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Peter Jackson Macht Jackson uns den Hobbit?

Regisseur Guillermo del Toro ist wegen Drehverzögerungen aus der Verfilmung von Tolkiens Hobbit ausgestiegen. Nun muss ein neuer Erster Mann her - und Altmeister Peter Jackson hat Vielleicht gesagt

Eine Ankündigung schockte zum Wochenbeginn die Fans von Fantasyfilmen: Guillermo del Toro, der herausragende Regisseur von "Pan's Labyrinth" und den beiden Teilen von "Hellboy", verkündete, er steige aus der geplanten zweiteiligen Verfilmung von J.R.R. Tolkiens "Hobbit" aus. Das meldete unter anderem die "Huffington Post" mit Berufung auf eine "Herr der Ringe"-Fanwebsite. "Ich muss die schwerste Entscheidung meines Lebens treffen", wird del Toro zitiert. Der Mexikaner wird allerdings noch für einige Monate als Drehbuchschreiber am Stoff beteiligt sein.

Del Toro hat seit zwei Jahren einen großen Teil seiner Arbeitszeit und viel Herzblut in das Projekt gesteckt, das von "Herr der Ringe"-Regisseur Peter Jackson cogeschrieben und coproduziert wird. Jackson selbst war es, der damals del Toro als absoluten Wunschkandidaten für den Hobbit begeistern konnte. Was ist passiert?

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Den Hobbit ereilt ein ähnliches Schicksal wie den eigentlich mit Drehstart im Herbst geplanten neuen Bond-Film: Ein Gutteil der Rechte am Stoff liegt beim insolventen Filmstudio MGM, das immer noch keinen neuen Investor gefunden hat - und daher liegen auch so hochkarätige Filmprojekte auf Eis. Schließlich erscheint es wenig ratsam, dreistellige Millionensummen in Filme zu stecken und zu riskieren, dass die Rechte am Material zwischenzeitlich aus der Insolvenzmasse heraus weiterveräußert werden.

Guillermo del Toro hatte drei Jahre in Neuseeland eingeplant, Teil Eins des Herr-der-Ringe-Prequels sollte anfänglich 2010 in die Kinos kommen. Später wurden Filmstarts im Winter 2012 und Winter 2013 für die beiden Teile angepeilt. Doch die Dreharbeiten haben noch nicht begonnen und ein Start ist derzeit auch nicht absehbar. Indiewires Filmblog "Thompson on Hollywood" zählt eine Vielzahl an Projekten auf, die währenddessen auf die Mitarbeit des 45-Jährigen warten - darunter Remakes von "Frankenstein" und "Dr. Jekyll und Mr. Hide" für Universal sowie zwei Roald-Dahl-Verfilmungen.

Die neuseeländische "Dominion Post" und einige andere Medien blicken nun auf Peter Jacksons Aussage, dass er und seine Frau Fran - die beiden schreiben gemeinsam am Hobbit-Drehbuch und coproduzieren die Filme - zur Not alles Mögliche tun werden, um die bereits vollzogenen Investitionen zu schützen. Jackson sei grundsätzlich bereit, die beiden Filme doch selbst als Regisseur umzusetze. Bedingung dafür ist nach Jacksons Angaben nur, dass er aus bereits bestehenden Verträgen für zwei Hollywood-Filme herauskommt. Der "Dominion Post" sagte der preisgekrönte Regisseur auch: "Die zentrale Aussage ist, dass wir das Projekt nicht aufgeben werden." Der Drehbeginn sei aber frühesten im Herbst möglich und hänge stark davon ab, wann der neue Regisseur feststehe.

Thompsons Hollywood-Filmblog listet alternative Kandidaten auf, die Hobbit-Fans in zwei Twitter-Streams diskutiert haben. Darunter so klangvolle Namen wie David Fincher, Bill Condon, Danny Boyle, David Cronenberg, Robert Rodriguez, Peter Weir und Alfonso Cuaron. Ob Peter Jackson sich selbst auch mit auf die Liste und letztlich vielleicht sogar in den Regiestuhl setzt, wird die aufgeregte Fanwelt abwarten müssen.

gala.de

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