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Kinotipp "Black Swan"

Black Swan
Black Swan
© 20th Century Fox
Eindrücklich, düster, beklemmend: Natalie Portman liefert als Primaballerina in "Black Swan" eine ihrer besten schauspielerischen Leistungen ab

Inhalt

Die junge New Yorker Ballerina Nina Sayers (Natalie Portman) hat es geschafft: Sie darf in Tschaikowskis "Schwanensee" die anspruchsvolle Doppelrolle des unschuldigen weißen und des dämonischen schwarzen Schwans tanzen. Während sie den disziplinierten Tanz des weißen Schwans mühelos beherrscht, muss sie für die Rolle des ungezügelten schwarzen Schwans hart arbeiten. Angetrieben von ihrem eigenen Ehrgeiz, ihrer überfürsorglichen Mutter Erica (Barbara Hershey) und dem anzüglichen Ballettdirektor Thomas Leroy (Vincent Cassel) stößt die naive Nina immer wieder an ihre Grenzen. Als sie auch noch in der lebensfrohen Ballerina Lily (Mila Kunis) eine gefährliche Konkurrentin findet, steigert sich Nina vollends in das selbstzerstörerische Streben nach Perfektion. Die Grenzen zwischen Einbildung und Realität verschwimmen ...

Mila Kunis als Tänzerin Lily, eine der größten Konkurrentinnen Ninas.
Mila Kunis als Tänzerin Lily, eine der größten Konkurrentinnen Ninas.
© 20th Century Fox

Stars

Für Hauptdarstellerin Natalie Portman erwies sich der Film gleich doppelt als Glücksgriff: Beruflich kassierte sie eine Golden-Globe-Nominierung als beste Schauspielerin und privat fand sie während der Dreharbeiten ihre große Liebe. Denn mit dem Choreographen Benjamin Millepied ist die 29-Jährige mittlerweile verlobt, die beiden erwarten sogar ihr erstes Kind. Ein Jahr knallhartes Tanztraining hat das Paar wohl zusammengeschweißt. Portman hungerte sich laut eigenen Angaben für die Rolle zehn Kilo leichter und gab merklich alles, um die selbstzweiflerische Nina zu verkörpern.

Und die Mühen haben sich gelohnt: Ihre Darstellung der zerbrechlichen Ballerina lässt den Zuschauer fasziniert und befremdet zugleich zurück. Schon allein der Anblick ihres geschundenen Tänzerinnen-Körpers verleiht dem Film eine ungeheure Präsenz. Mit kleinen Gesten wie einem qequältem Lächeln, verschrecktem Augenausdruck oder zitternden Lippen versteht es Portman zudem auf eindrückliche Weise, die psychische Labilität ihrers Charakters stets deutlich werden zu lassen. An ihre schauspielerische Leistung reicht in diesem Film vielleicht lediglich ihre Kollegin Mila Kunis heran. Die ehemalige Seriendarstellerin ("Die wilden 70er") überrascht in der Rolle als sinnliche Lily: Sie verkörpert überzeugend den für Nina so erstrebenswert erscheinenden Gegenentwurf zum weißen Schwan. Die gefährliche Anziehung zwischen den beiden Frauen erreicht durch die Chemie der Darstellerinnen eine hohe Authentizität. Schade: Winona Ryder sieht für ihre Rolle der alternden Ballerina Beth Macintyre einfach noch zu jugendlich aus.

Natalie Portman tanzt sich als Ballerina Nina Sayers an ihre psychischen und physischen Grenzen.
Natalie Portman tanzt sich als Ballerina Nina Sayers an ihre psychischen und physischen Grenzen.
© 20th Century Fox

Fazit

Der Psychothriller "Black Swan" ist keine leichte Kost und lässt sicherlich den ein oder anderen Zuschauer mit einem beklemmenden Gefühl im Kinosessel zurück. In Erinnerung bleibt jedoch auch die beeindruckende Ästhetik des Films. Die virtuosen Tanzbilder werden kunstvoll und stimmig zu Tschaikowskis allgegenwärtiger Musik geschnitten. Viele der Trainingssequenzen wirken zwar alltäglich, aber dennoch bewahrt sich die Kamera einen scharfen Blick für die Details der Ballettwelt. Typisch für Regisseur Darren Aronofsky ("The Wrestler", "Requiem for a Dream") wird auch in "Black Swan" viel aus der subjektiven Perspektive erzählt. Der Einsatz von Handkameras verleiht besonders den Sequenzen um Ninas Verfolgungswahn eine düstere Note. Manchem Zuschauer werden die ausschweifenden Sexszenen und gelegentlichen Horrorelemente fehl am Platz vorkommen, denn sie sind nicht die eigentliche Waffe des Films. "Black Swan" verstört viel mehr in seiner subtil symbolischen, sich langsam steigernden Erzählung der Folgen einer fatalen Obsession.

Black Swan
gala.de

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