GALA: Sie planen für dieses Jahr ihr Comeback. Doch es ist kein gewöhnliches Comeback ...
Jasmin Wagner: Richtig – ein klassisches Comeback wäre, wenn man sich wieder musikalisch betätigt und ein neues Album herausbringen würde. Ich verbinde mich wieder mit den 90ern und trete auf – denn ich bin von einem ganz besonderen Event gelockt worden. Am 30. März wird die größte 90er Jahre Party der Welt stattfinden und zum Einen bin ich ein Kind der 90er und wäre sowieso gerne da gewesen und zum anderen wird meine Musik sowieso eine Rolle spielen. Dann habe ich mein Team und meine wichtigsten Freunde gefragt - niemand hat gesagt es wäre keine gute Idee.
Im Moment macht es mir große Freude meinen Auftritt zu planen, die Musik aufzubereiten, sich Mixes zu überlegen und den Look zu entwerfen. Aktuell tauchen wir alle in eine 90er Blase ein - das sehen wir in der Mode, in der Musikbranche ... Die jungen Popstars von heute ziehen Kleidung an, die ich auch oder so ähnlich damals getragen habe. Für mich ist es eine Art Flashback in meine Jugend, gemeinsam mit den Menschen, die die 90er Liebe im Herzen haben - so wie ich.
Ist Ihr Comeback eine spontane Entscheidung oder haben Sie schon länger darüber nachgedacht?
Für mich persönlich hat es sich so angebahnt - vor einem halben Jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich jemals wieder mit den Blümchen-Songs auftreten werde. Doch schon längere Zeit grölen mir meine Freunde am Wochenende regelmäßig meine Mailbox voll, wenn sie auf 90er Partys unterwegs sind: "Hey Jasmin, hör dir das mal an, alle singen mit!“
Und wie ist es für Sie Ihre Songs nun wieder so präsent zu hören?
Es ist total lustig - inzwischen sind 18 Jahre vergangen, ich habe so viele, neue tolle Erfahrungen gesammelt. Ich habe allein zehn Jahre auf einer Theaterbühne gestanden. Deshalb begegne ich meiner Zeit als Popstar mit einer fröhlichen Distanz.
Für mich ist das jetzt auch ein Experiment - ich gucke, ob mir das so viel Spaß macht, wie ich hoffe. Wenn es mir viel Spaß macht, kann ich mir vorstellen ein paar Shows mehr zu machen und wenn nicht, kehre ich einfach zu dem zurück, was ich vorher gemacht habe.
Können Sie sich vorstellen auch wieder neue Songs aufzunehmen?
Ehrlich gesagt habe ich nicht damit gerechnet, dass es eine so große Begeisterung für mein Comeback geben könnte. Es kommen viele Ideen auf mich zu, ich sammel diese jetzt und werde dann einfach schauen. Erst einmal muss ich den 30. März schaukeln. Zudem bin ich aktuell mit einem Theaterstück auf Tournee - ich bin also gut ausgelastet und wenn dann wieder etwas Luft zum atmen ist, schaue ich im nächsten Schritt, was ich mir vorstellen könnte. Es kann alles passieren oder es wird einfach nur ein Flashback in meine Jugend und die Jugend derer, die am 30. März dabei sein werden. Im Idealfall haben wir alle eine tolle Zeit.
Wie sieht aktuell ein Tag im Leben von Jasmin Wagner aus?
Derzeit bin ich auf Tournee mit einem Theaterstück aus Berlin - es heißt "Fehler im System". Morgens gegen 10 Uhr werde ich vom Tourbus abgeholt, dieser fährt uns dann in die nächste Stadt. Dort haben wir etwas Zeit die Stadt zu erkunden. Gegen Abend trifft man im Theater zu Soundcheck und Probe ein bevor dann die Vorstellung startet. Jetzt hatte ich zwei Tage frei von Tournee und hatte ein Shooting mit Luxuslashes, habe mir Looks bei Marina Hoermanseder zusammengestellt - morgen geht es dann wieder in den Tourbus.
Klingt abwechslungsreich ...
Sehr abwechslungsreich, viele Facetten – so gestalte ich mein Leben. Wenn ich nicht aus beruflichen Gründen reise, dann setze ich mich ins Auto oder in den Flieger und suche das Abenteuer. Ich führe ein sehr bewegtes Leben.
Heute ist jeder Popstar auch gleich ein Social Media Star - das war zu Ihrer Zeit nicht so. Wie nehmen Sie diese Veränderung wahr?
Als ich Popstar war, war es so, dass wir unser Privatleben wahnsinnig beschützt haben. Etwas wie eine Homestory zum Beispiel war undenkbar. Privates hat man nicht geteilt.
Ich arbeite jetzt seit zehn Jahren am Theater - dort herrschen sowieso andere Regeln. Doch seitdem ich wieder mehr in der TV- und Musikwelt unterwegs bin, habe ich gemerkt, dass sich viel verändert hat. Ich persönlich musste erst einmal meine Grundeinstellung dazu ändern. Bis vor kurzem war ich überhaupt nicht aktiv auf Instagram, weil es für mich nicht relevant war. Inzwischen habe ich mich mit mir selbst geeignet und beschlossen, dass ich die Gedanken und Momente teilen möchte, die ich teilen will und auch zulasse, dass man mich von einer Seite kennenlernt, die sonst nur meine Freunde kennen.
Für mich ist es auch eine große Chance - ich habe auf Instagram die Möglichkeit einfach ein bisschen mehr von mir zu zeigen und sobald man bereit ist ein wenig wahrhafter aufzutreten, funktioniert dieses Spiel Instagram. Ich vergleiche Instagram gerne mit einem Tamagotchi aus den 90er Jahren. Es ist ein Spiel, das man pflegen muss und als Belohnung gibt es Punkte in Form von Followern und Feedback.
Ich habe mich dem geöffnet, es wächst und es macht mir auch Freude, ich empfinde es nicht mehr als bedrohlich. Trotzdem bin ich grundsätzlich schon echt froh, dass ich damals in Clubs gehen konnte, Quatsch gemacht habe, auch mal betrunken vom Tisch gefallen bin und es aber niemand für die Ewigkeit festgehalten hat - das wäre heute anders.
Denken Sie es ist heute einfacher als Popstar erfolgreich zu werden, da es die sozialen Netzwerke gibt?
Es ist einfach anders – heute gibt es ja verschiedene Unterkategorien. Ein Model ist ein Model - doch dann gibt es auch noch die Instagram-Models, die aussehen wie Models - aber eigentlich nicht den klassischen Anforderungen eines Models entsprechen. Sie können sich aber inszenieren wie ein Model.
Es ist eine interessante Zeit und eine spannende Entwicklung, da sich jeder selbst hervorheben kann und relevant werden kann. Es gibt heutzutage so viele Ebenen von Bekanntheit, dass es schwer zu fassen ist. In den 90er Jahren hat man sich noch stärker mit einzelnen Stars verbunden. Heute nimmt man beim Bachelor teil und ist plötzlich Social Media Star.