Im Schnitt 3,75 Millionen Zuschauer,
212666 Bewerberinnen, die 8000 Tickets für das Finale am Donnerstag (21. Mai) Finale waren im Nu ausverkauft. Die Zahlen der vierten Staffel von "Germany's Next Topmodel" sprechen für sich - doch keine der ersten drei Gewinnerinnen schaffte es auch nur annähernd in Heidis Sphären.
Lena Gercke war die erste große Hoffnungsträgerin. Man schickte sie sogar nach New York zum Casting für die "Victoria's Secret"-Dessous-Show. Abgelehnt. Vielleicht war sie einfach noch zu unerfahren. Oder lag es an der Modelagentur "IMG", die damals die Gewinnerin der TV-Castingshow vertrat? Dort konzentriert man sich eigentlich auf klassische Laufstegmodels, nicht auf süße Fruchtgummi-Werbemädels, wie Heidi sie hervorbrachte. Ziel der Modelmacher um Günther Klum ist bleibt es, ein Mädchen nach Heidis Vorbild zu finden, das international vermarktbar ist. In das es sich lohnt zu investieren.
Mit den Finalistinnen der vierten Staffel - Sara, Mandy Marie - könnte das gelingen. Nie zuvor standen drei Kandidatinnen dieses Niveaus in der Endrunde. Vor allem von Sara erwartet man Großes. "Sie könnte eines der nächsten Topmodels auf den großen Laufstegen werden", lautet die Einschätzung von Italiens Stardesigner Roberto Cavalli, exklusiv für GALA. Seine deutsche Kollegin Anja Gockel, die Sara während der Show kennenlernte, ist gleichfalls begeistert. "Ich würde mich freuen, wenn sie einmal in die Fußstapfen von Iman treten würde. Beide ähneln sich in ihrer majestätischen Ausstrahlung." Und sogar die stets kritische Victoria Beckham, die die Nachwuchsmodels als Gast-Jurorin beurteilte, war fasziniert von Sara: "Du wirkst so fröhlich und hast ein wunderbares Lachen. Du bist diejenige, auf die ich sofort beim Hereinkommen geschaut habe. Ich konnte einfach nicht aufhören, dich anzusehen."
Für alle drei Finalistinnen gilt: "RedSeven" kümmert sich zusammen mit der "Heidi Klum GmbH" um die künftige Karriere. "Wir entwickeln nach der Show gemeinsam für jedes Mädchen einen genauen Plan", erklärt "RedSeven"-Geschäftsführer Nico Wirtz. "Dabei ergänzen wir ihren bisherigen Weg durch Aufenthalte im Ausland und arbeiten dazu schwerpunktmäßig mit Partneragenturen in Istanbul oder auch Athen, um den Mädchen den Weg ins Ausland zu ebnen, ihre Modelkarriere zu fördern."
Aus dem Fehler der Vergangenheit, als man einige Mädchen direkt im Anschluss an die Sendung mit einer noch nicht ausgereiften Fotomappe auf den großen Laufstegen unterbringen wollte, hat man gelernt. Wer vorschnell bei den großen Agenturen vorspricht und nicht überzeugen kann, gilt schnell als verbrannt. Heute sollen sich die Mädchen zunächst abseits von Mailand oder Paris beweisen, langsam und nachhaltig aufgebaut werden - dann möglichst zur Spitze durchstarten.
Der Münchnerin Sara, die dank ihrer sympathischen Art und ihres Talents eine veritable Anwärterin auf die Heidi-Klum-Nachfolge sein könnte, steht als farbiges Model auch der multikulturelle englische und amerikanische Markt offen. Womöglich schafft es Sara sogar als erste der "Germany's next Topmodels", Heidi Klum auf den "Victoria's Secret"-Laufsteg nachzufolgen. Die Voraussetzungen dazu hat sie. Dank Heidi.
Auf den nächsten Seiten lesen Sie, was unsere Experten-Jury - bestehend aus Modelagentur-Inhaberin Louisa von Minckwitz, Fotograf Christian Schuller, Designerin Anja Gockel und Modedesigner Roberto Cavalli - zu den drei Finalistinnen sagt.
Sara Nuru (19), Schülerin aus München, Maße: 1,76 m, 80-66-96
Stärken und Schwächen
von Minckwitz: Sie wirkt immer positiv und freundlich. Ihre Körperhaltung könnte allerdings aufrechter sein.
Schuller: Sara ist sehr weiblich. Für den Catwalk ist sie zu klein, aber sie hat ein perfektes Beauty-Face.
Gockel: Sie hat Charisma, Intelligenz und Ausstrahlung. An ihrem Body muss sie noch etwas arbeiten.
Vielseitigkeit
von Minckwitz: Sie meisterte alle Aufgaben souverän und mit großer innerer Stärke.
