Heute Abend läuft die 6.000 Folge von "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" im Fernsehen und auch für "Jo Gerner" (gespielt von Wolfgang Bahro) wird es wieder spannend: Wird er der Mitwisserschaft am Tode des Frederic Riefflins überführt? Wird er vielleicht sogar verhaftet? Immerhin wäre es nicht die erste Straftat, die der Serien-Anwalt begeht.
Fast 200 Jahre im Knast
Im wahren Leben hätte "Jo Gerner" schon lange nichts mehr zu lachen. Für all seine Verbrechen, die er seit 1993 bei GZSZ beging, säße er nämlich insgesamt 199,5 Jahre im Gefängnis. Das hat der Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V. bei einer strafrechtlichen Analyse herausgefunden und "Gerners" eklatanteste Verbrechen zusammengestellt. Erpressung, Bestechung, Einbruch, Anstiftung zur Körperverletzung: Das sind die Straftatbestände, die dem Serien-Bösewicht in insgesamt mindestens 44 Fällen unter anderem zur Last gelegt werden könnten. Im Durchschnitt verübt "Gerner" alle 132 Folgen eine Straftat.

Die Summe seiner Straftaten
"Wenn mehrere Straftaten begangen wurden, kommt es gemäß § 54 StGB zur Bildung einer Gesamtstrafe. Diese darf die Summe der Einzelstrafen nicht erreichen und ergibt sich aus einer angemessenen Erhöhung der höchsten Einzelstrafe", erklärt Rechtsanwalt Mathis Ruff vom Berufsverband der Rechtsjournalisten e.V.

Er kam immer davon
Doch "Jo Gerner" hatte bislang immer Glück und musste nie vom Berliner Kiez ins Gefängnis wechseln, ernsthafte Konsequenzen hatte sein Verhalten bislang nicht. Nur im Jahr 2010 wurde es eng: Der intrigante Jurist machte sich damals der Steuerhinterziehung schuldig, eine Bewährungsstrafe hätte es im Falle einer Verurteilung da nicht mehr gegeben.