So hat man Jennifer Aniston bisher noch nie gesehen. Im Independent-Film "Cake", der gerade in den USA angelaufen ist, spielt sie eine chronisch Kranke, traumatisiert und medikamentenabhängig.
"Das ist etwas, das ich seit langem machen wollte, aber ich hatte nicht die Möglichkeit dazu", sagte die sonst eher auf komische Rollen abonnierte Schauspielerin am Freitag (30. Januar) auf dem roten Teppich des Santa Barbara International Film Festivals. "Ich konnte endlich mehr zeigen."
Viele Kritiker waren überzeugt, dass diese Rolle nicht nur ihre Karriere verändert, sondern der 45-Jährigen auch die erste Oscarnominierung bescheren wird. Das sah die Academy offenbar anders. Bei Golden Globes und "SAG Awards" war Aniston zwar immerhin nominiert, ging aber leer aus. Ein kleiner Trost ist es jetzt vielleicht, dass sie im kalifornischen Santa Barbara den "Montecito Award" entgegennehmen durfte.
Entscheidender Beitrag für den Film
Der wird an Schauspieler vergeben, die durch "eine Reihe von außergewöhnlichen Darbietungen herausstechen oder durch ihren Stil einen entscheidenden Beitrag für den Film leisten". Unter anderem haben ihn vorher schon Oprah Winfrey, Daniel Day-Lewis und Kate Winslet bekommen.

Besonders prägend scheint für die Fans, die sich vor dem Arlington Theater versammelt haben, jedoch nicht Jennifer Anistons Performance in einem Film, sondern in der mittlerweile als Kult geltenden Serie "Friends" gewesen zu sein. Als sie mit ihrem Verlobten Justin Theroux vor dem Kino ankommt, kreischt die eine Hälfte der versammelten Menge, die andere stimmt den Titelsong der Serie an. "I'll be there for you", grölen die selbsternannten "Fanistons" und bekommen dafür Autogramme von ihrem Star.
"Ihre Haare sehen toll aus"
Die Schauspielerin ist perfekt gestylt. "Ihre Haare sehen toll aus", stellt eine Dame im Publikum über Anistons charakteristische Extensions-Frisur fest. Sie trägt einen schwarzen Hosenanzug von Tom Ford und sorgt dafür, dass die Fotografen freien Blick auf ihren 500.000-Dollar-Verlobungsring haben. Theroux hält sich allerdings im Hintergrund. Im Vorbeigehen drückt sie ihm einen flüchtigen Kuss auf die Wange und schreitet dann in Windeseile allein über den roten Teppich.
Anfangs nicht mal ein Werbespot
Bei der Preisverleihung lässt Jennifer Aniston ihre komplette Karriere Revue passieren. Erzählt, wie sie anfangs nicht mal für Werbespots engagiert wurde und es doch irgendwie geschafft hat, seit mittlerweile 25 Jahren vor der Kamera zu stehen. "Mir war nicht klar, dass ich schon alt genug bin, um so einen zu bekommen", sagt die Schauspielerin mit dem "Montecito Award" in der Hand, der neben der Leistung in "Cake" auch ihre gesamte Karriere auszeichnet. "Ich fühle mich, als sei das erst der Anfang."