Ihr aktueller Kinofilm "Every Thing Will Be Fine" wurde in 3-D gedreht. Machte das für Sie einen Unterschied am Set?
Genau über diese Frage hatte ich vor Drehstart überhaupt nicht nachgedacht. Musste dann jedoch schnell erkennen, dass es tatsächlich ganz schön anders ist, wenn man in einem 3-D-Film mitspielt. Alles dauert vergleichsweise so viel länger. Das fängt allein schon bei den Lichteinstellungen an und geht anschließend über in die Maske. Die Make-up-Artistin war wirklich sehr um meine Haut besorgt. Sie sagte zu mir: 'Geh bloß nicht raus. Dort gibt es Moskitos.' Ich verstand ihre Panik zunächst nicht. Aber lassen Sie mich eins sagen: Ein Mückenstich im Gesicht wirkt in 3-D absolut gigantisch.
Und in Sachen Schauspielerei? Mussten Sie etwas beachten, das vom Drehen von zweidimensionalen Filmen abweicht?
Klar, wenn allein ein kleiner Moskito solch großen Schaden anstellen kann, dann kannst du es als Schauspieler natürlich umso mehr. Vor allem wenn du viel zu übertrieben schauspielerst. Du solltest eher minimalistisch bleiben und dir immer wieder vor Augen führen, dass wirklich alles von der Kamera erfasst wird.
Jetzt einmal abgesehen von der Dreidimensionalität. Gab es am Set von "Every Thing Will Be Fine" weitere Herausforderungen für Sie?
Es war gar nicht so leicht die Szenen mit James Franco glaubwürdig hinzubekommen, weil es einfach so nahe am wahren Leben ist. Die größte Herausforderung war für mich jedoch, dass ich den Film hindurch drei verschiedene Kinder habe und dementsprechend mit drei unterschiedlichen Charakteren vor der Kamera stand.
Sie hatten ein Problem mit den Kindern?
Nein, aber es war zum Beispiel kompliziert, mit einer Zweijährigen zu drehen. In diesem Alter begreift man doch noch gar nicht, was eigentlich passiert. Und am dritten Tag ist mir dann ein kleines Malheure passiert. Ich habe ihren Fuß aus Versehen gegen die Aufzug-Tür gestoßen. Zwar nur ganz leicht, aber sie wusste gar nicht wie ihr geschah und fing direkt an zu weinen.
Welches ist denn Ihre größte Schwäche vor der Kamera?
Wissen Sie, die simpelsten Sachen sind meist am schwierigsten zu spielen. Sie real aussehen zu lassen, kann wirklich hart sein. Man denkt vielleicht, dass es einfach ist, eine Tür zu öffnen und nur eine Zeile zu sagen. Aber das ist es nicht. Bei solchen Szenen werde ich am meisten herausgefordert.
Wenn es soviel als Schauspieler zu beachten gibt, warum wollten Sie dann überhaupt Schauspielerin werden?
Ich wollte eigentlich gar keine Schauspielerin werden. Ich habe Kunst studiert und wollte in die visuelle Richtung gehen. Doch dann habe ich per Zufall bemerkt, wie einfach es ist, auf der Bühne zu stehen. Im wahren Leben war ich damals sehr schüchtern, ich war es gewöhnt, dass man mir nicht zuhörte. Für ein Uni-Projekt musste ich dann schauspielern und mit mal hörten mir die Leute zu. Das fühlte sich toll an und mir wurde klar: Das wahre Leben ist noch viel schwieriger als die Schauspielerei.
Mit welcher Bravur Marie-Josée Croze die Herausforderungen am Set gemeistert hat, sehen Sie in dem Kino-Film “Every Thing Will Be Fine”, der seit dem 02. April 2015 in den deutschen Kinos läuft.