Schuller: Ich sehe sie sowohl in Werbespots als auch in Hochglanz-Kampagnen. Vor meiner Kamera hat sie gekonnt ihre lasziv-erotische Facette präsentiert.
Gockel: Sara hat einen Global Look, kann sich schnell auf neue Situationen einstellen. Meine Favoritin.
Präsenz
von Minckwitz: Super – durch ihr einzigartiges Lachen.
Schuller: Ihr Lächeln ist gewinnend und herzlich. Sie hat eine mitreißende "Let's go!"-Attitude. Gockel: Perfekt! Sara besitzt die Aura einer Göttin.
Internationaler Marktwert
von Minckwitz: Insgesamt sehe ich sie weniger im Editorial-Bereich, also in Magazinen, sondern eher in der Werbung.
Schuller: Sara bringt alle Voraussetzungen für eine internationale Karriere mit.
Gockel: Sehr hoch! Sie strahlt Glamour aus und verkörpert mit ihrem Look den aktuellen Zeitgeist.
Fazit
Roberto Cavalli: Sara hat eine tolle Figur und sieht sehr exotisch aus. Sie wirkt elegant und sophisticated. Sie könnte eines der nächsten Topmodels auf den großen Laufstegen werden.
Mandy Bork (18), Schülerin aus Witten, Maße: 1,75 m, 80-60-87
Stärken und Schwächen
von Minckwitz: Super Body! Mandy läuft hervorragend, hält sich aber manchmal zu sehr zurück.
Schuller: Sie ist sehr schlank. Wirkt auf den ersten Blick zu introvertiert und zurückgenommen.
Gockel: Auf dem Laufsteg top, dafür hapert’s beim individuellen Wiedererkennungswert.
Vielseitigkeit
von Minckwitz: Mandy ist ideal für Runway-Shows und auch gut in der Werbung einsetzbar.
Schuller: Durch ihren tollen Laufstil ist sie prädestiniert für Prêt-à-porter. Für Werbung ist sie allerdings nur bedingt geeignet.
Gockel: Dadurch, dass ihr persönlicher Look nicht sehr prägnant ist, ist sie sehr wandelbar.
Präsenz
von Minckwitz: Auf dem Lausteg ist Mandy unschlagbar gut. Sie überzeugt mich dort absolut.
Schuller: Mandy braucht starkes Make-up und Styling, um auf Fotos gut rüberzukommen.
Gockel: Sie wirkt sehr schüchtern, kann aber auf Zuruf ihre Aura anknipsen und strahlen.
Internationaler Marktwert
von Minckwitz: Für mich ist sie mit Abstand das vielseitigste Mädchen der Final-Show.
Schuller: Mandy sollte nach Paris gehen und dort die Laufsteg-Welt erobern.
Gockel: Sie hat den internationalen Look.
Fazit
Roberto Cavalli: Mandy wirkt charmant und ausdrucksstark. Sie passt wunderbar ins Showbiz – dort sehe ich sie noch mehr als auf dem Laufsteg.
Marie Nasemann (20), Abiturientin aus München, Maße: 1,77 m, 85-66-94
Stärken und Schwächen
von Minckwitz: Klassische Beauty. Sehr ehrgeizig, erträgt nur bedingt Kritik.br> Schuller: Perfekt für den kommerziellen Markt, für High Fashion ungeeignet.br> Gockel: Sie ist schön wie Schneewittchen, muss aber mehr aus sich herausgehen.br>
Vielseitigkeit
von Minckwitz: Ihre "Das süße Mädchen von nebenan"-Masche kann schnell langweilen.br> Schuller: Hinter dem makellosen Äußeren steckt auch etwas Verruchtes - das hat sie mir bei unserem Pin-up-Shooting gezeigt.br> Gockel: Marie ist nicht gerade facettenreich, weil sie sich nicht traut, mehr zu zeigen.br>
Präsenz
von Minckwitz: Sie ist absolut souverän in der Kommunikation mit den Kunden.br> Schuller: Ungemein fotogen. Bei ihr leuchtet positive Energie aus jeder einzelnen Pore.br> Gockel: Edle Optik. Jedoch zu schüchtern.br>
Internationaler Marktwert
von Minckwitz: Ihre Maße sind nicht ideal. Sie bietet insgesamt zu wenig Bandbreite.br> Schuller: Mit diesem Gesicht ist eine steile Karriere absolut möglich.br> Gockel: Als Beauty-Face kann sie es schaffen - für den Laufsteg muss sie noch trainieren.br>
Fazit
Roberto Cavalli: Marie hat ein wundervolles Gesicht und fantastische Augen. Für Beauty-Shootings und als neues Gesicht einer Kosmetik-Kampagne wäre sie perfekt.