Leo Martin (37) legt Stalking-Opfern ans Herz, auch bei der hundertsten Provokation nicht zu reagieren - egal, wie schwer es fällt.
Der einstige Geheimagent ist Profi in Sachen Stalking und zeigt das jetzt in der neuen RTL-Doku 'Verfolgt - Stalkern auf der Spur'. Mit 'Fokus Online' sprach er über seine Erfahrungen mit Menschen, die andere bedrohen: "Beim Stalking gibt es nichts, was es nicht gibt: vom Klassiker mit bis zu 180 Anrufen pro Tag bis hin zu noch perfideren Spielarten. Bei einer Frau rief der Stalker regelmäßig nachts um 2 Uhr deren alte Eltern an, weil er wusste, dass er sie damit am meisten trifft. Einer stach die Reifen auf, einer brach in den Keller ein."
Wie schon bei Mobbern in der Grundschule gibt es einen Weg, mit Stalkern umzugehen. Martin verdeutlichte: "Die goldene Regel lautet: vollkommen ignorieren. Nicht auf Mails antworten, nicht auf Vorwürfe reagieren, gar nicht mit ihm reden. Der Betroffene darf dem Stalker keine Aufmerksamkeit schenken." Dass das schwierig ist, ist dem Kriminalisten klar. Trotzdem drängte er darauf, durchzuhalten. "Wenn das [Ignorieren] 30 Mal gelingt, und beim 31. Mal reagiert man doch - dann lernt der Täter, dass Hartnäckigkeit sich lohnt", verdeutlichte Martin und ergänzte: "Ignorieren bedeutet im Übrigen auch: nicht genervt und nicht gereizt zu reagieren, nicht in den Konflikt zu gehen, den Täter nicht mit Argumenten zum Aufhören zu bewegen, nicht zu versuchen sein eigenes, ablehnendes Verhalten zu rechtfertigen."
Mit seiner Sendung will der Ex-Agent etwas bewegen - nicht nur, solange die Kameras laufen: "Auch wenn wir mit unseren Kameras wieder weg sind, geht die Betreuung weiter. Wir begleiten die Betroffenen durch die Situation, bleiben dran, bis der Sache ein Ende gesetzt ist", versprach er.
Leo Martin ist mittwochs um 21.15 Uhr in 'Verfolgt - Stalkern auf der Spur' zu sehen.