Felix Jähn & Co. Der Sound des Jahres

DJ Avicii
DJ Avicii
© Instagram / avicii
Nicht Rockstars oder Popsternchen lieferten die großen Hymnen, sondern junge DJs, darunter auch einige Deutsche. GALA macht den Check

Nett und adrett sehen sie aus. Wie der freundliche junge Typ von nebenan. Dass sie selten vor sechs Uhr morgens ins Bett kommen und unablässig durch die ganze Welt jetten, merkt man DJs wie Felix Jaehn, Robin Schulz, Avicii und Martin Garrix nicht an. Die neuen Stars der Musikbranche sind eben keine trinkfesten Rocker, die hemmungslos ihre Laster zelebrieren, sondern Soundtüftler, Computer-Nerds, extrem diszipliniert und äußerst ambitioniert. Die Zeit ist reif für diese Art von Musikern. Der Erfolg gibt ihnen recht: Nummer-eins-Hits, Auftritte in New York, London, Rio de Janeiro vor über 60000 Zuschauern, Gagen von bis zu 17 Millionen Euro im Jahr. Und das in einem Alter, in dem andere erst am Anfang ihres Berufslebens stehen oder sogar noch überlegen, was nach dem Abi passieren soll.

Erfolgreiche Youngsters

Die neuen Goldjungs haben meist ganz bescheiden zu Hause im Jugendzimmer angefangen. Felix Jaehn, einer der erfolgreichsten deutschen Newcomer, sagt über seine ersten Schritte an den Turntables: "Ich hab einfach begonnen, bei Lübeck auf Abi-Partys aufzulegen, es war für mich Learning by Doing." Sympathisch bescheiden wirkt der gebürtige Hamburger, als GALA ihn beim "Volkswagen Garage Sound"-Event während der IAA in Frankfurt trifft. Seine ersten Songs und Remixe habe er beim Online-Dienst Soundcloud hochgeladen, dann habe er Blogger angeschrieben und sich bei Facebook eine Community aufgebaut, so Jaehn. "Auf diesem Weg hat mich die Musikindustrie entdeckt."

Felix Jaehn, 21  Der internationale Durchbruch gelang dem DJ und Produzenten vor gerade mal einem Jahr mit seinem Remix des Reggae-Songs "Cheerleader". Jaehns Chaka-Khan-Remix "Ain’t Nobody" avancierte zum Sommerhit.
Felix Jaehn, 21
Der internationale Durchbruch gelang dem DJ und Produzenten vor gerade mal einem Jahr mit seinem Remix des Reggae-Songs "Cheerleader". Jaehns Chaka-Khan-Remix "Ain’t Nobody" avancierte zum Sommerhit.
© Instagram / felixjaehn

Ein professionelles Studio braucht heute niemand mehr, um einen internationalen Hit zu produzieren. Es reicht ein Laptop oder – mit den richtigen Apps – sogar ein Smartphone plus Tablet. Die technische Entwicklung macht es möglich, soziale Netzwerke sorgen für die Verbreitung. Für die Musiker der neuen Generation spielt es keine Rolle mehr, ob sie in internationalen Metropolen wie London, Paris und New York oder aber in der deutschen Provinz zu Hause sind. Und wie reagieren die alten Haudegen der DJ-Branche wie David Guetta oder Tiesto auf ihre jungen Kollegen? "Ich glaube, wenn überhaupt, nehmen sie einen noch ernster und respektieren, dass man so jung schon so viel Erfolg hat", sagt Felix Jaehn. "Aber eigentlich geht es doch nur um die Musik. Da ist es egal, ob man 17 ist oder 55."

Hauke Herffs, Stefanie Richter Gala

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