Dinge wert. Das entspricht auch der Band, die wir suchen. Unterschiedliche Typen, die zusammen eine interessante Band ergeben.
Wer achtet denn worauf?
Stefanie: Mir ist es total wichtig, zu sehen, dass die Mädchen bei sich sind. Es gibt welche, die sind so wie sie sind auf der Bühne und dann gibt es welche, die verkörpern nur eine Rolle. Ich will Ehrlichkeit sehen und möchte, dass sie sich wohlfühlen und selbstbewusst sind. Wenn es ums Singen geht, bin ich sehr picky. Ich mag es, wenn jemand richtig singt und eine gute Technik hat. Da steh‘ ich total drauf. Was ich besonders toll finde ist, dass man gerade bei den ganz jungen Kandidatinnen – unser Küken ist erst 16 – teilweise solche großen Verbesserungen sieht. Es klackt dann ein Schalter um, da freut man sich dann riesig. Das sind so schöne Momente, das zu beobachten!
Bella: Mir ist es wichtig, dass Gesang und Tanz auf der Bühne verbunden wird. Dass Ausstrahlung und Selbstbewusstsein da sind. Man darf keine Angst haben, wenn man auf der Bühne ist.
Miss Platnum: Ich lege Wert auf die Einzigartigkeit, das Charisma – die Ausstrahlung. Mir geht es natürlich auch darum, dass es gute Sängerinnen sind. Eine gute Stimme und eine gute Technik sind aber nicht das Einzige, was man braucht, um ein Popstar zu sein. Alles zusammen ist wichtig.
Wie kritisiert ihr die Mädchen?
Stefanie: Wir üben konstruktive Kritik, mit der die Mädchen etwas anfangen können. Wir müssen niemandem wehtun oder beleidigen. Damit kann kein Mensch etwas anfangen.
Bella: Wir wollen die jungen Mädchen ja aufbauen, nicht niedermachen, das ist nicht unser Ziel.
Was sagt ihr jemandem, der völlig talentfrei ist?
Alle: Gab es nicht!
Stefanie: Das ist genau der Punkt. "Popstars" ist ganz anders auf die Suche gegangen. Es gab kein offenes Casting, sondern wir sind auf die Mädchen zugegangen.
Miss Platnum: Bei den Auditions haben wir dann entschieden, wer in die Akademie einzieht und wer nicht. Teilweise können die Kandidatinnen Instrumente spielen, schreiben selbst oder haben eine musikalische Ausbildung. Das war der Ausgangspunkt, um mit Ihnen weiterzuarbeiten.
Bella, für dich ist ja das Tanzen sehr wichtig. Können die Kandidatinnen das lernen, oder muss man den Rhythmus im Blut haben?
Bella: Man kann eine Schrittabfolge lernen, klar, aber es ist natürlich leichter, wenn jemand den Rhythmus schon im Blut hat.
Stefanie: Bella kann da richtig streng sein!
Bella: Ja, ich erwarte schon einiges und fordere auch viel von den Mädchen. Ich habe sie alle ins Herz geschlossen, aber ich möchte auch gute Ergebnisse sehen.
Stefanie: Du bist streng mit Herz.
Die Gefahr bei einem Castingshow-Gewinner ist ja immer, dass er schnell an die Spitze der Charts katapultiert wird, genauso schnell aber wieder in der Versenkung verschwindet – wie entgeht man dieser Falle?
Miss Platnum: Die eigene Vision niemals aus den Augen zu verlieren. Egal, was kommt. Die Akademie ist eine sehr gute Vorstufe dafür. Harte Arbeit gehört immer dazu – wie später ja auch.
Stefanie: Auch das Zusammenleben hilft. Die wohnen jetzt alle zusammen in einem Bandhaus und haben die Chance, als Team daraus hervorzugehen. Sie haben einander und sind nicht allein – ein großer Pluspunkt.
Hand aufs Herz: Ist denn ein potenzieller Popstar dabei?
Alle: Lass dich überraschen!