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Jason Statham Ein ganzer Kerl dank Papi

Englands coolster Prügelknabe Jason Statham lernte früh, sich durchzuboxen

Wenn Frauen scharenweise

in handlungsarme Krawallstreifen rennen, muss es schon schlagkräftige Argumente geben. Und die liefert ein ungehobelter Charakterkopf mit Dreitagebart und großer Klappe zuhauf. Jason Statham darf auf der Leinwand mehr Gegner vermöbeln als Asterix und Obelix zusammen. Dabei wirkt er charmant, schlitzohrig und hypercool. Und sexy: Bei Verfolgungsjagden mit blankem Hintern macht der 36-jährige Brite eine Hammerfigur. Wie Statham sind auch seine Filme (aktuelles Beispiel: "Crank 2", Kritik im Kasten rechts). Auf den Punkt, geradeheraus und ein bisschen prollig.

Der neue Superstar unter den modernenActionhelden profitiert auch davon, dass die alte Garde abgetreten ist: Van Damme ist in der Versenkung verschwunden, Schwarzenegger macht Politik, und Willis flittert lieber, als noch einmal langsam zu sterben. Ein Leichtes also, sich nach oben zu boxen? Nicht für Jason Statham, für ihn war es ein langer Weg in die erste Riege der Ballermänner. Als er mit Profi-Turmspringen bei der WM 1992 auf Platz zwölf landete, war er längst in kriminelle Sphären abgetaucht. Sein Dad, der heute als Alleinunterhalter die Costa Blanca entlangtingelt, zeigte ihm schon im Teenie-Alter, wie man sich mit kleinen Gaunereien und dem Verkauf von Ramsch über Wasser hält. "Dafür musst du die Leute auch unterhalten können", rechtfertigt Jason Statham heute seine halbseidene Vergangenheit.

Schauspielunterricht der anderen Art - doch zunächst schlug er sich als Model durch. Für das britische Fashion-Label "French Connection" (Kürzel: fcuk) stand Statham Mitte der Neunziger vor der Kamera. "Das macht mich doch noch nicht zu einer Claudia Schiffer, oder?", bellt er zurück, wenn man ihn auf seine Vergangenheit anspricht.

Über eine Werbekampagne wurde dann allerdings Guy Ritchie auf ihn aufmerksam, besetzte Statham als Halunken in seiner Gaunerkomödie "Bube, Dame, König, Gras". Der Rest ist (Action-)Geschichte. Dass er wohl so schnell weder James-Bond- noch Charakterdarsteller wird, wurmt ihn zwar. Doch was ihn trösten wird: Bei seinem Anblick vergisst so manche Dame ihren Vorsatz, eigentlich einen smarten Frauenversteher zu wollen.

Roland Rödermund

gala.de

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