"Breaking Bad", "Game of Thrones" und "House of Cards" - das sind Top-Serien auf höchstem Niveau, keine Frage. Und allesamt stammen sie aus den USA. Klar, schließlich nehmen die produzierenden Sender ja auch ordentlich Geld in die Hand und wissen, wie man echte TV-Perlen auf die Bilderschirme zaubert.
Doch deutsche Produktionen müssen nicht unbedingt "Marienhof" oder "GZSZ" bedeuten. Auch hierzulande kann man aufwendig produzieren und darüber hinaus noch eine fesselnde Story erzählen. Das bewies zuletzt die ZDF-Mini-Serie "Schirach" - und wird bald auch der Achtteiler "The Team" (ab Sonntag, 8.3., 22 Uhr, ZDF) zeigen, für den das ZDF satte 10 Millionen Euro locker machte.
In der düsteren, atmosphärischen Serie geht's um drei Ermittler aus drei Ländern, die grenzübergreifend gegen das organisierte Verbrechen kämpfen. In den Hauptrollen zu sehen: die Belgierin Veerle Baetens, der Däne Lars Mikkelsen - und auch die Deutsche Jasmin Gerat alias Kommissarin Jackie Müller.
Gala.de sprach mit Jasmin Gerat über das ganz besondere Flair von "The Team".
"The Team" ist eine internationale Produktion, acht Länder sind daran beteiligt – und in fünf Landessprachen wurde gedreht. War das anstrengend oder bereichernd?
Es war von Anfang bis Ende einfach nur eine bereichernde, spannende Reise, bei der ich so viel Neues sehen und lernen durfte. Ich wünsche mir sehr, dass sich dieser Spirit auch überträgt und die Leute die Serie genauso mögen wie wir!
Was war für Sie die größte Herausforderung an der Produktion?
Ich weiß bis heute nicht, wie die Produktion das hin bekommen hat, so viele Schauspieler aus aller Herren Länder immer wieder an einen der vielen Drehorte zu bekommen. Eine echte Glanzleistung! Für mich persönlich wurde das Reisen irgendwann anstrengend und teilweise wusste ich morgens die ersten Sekunden nicht, in welchem Land ich gerade aufgewacht bin. (lacht)
Was hat den Ausschlag gegeben, dass sie die Rolle der "Jackie Müller" angenommen haben?
Das ganze Paket war einfach nahezu perfekt. Die Drehbücher waren spannend und gut geschrieben, auf Englisch drehen, die vielen fantastischen Drehorte, meine Kollegen, deren Arbeit ich großartig finde und dann Jackie - ihre Art mit dem Leben umzugehen, ist mir selbst so fremd, dass es eine willkommene Herausforderung war, mich da hinein zu stürzen.
Wie zufrieden sind Sie mit dem Ergebnis?
Wir hatten ca.108 verschiedene Rollenprofile und es gibt einige Handlungsstränge die so fordern, dass man wirklich mitdenken muss. Wir verlangen vom Zuschauer mehr, als das sonst im deutschen Fernsehen der Fall ist. Ich persönlich bin überrascht: Unser Plan geht auf.
"The Team" ist mit einer dänischen Regisseurin und zwei dänischen Drehbuchautoren stark skandinavisch geprägt. Worin unterscheiden sich die skandinavischen Produktionen von deutschen am stärksten?
Ich bin keine Spezialistin, ich kann nur sagen, was ich am Set beobachten konnte - und das ist die große kreative Freiheit, mit der die Dänen arbeiten konnten, weil ihnen völlig freie Hand gelassen wurde. Hinzu kommt, dass die Dänen ein sehr intuitives Bauchgefühl haben, dem sie direkt folgen, dass macht eine Menge aus!
Sprechen Sie nun, nach gut acht Monaten Drehzeit, auch ein paar Worte Dänisch?
Haha, tak (Anm. d. Red.: "bitte") ist das Einzige.
Welche weiteren TV- und/oder Kino-Produktionen stehen danach an?
Ich stecke gerade in der Vorbereitung für einen Dreh in Manchester. Eine Charlotte Link-Romanverfilmung mit Andreas Herzog in der Regie und tollen Kollegen, ich bin schon sehr gespannt.
Gibt es einen Charakter, den Sie noch unbedingt gern spielen würden, wie beispielsweise eine weibliche Variante von Hannibal Lecter?
Gute Idee!!! Wollen sie das mal anschieben!? Ich wäre dabei...