35 Zentimeter hoch, vier Kilogramm schwer und mit Gold überzogen: Der Oscar ist der begehrteste Filmpreis der Welt. In der Nacht zum 28. Februar (MEZ) werden die Trophäen zum 83. Mal in Hollywood verliehen. Traditionell gibt die Academy of Motion Picture Arts and Sciences (AMPAS) einen Monat vorher die Nominierungen bekannt, die allein schon als besondere Ehre gelten. Für jede der inzwischen 24 Kategorien werden fünf Anwärter benannt. In der Kategorie bester Film werden seit 2010 zehn Filme nominiert, damit auch kleinere Produktionen eine Chance auf eine Nominierung haben.
2011 gibt es auch in der Kategorie "Beste Visuelle Effekte" eine Neuerung: Hier werden dieses Jahr fünf statt nur drei Filme nominiert. Die Mindestlänge in der Kategorie "Bester Animierter Spielfilm" wurde außerdem von 70 auf 40 Minuten reduziert. Hier sollen zudem nur noch Filme nominiert werden, die wirklich Bild für Bild animiert worden sind. Filme, die im sogenannten "Motion Capture"-Verfahren Schauspieler verwenden, werden nun in der Kategorie "Bester Film" berücksichtigt.
In diesem Jahr geht der Historienfilm "The King's Speech" mit zwölf Nominierungen als Favorit ins Rennen. Zum ersten Mal ist außerdem mit Javier Bardem für "Biutiful" ein Schauspieler für eine rein spanisch-sprachige Rolle für den Oscar als bester Hauptdarsteller nominiert.
Die mehr als 6000 AMPAS-Mitglieder belohnen mit dem Oscar jeweils die besten Einzelleistungen aus der Filmproduktion des Vorjahres. Zu den Kategorien gehören unter anderem: Bester Film, Regie, weibliche und männliche Haupt- und Nebenrolle, Drehbuch, Ausstattung, Musik, Kamera und Schnitt. 1956 wurde die Kategorie "bester nicht- englischsprachiger Film" eingeführt, als Reaktion auf die Dominanz amerikanischer Produktionen. Seit 2002 wird auch der beste animierte Spielfilm mit einem eigenen Preis gewürdigt. Die Oscar-Figur ist ein Ritter, der auf einer Filmspule steht und sich auf ein Schwert stützt. Seinen Namen erhielt er angeblich von der Bibliothekarin und späteren Akademie-Direktorin Margaret Herrick, die meinte, die Statue sehe ihrem Onkel Oscar ähnlich. Die Trophäe wird seit 1929 vergeben, doch erst zehn Jahre später ließ die Akademie den Spitznamen Oscar offiziell zu. Der offizielle Name lautet "Academy Award of Merit". Initiatoren der Akademie waren führende Filmindustrielle - etwa Louis B. Mayer, Vizepräsident der Metro-Goldwyn-Mayer Production. Ziel war es, künstlerische und wissenschaftliche Standards in der Filmproduktion zu entwickeln. Heute setzt sich die Akademie für den Fortschritt der Filmwirtschaft ein.